Umami – was ist denn das? - LFS – Liebfrauenschule Geldern
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Informationen, vor allem auch zu ganz persönlichen Fragen wie z.B. „Wie erleben Sie ihre<br />
Beziehung zu Gott?“, „Wie sind Sie als junge Frau auf die Idee gekommen, in ein Kloster zu<br />
gehen?“, „Haben Sie schon mal Zweifel an Ihrer Entscheidung für ein Leben im Kloster?“,<br />
„Wie viel Freizeit haben Sie <strong>denn</strong> und <strong>was</strong> machen Sie dann so?“.<br />
Nach dem Gespräch besichtigten wir die Kapelle und den<br />
Verkaufsraum des Klosters. Dort verkaufen die<br />
Schwestern selbst verzierte Kerzen, selbst genähte<br />
Taufkleider und Messgewänder. Der Stoff für diese<br />
Gewänder <strong>ist</strong> aus der hauseigenen Weberei. Zum<br />
Abschluss konnten wir an der Mittaghore teilnehmen, <strong>das</strong><br />
<strong>ist</strong> eine Gebetszeit vor dem Mittagessen, in dem mehrere<br />
Psalmen gesungen werden. Dazu durften sich einige von<br />
uns zu den Schwestern ins Chorgestühl setzen und mit<br />
ihnen beten, wobei der Ablauf und die Schwestern auf uns<br />
sehr streng wirkten.<br />
Gleichzeitig aber war Schwester Rebecca im persönlichen Gespräch sehr nett und lachte<br />
viel mit uns. Auch die anderen Schwestern begegneten uns sehr freundlich. Wir stellten fest,<br />
<strong>das</strong>s die Schwestern sehr zurückgezogen leben und erfuhren, <strong>das</strong>s sie <strong>das</strong> Kloster nur<br />
verlassen und zu ihren Familien gehen dürfen, wenn dort jemand schwer erkrankt oder<br />
verstorben <strong>ist</strong>. Besuch bekommen sie nur sehr selten. Auch haben wir erfahren, <strong>das</strong>s sie fast<br />
immer ihre Ordensgewänder tragen müssen, von denen jede Schwester drei hat. Nur zum<br />
Arbeiten, Schwimmen und Schlafen ziehen sie es aus. Schwester Rebecca berichtete uns<br />
auch, <strong>das</strong>s sie mit diesen Gewändern Nordic-Walking betreiben und Fahrrad fahren, <strong>was</strong><br />
uns schon zum Schmunzeln brachte. Alles in allem war es ein sehr schöner Morgen, der uns<br />
einen informativen Einblick in ein zugegebenermaßen sehr fremdes Leben gab und uns zum<br />
Nachdenken über unser oft hektisches Leben und die Frage nach Gott anregte.<br />
Schwester Leoni und SOLWODI<br />
Um im Kontrast zum Leben in einem kontemplativen Orden einen Einblick in <strong>das</strong> Leben einer<br />
Schwester eines so genannten aktiven Ordens zu erhalten, besuchte uns am 26.2.<br />
Schwester Leoni, die eine Missionsschwester vom Heiligsten Herzen Jesu <strong>ist</strong> und mit drei<br />
Mitschwestern in einer „Frauen-WG“ in Duisburg lebt. Die Missionsschwestern vom<br />
Heiligsten Herzen Jesu sind ein internationaler Orden. Die Schwestern sind überall in der<br />
Welt aktiv und haben insgesamt 18 Niederlassungen auf der ganzen Welt. Sofort merkten<br />
wir, <strong>das</strong>s sie eine ganz andere Art Schwester <strong>ist</strong>, <strong>denn</strong> sie kam nicht im Ordensgewand,<br />
sondern in ziviler Kleidung und wirkte auch dadurch noch offener auf uns.<br />
Seit vielen Jahren arbeitet sie schon für die Organisation SOLWODI (Solidarity with women<br />
in d<strong>ist</strong>ress). Lea Ackermann, die Gründerin dieser Organisation, hatte während ihrer Arbeit in<br />
Kenia die Idee, kenianische Frauen zu Lehrerinnen auszubilden. Dabei erfuhr sie, <strong>das</strong>s viele<br />
junge Mädchen in Kenia unter falschem Vorwand zur Prostitution genötigt und auch nach<br />
Deutschland gebracht wurden. Dies hat sie so<br />
erschüttert, <strong>das</strong>s sie in Deutschland um Hilfe bat,<br />
eine Organisation für diese Frauen aufbauen zu<br />
können. Schwester Leoni und ihre Mitarbeiterinnen<br />
helfen den von Schleppern oder Heiratsvermittlern<br />
nach Deutschland gebrachten Frauen, begleiten<br />
sie bei Strafprozessen gegen Menschenhändler, in<br />
denen sie als Belastungszeugen auftreten und<br />
sorgen dafür, <strong>das</strong>s sie wieder nach Hause<br />
kommen. Sie tragen also mit ihnen <strong>das</strong> Kreuz<br />
(siehe Frauenkreuz).<br />
In der Zeit des Wartens werden die Frauen in Schutzwohnungen untergebracht und nehmen<br />
an Schulungen und Seminaren teil.<br />
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