antriebstechnik 5/2024

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE STOSSDÄMPFER IN DER PRÜFTECHNIK AUFPRALL OHNE RÜCKPRALL Die Ansprüche an die Qualität und Sicherheit von Rollstühlen sind sehr hoch. Dies gilt auch für die Testreihen bei der Entwicklung oder Weiterentwicklung von Rollstühlen. Im Zuge ihrer Ausbildung haben drei Maschinenbautechniker einen Falltestprüfstand entwickelt – im Auftrag eines renommierten Herstellers. Zum Schutz der Konstruktion vertrauten sie dabei auf Kleinstoßdämpfer von ACE. Ihre berufsbegleitende Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Maschinenbau absolvierten Arne Hankemeier, Julian Raimann und Tobias Ridder am Felix- Fechenbach-Berufskolleg in Detmold. Volker Geise ist der pädagogische Leiter. In der Fachrichtung Maschinenbautechnik der Fachschule Technik werde der Anteil praxisorientierter Arbeit großgeschrieben, sagt er. Daher begrüßte er von Anfang an das Vorhaben seiner drei Absolventen, im Rahmen von deren Abschlussarbeit eng mit der Meyra GmbH zu kooperieren, die Teil der international agierenden Meyra Group aus Kalldorf ist. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Rollstühlen und hat sich darüber hinaus als Lieferant von Rehabilitationsmitteln profiliert. Dem eigenen Anspruch „Wir bewegen Menschen“ folgend, unterstützen und motivieren die Mitarbeiter weltweit viele Menschen mit Handi- Robert Timmerberg, Fachjournalist (DFJV), plus2 GmbH, Düsseldorf im Auftrag der ACE Stoßdämpfer GmbH, Langenfeld cap dabei, ihre Mobilität und Selbstständigkeit zu verbessern. Mit Know-how und Erfahrungen in einzelnen Kernkompetenzen werden innovative Lösungen entwickelt. Der ständige Austausch mit Betroffenen und Fachleuten aus Medizin, Therapie und Pflege und auch die enge Zusammenarbeit mit dem Sanitätsfachhandel ermöglichen die Entwicklung praxisorientierter Produkte. Dieser ganzheitliche und praxisorientierte Ansatz von Meyra kam der Lerngruppe des Felix-Fechenbachs-Berufskollegs sehr entgegen, wobei der Weg zum Techniker-Nachwuchs ohnehin nicht weit ist. Tobias Ridder, einer der drei Nachwuchskräfte, ist als Konstrukteur in der Sonderanfertigung des Rollstuhlherstellers beschäftigt. Zusammen mit seinen Kommilitonen Arne Hankemeier und Julian Raimann hat er als Abschlussarbeit einen Falltestprüfstand für Rollstühle entwickelt, der die Belastungsfähigkeit von neuen Modellen überprüfen soll. HOHE BELASTUNGSFÄHIGKEIT Dieses Testgerät ist so aufgebaut, dass jeder Prüfling mit dem maximal zulässigen Gewicht beladen und in den Prüfstand gefahren 28 antriebstechnik 2024/05 www.antriebstechnik.de
wird. Danach wird der jeweilige Rollstuhl an einem Greifer eingeklinkt und mittels Pneumatik angehoben und nach dem Ausklinken aus einer zuvor definierten Höhe fallen gelassen. Um die Kraft der Aufprallplatte der Anhebevorrichtung zu dämpfen und die Konstruktion zu schützen, dachten die drei Techniker über den Einbau von Stoßdämpfern nach. Schließlich sollte nicht nur die Stabilität der Rollstühle nachgewiesen werden, sondern auch das Testgerät selbst stabil sein und nicht nach wenigen Zyklen bereits repariert werden müssen. Für die hydraulischen Dämpfungselemente sprach außerdem, dass sie dank linearer Kennlinien ohne Rückpralleffekte auskommen. Dies sorgt dafür, dass die ohnehin zeitaufwendige sogenannte Droptest-Prüfung nicht zu sehr in die Länge gezogen wird. Sie hätten im Rahmen des Unterrichts an einer Präsentation der Firma ACE Stoßdämpfer teilgenommen, wie Hankemeier erzählt. So hätten sie gewusst, dass sich die vorgesehene Aufgabe mit Stoßdämpfern nicht nur hinsichtlich der Dämpfungseigenschaften besser lösen ließen. Die Technologie würde auch ein leiseres Testen ermöglichen als mit Stahlfedern oder Gummipuffern, so Hankemeier weiter. Da man potenzielle Fälle auf der Homepage des Herstellers jederzeit auslegen und die entsprechenden Produkte auch direkt bestellen kann, wandte sich das Team an ACE in Langenfeld. Zu ihrer Freude bestätigten die Vertriebsingenieure nicht nur die Auslegungsdaten des Nachwuchses, sondern bemusterten sie auch gratis mit vier Kleinstoßdämpfern. Dieses Vorgehen ist seit Jahren gelebte Praxis von ACE. Das Unternehmen hat die Erfahrung gemacht: Aus solchen Förderungsmaßnahmen und Kooperationen mit dem akademischen und fachschulischen Nachwuchs entstehen oft innovative Lösungsansätze – bis hin zu neuen Produktserien. Und nicht zuletzt haben der Rollstuhlhersteller Meyra wie auch ACE als Anbieter von Dämpfungslösungen aller Art das gleiche Ziel: Sie wollen Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit diese so viel wie möglich selbstständig erledigen können. HYDRAULISCHE DÄMPFUNG Nachdem das Team die vier Kleinstoßdämpfer des Typs MC25E- UM von ACE erhielt, ging alles sehr schnell: Die hydraulischen Komponenten können aufgrund ihrer kompakten Bauart auch in bestehende Konstruktionen einfach integriert werden. Die Dämpfer sind mit und ohne Rollmembran erhältlich und optimieren eine Vielzahl von Maschinen, indem sie Massen schnell und zerstörungsfrei abbremsen. Kunden können dabei zwischen einstellbaren und selbsteinstellenden Varianten wählen. In der Applikation der jungen Techniker kommen selbsteinstellende Typen zum Einsatz. Die aus dem Vollen gefertigten Außenkörper der Dämpfer sind mit temperaturstabilem Öl befüllt und verfügen zudem über einen integrierten Festanschlag. Die Maschinenelemente sind überdies wartungsfrei. So eignen sich die verwendeten Modelle bei einem Hub von 6 mm für Energieaufnahmen von 2,8 Nm/Hub. NAHEZU GERÄUSCHLOS ABBREMSEN Die drei Absolventen arbeiteten während des ganzen Projektes hervorragend zusammen. Tobias Ridder hatte die Konstruktion übernommen, während Arne Hankemeier und Julian Raimann für Auslegung und Dokumentation zuständig waren. Die Integration der vier Komponenten von ACE sei am Ende eine kleine Übung, erzählt Arne Hankemeier. Sein Fazit: „Die Einstellung konnten wir präzise über das Feingewinde vornehmen und über die Kontermutter zuverlässig in der voreingestellten Position halten. Die Dämpfer federn die zulässige Last zuverlässig, leise und Mit Hilfe der Konstruktion werden die Rollstühle eingeklinkt, pneumatisch angehoben, ausgeklinkt und fallen gelassen; das empfindliche Innenleben der Vorrichtung wird hydraulisch gedämpft schnell ab und erfüllen ihren Zweck in vollem Maße. Wir haben daneben die positive Erfahrung gemacht, dass man auf kleinstem Raum eine große Last nahezu geräuschlos und ohne jegliches Nachfedern abbremsen kann.“ Bilder: ACE; Felix-Fechenbach-Berufskolleg www.ace-ace.de DIE IDEE „Zum Schutz unseres Falltestprüfstands für Meyra vertrauten wir auf Kleinstoßdämpfer von ACE. Der Rollstuhl wird in der Vorrichtung eingeklinkt, pneumatisch angehoben, ausgeklinkt und fallen gelassen. Das empfindliche Innenleben der Vorrichtung ist hydraulisch gedämpft: Die Aufprallplatte darf selbst nicht aufprallen. Vier ACE Kleinstoßdämpfer bauen hier die Massenkräfte zuverlässig und punktgenau ab. So ist die Gesamtkonstruktion optimal geschützt.“ Julian Raimann, Arne Hankemeier und Tobias Ridder, staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Maschinenbau, Felix-Fechenbach-Berufskolleg, Detmold www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2024/05 29
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