NOTFALLMEDIKAMENTE und Checklisten - Martha-Maria
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3. Respiratorische Notfälle<br />
3. 1. Atemnot / Atem-Insuffizienz<br />
Atemnot als Kardinalsymptom kann sowohl mit pulmonalen als auch mit kardialen<br />
Erkrankungen einhergehen. Da hier eine Vitalfunktion gestört ist, muss unverzüglich<br />
gehandelt werden.<br />
Luftnot geht immer mit Angst bis hin zu Panik einher. Das schließt in der Regel eine<br />
Anamneseerhebung zunächst aus, <strong>und</strong> eine symptomatische Therapie muss sofort<br />
eingeleitet werden (unabhängig von der zugr<strong>und</strong>e liegenden Erkrankung)<br />
Objektive Symptomatik:<br />
• Tachypnoe, Dyspnoe, Orthopnoe<br />
• vermehrte Atemarbeit unter Zuhilfenahme der Atemhilfsmuskulatur<br />
(Pat. sitzt oder steht mit aufgestützten Armen; klassische Einziehung<br />
der Interkostalräume bei Inspiration; Atmung mit geöffnetem M<strong>und</strong>)<br />
• Zyanose<br />
• bei Kindern ist „Nasenflügeln“ hinweisend für vermehrte Atemarbeit<br />
• Panik manchmal Hinweis für eine cerebrale Hypoxie<br />
• Pulsoxymetrie geeignet zu Objektivierung <strong>und</strong> Überwachung<br />
Symptomatische Therapie:<br />
� Aufrechte Lagerung; OK↑<br />
� Sauerstoffmaske oder Sonde<br />
• Intubation <strong>und</strong> Beatmung, wenn bei Arbeitsdiagnose keine andere<br />
Therapieoption mehr besteht <strong>und</strong> eine gravierende resp. Insuffizienz<br />
vorliegt (bei erschwerter Atemarbeit kann bis zu 80% des Sauerstoffbedarfs<br />
für die Atemarbeit notwendig sein)<br />
Medikamentöse Therapie der akuten Obstruktion:<br />
in der Akuttherapie besteht kein Unterschied zw. Asthma bronchiale <strong>und</strong> einer COPD<br />
• initiale Kombination: β-2-Mimetika: (4 Hübe Fenoterol o. Salbutamol)<br />
<strong>und</strong>/oder: 0,25 – 0,5 mg Terbutalin s.c.<br />
<strong>und</strong>/oder: Adrenalin 1mg ad 100ml zur Inh.<br />
mit i.v. Kortikoidgabe: Prednisolon 100 mg i.v.<br />
• Methylxanthine (Theophyllin) Medikament der 2.Wahl, da viel<br />
geringere therapeutische Breite (5 mg/kgKG; max: 350 mg i.v.)<br />
falls Intubation: endobronchiale Adrenalingabe mgl.<br />
( β-2-vermittelte bronchodilatatorische sowie zusätzlich<br />
schleimhautabschwellende (α-vermittelt) Wirkung<br />
extreme Vorsicht beim Einsatz von Benzodiazepinen -<br />
muskelrelaxierende (Neben)-Wirkung<br />
⇒ günstiger; frakt. Gabe eines niedrigpotenten Neuroleptikum<br />
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