SchlossMagazin Augsburg+Umgebung April 2024

Wirtschaft + Finanzen | 51
Grafik BMWK
Grundförderung, Efzienzbonus, Geschwindigkeitsbonus
und einem einkommensabhängigen Bonus in
unterschiedlichen Prozentsätzen. Die verschiedenen
Förderungen und Boni können immer nur zu einer Gesamtförderung
von maximal 70 % addiert werden. Das
System ist allerdings so komplex, dass sich eine Beratung
durch einen Fachmann empfiehlt. So einer ist
z. B. Ulrich Reiser, Fördermittelspezialist der Bayern
LB. Er weist den Weg durch den „Förder-Dschungel",
wie er bei der Infoveranstaltung im Sparkassengebäude
am 5. März demonstrierte. „Sinnvolle Sanierungen
beginnen beim Dach und enden im Keller“, so Reiser.
Eine ganzheitliche Sanierung älterer Bestandsgebäude
reduziere nicht nur den Energieverbrauch deutlich,
auch der Verkaufswert des Objektes steige und
der Umwelteffekt sei am größten. Ob Sanierung auf
KfW-Efzienzhaus-Niveau, KfW-Kriterien für Worst
Diese Heizsysteme
erfüllen die Anforderungen
des GEG.
♦ Wärmepumpe
♦ Biomasseheizung (Pellets) im Bestand
♦ Solarthermieanlagen als Teil eines hybriden Systems
♦ Stromdirektheizungen aus erneuerbaren Quellen
♦ Hybridheizung (mit 65 % erneuerbarer Energie)
♦ Wärmenetze (kommunal)
Alle Angaben ohne Gewähr
Performing Buildings (WPB) oder für die Serielle Sanierung,
ob eine Förderung der Baubegleitung, eine
Nachhaltigkeitszertifizierung oder der BEG-Ergänzungskredit
der KfW (Bundesförderung für efziente
Gebäude) – die Möglichkeiten der Förderung sind wie
erwähnt vielfältig. Dies gilt auch für den Neubau, für
den ebenfalls zinsverbilligte Kredite, im Gegensatz
zur Sanierung aber keine Tilgungszuschüsse, zur Verfügung
stehen. Reisers Fazit: Individuelle Fahrpläne
werden belohnt, Beratung im Vorfeld ist angesichts
der Fülle der Möglichkeiten essentiell.
Der Immobilienmarkt in der Region
Rentiert sich unter diesen Bedingungen derzeit
überhaupt ein Immobilienkauf? Dieser Frage ging
am 5. März Andreas Klein, Immobilienspezialist der
Sparkasse Augsburg nach. Eine wirkliche Markttransparenz
sei derzeit nicht gegeben, konstatierte der Experte.
Einem tendenziell schrumpfenden Immobilienangebot
stehe eine hohe Nachfrage nach Wohnraum
gegenüber. Die Frage, ob Kauf oder Miete, hänge dabei
oft von der Erschwinglichkeit ab, die in den letzten
Jahren sank. Die Erschwinglichkeit von Immobilien
beziehe sich darauf, ob sich ein potentieller Käufer einer
Immobilie diese finanziell leisten könne. Die mangelnde
Erschwinglichkeit von Kaufimmobilien bewirke,
dass die Menschen eher mieten. Die Folge sei eine
steigende Nachfrage in diesem Segment, was eine
Erhöhung der Mieten bewirke. Doch Klein prognostiziert,
dass die Immobilienpreise wieder „diverser“
werden und damit den Markt in Schwung bringen.
Keine schlechten Aussichten!
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