Umami – was ist denn das? - LFS – Liebfrauenschule Geldern
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Im Laufe ihrer Arbeit erfuhr Sr. Leoni von vielen Schicksalen, von Zwangsheirat und<br />
Zwangsprostitution. Von einigen dieser „Fälle“ berichtete sie uns. Zum Beispiel von einem<br />
Mann, der seine Frau im Ausland geheiratet hat und mit nach Deutschland genommen hat.<br />
Sie hatten zusammen ein Kind. Um die Schulden für <strong>das</strong> Haus abzuzahlen zwang der Mann<br />
seine Frau zur Prostitution. Doch als <strong>das</strong> Haus dann mit dem Geld aus der Prostitution<br />
abbezahlt war, verstieß er seine Frau. Sie fand Hilfe bei SOLWODI. Me<strong>ist</strong>ens kommen die<br />
Frauen, die Hilfe und Schutz suchen, über die Polizei zu SOLWODI. Doch es gehen<br />
mittlerweile ab und zu auch Mitarbeiter in die Bordells und sprechen die Frauen an.<br />
Schwester Leoni berichtete uns aber auch über ihr ge<strong>ist</strong>liches Leben als Ordensfrau, woraus<br />
sie die Kraft und Stärke für ihre schwere Arbeit nimmt, und über <strong>das</strong> Zusammenleben mit<br />
ihren drei Mitschwestern, mit denen sie, wenn es die Arbeit erlaubt, morgens und abends<br />
gemeinsam in der Hauskapelle (einem schön gestalteten Kellerraum) betet. Die Zeit, in der<br />
Sr. Leoni bei uns war, <strong>ist</strong> wie im Flug vergangen und alle waren anschließend sehr<br />
schockiert und zugleich fasziniert von dem, <strong>was</strong> sie zu berichten hatte, aber vor allem auch<br />
von ihr als Person.<br />
Zu Beginn des Projektes hätten wir niemals gedacht, <strong>das</strong>s es so unterschiedliche<br />
Ordensgemeinschaften gibt und vor allem auch nicht, <strong>das</strong>s die Ordensfrauen so offen sind.<br />
Info über Schwester Leoni<br />
Schwester Leoni <strong>ist</strong> Missionsschwester vom Heiligsten Herzen Jesu. Im<br />
Jahr 1963 <strong>ist</strong> sie im Alter von 20 Jahren dem Orden beigetreten. Zuvor hat<br />
sie eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht. In der Zeit kam sie mit einigen<br />
Schwestern in Kontakt, die sie sehr faszinierten und so trat sie dem Orden<br />
bei. Nach 17 Jahren, im Jahr 1980, legte sie ihr Ordensgewand ab, <strong>denn</strong> sie<br />
fand es schlimm, wie verschleiert die türkischen Frauen herumliefen. Doch<br />
sie konnte nicht mit ihnen reden, solange sie selber verschleiert war. Sie<br />
berichtete uns, <strong>das</strong>s sie sehr viel Spaß am Ordensleben hat und <strong>das</strong>s sie<br />
immer wieder dem Orden beitreten würde. Sie <strong>ist</strong> eine sehr ausgeglichene<br />
und zufriedene, aber zugleich im positiven Sinne kämpferische Person, die<br />
nach dem Motto lebt „Gott <strong>ist</strong> zu allen gut“. Sie fühlt sich dazu aufgerufen,<br />
durch ihr Leben die Liebe Gottes zu uns Menschen spürbar werden zu<br />
lassen.<br />
Schwester Agnes und die weite Welt<br />
Am 7.03. hatten wir dann „die weite Welt“ zu Gast im Klassenraum. Mit Schwester Agnes<br />
Winter besuchte eine weitere Missionsschwester vom heiligsten Herzen Jesu unsere Schule.<br />
Nach einem Moment der Besinnung erzählte uns Sr. Agnes anhand von Fotos ihre<br />
spannende Lebensgeschichte mit unvorstellbar vielen verschiedenen Einsatzorten auf der<br />
ganzen Welt und gleich mehreren Berufsausbildungen.<br />
Nachdem sie sich gegen ihre Eltern durchsetzten konnte und fest entschlossen war, ihrer<br />
Berufung zu folgen, trat sie mit 20 Jahren in den Orden der Missionsschwestern vom<br />
Heiligsten Herzen Jesu ein. Damals bestand noch die Pflicht, eine Ordenstracht mit<br />
„Scheuklappen“ zu tragen, wie Sr. Agnes es nannte. Man sollte nur mit Blick auf Chr<strong>ist</strong>us<br />
leben und sich nicht ablenken lassen. In späteren Jahren durfte die Tracht dann abgelegt<br />
werden.<br />
Nach ihrem zweieinhalbjährigen Noviziat im Kloster begann sie ihre Ausbildung zur<br />
Kinderkrankenschwester in Hamm. Danach meldete sie sich freiwillig für eine Mission, und<br />
sie wurde als Kinderkrankenschwester nach Papua-Neuguinea geschickt, wo sie nicht nur in<br />
der Gesundheitsfürsorge arbeitete, sondern nach einer Zusatzausbildung auch noch eine<br />
Krankenpflegeschule leitete. Dort blieb sie mit kurzen Unterbrechungen (z.B. durch<br />
Heimaturlaube alle acht Jahre) 33 Jahre lang. In dieser Zeit unternahm sie eine Reise nach<br />
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