NOTFALLMEDIKAMENTE und Checklisten - Martha-Maria
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4. Traumatologische Notfälle<br />
4. 2. Schädel-Hirn-Trauma<br />
Def.: Einteilung des Schweregrades anhand der Glasgow Coma Scale<br />
(GCS-Score) 3 - 8 Punkte: Schweres SHT<br />
9 - 12 Punkte: Mittelgradiges SHT<br />
(siehe S. 64) 13 - 15 Punkte: Leichtes SHT<br />
Urs.: Epidurale Hämatome, traumat. SAB; Parenchymblutungen; akute<br />
Subduralhämatome; diffuse Axonschäden bei Hypoxämie oder<br />
nach starker Beschleunigung/Dezeleration<br />
Klinik:<br />
• Bewusstseinsstörung; Anisokorie / Pupillendifferenz DD: Bulbuskontusion<br />
• Bradykardie mit Hypertonie<br />
• Neurologische Fokalsymptome<br />
• Kalottenverletzungen <strong>und</strong>/oder Liquorfluss<br />
Komplikationen:<br />
• Hirndruck mit „Einklemmung“<br />
• Aspiration wegen unkoordinierten Schluckreflex u. Bewusstseinseintrübung<br />
Therapie:<br />
Zerebralen Perfusionsdruck (CPP):<br />
- Blutdruckabfälle vermeiden!; (CPP=MAP-ICP):<br />
kalkulativ deswegen einen CPP von 80 mmHg anstreben,<br />
d.h. bei einem angenommenen ICP von 20-25 mmHg muss der<br />
⇒MAP mindestens 100mmHg betragen (d.h. RR 130/100 mmHg)<br />
Zerebralen Blutfluss optimieren:<br />
- unkontrollierte Hyperventilation vermeiden (Kapnometrie!)<br />
- Intrakranielle Blutvolumen hängt neben dem mittleren art. RR linear<br />
von dem p a CO 2 ab, durch Hyperventilation kommt es zur Engstellung der<br />
Gefäße (die bis zur Ischämie führen kann)<br />
Zielgröße für den p a CO 2 bei 35 - 40 mmHg ohne Hirndruckzeichen<br />
Zielgröße für den p a CO 2 bei 30 - 35 mmHg mit Hirndruckzeichen<br />
• Keine hypotone Lösungen verwenden! (Ringer-Lactat ist hypoton)<br />
• Großzügige Intubationsbedingungen (GCS kleiner 8); CAVE: HWS<br />
• Immer Immobilisation der HWS bei Intubation, ggf. durch Zweithelfer<br />
• Immer Beatmung mit 100% Sauerstoff<br />
• Tiefe Narkose mit Muskelrelaxation (CAVE Hirndruck↑ bei Pressen/Husten)<br />
• OK 30° erhöht lagern, ohne Abknickung des Kopfes, wenn KL- stabil