Tätigkeitsbericht 2000 Investitionsbank Berlin
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graduelle Kräftigung der deutschen Binnenkonjunktur<br />
z.B. zu einer höheren Nachfrage nach<br />
importierten Gütern und Vorleistungen geführt.<br />
Weitaus stärker wiegt jedoch die deutliche Verschlechterung<br />
der Terms of Trade. Der dramatische<br />
Anstieg der Ölpreise verteuerte die deutsche<br />
Ölrechnung um rund 16,9 Mrd. € und somit etwa<br />
um 0,8 % des nominalen Bruttoinlandsprodukts.<br />
Stabiler Binnenmarkt<br />
Der Ölpreisschock schlug sich unmittelbar in der<br />
Entwicklung der Verbraucherpreise nieder. Die<br />
Inflationsrate stieg in der Spitze auf 2,5 % und<br />
übertraf im Jahresdurchschnitt mit 1,9 % deutlich<br />
den Vorjahreswert von 0,6 %. Hingegen blieb das<br />
Preisumfeld in den ölunabhängigen Verbrauchskomponenten<br />
unverändert entspannt. Wird die<br />
Energiekomponente aus der Preisentwicklung<br />
ausgeklammert, so verharrte die Inflationsrate<br />
bei 1,0 %.<br />
Die Verabschiedung der Steuerreform sowie die<br />
inzwischen beschlossene Reform des Rentensystems<br />
lassen auf einen fortgesetzten Abbau<br />
struktureller Hemmnisse hoffen, die bislang die<br />
Investitionstätigkeit und die Konsumfreude in<br />
Deutschland gebremst haben. Im Zusammenspiel<br />
mit einem weiteren Rückzug der öffentlichen<br />
Hand und ernsthaften fiskalpolitischen Konsolidierungsbemühungen<br />
bleiben somit die Wachstumsperspektiven<br />
in Deutschland trotz einer nachlassenden<br />
Auslandsnachfrage vielversprechend.<br />
Deutliche Erholung der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft hat sich im vergangenen<br />
Jahr deutlich erholt und profitiert mittlerweile<br />
kräftig von der Vollendung des Regierungsumzugs<br />
und der damit verbundenen neuen Zuversicht<br />
in der Hauptstadt. So stieg das Bruttoin-<br />
Wirtschaftliche Wirtschaftsförderung<br />
Entwicklung<br />
landsprodukt im Jahr <strong>2000</strong> erstmals seit Mitte der<br />
neunziger Jahre wieder. Ausschlaggebend für das<br />
positive Ergebnis im vergangenen Jahr waren vor<br />
allem das Wachstum der Unternehmensdienstleistungen,<br />
der expandierende Tourismus und der<br />
Handel.<br />
Ebenfalls deutlich besser als im Vorjahr entwickelte<br />
sich der Umsatz im <strong>Berlin</strong>er Verarbeitenden<br />
Gewerbe. Ausschlaggebend für dieses Ergebnis<br />
waren die stark expandierenden Verkäufe ins<br />
Ausland, während die Umsätze im Inland leicht<br />
abnahmen. Der breite wirtschaftliche Aufschwung<br />
im Euroraum, <strong>Berlin</strong>s wichtigstem<br />
Markt, bot günstige Absatzchancen für Industriegüter,<br />
insbesondere auch für Produkte der Elektrotechnik<br />
– eine Branche, in der <strong>Berlin</strong> traditionell<br />
stark ist. Hinzu kam die kräftige Abwertung<br />
des Euro, welche die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
<strong>Berlin</strong>er Anbieter außerhalb des Euroraums weiter<br />
steigerte.<br />
Die Aufwärtsbewegung der <strong>Berlin</strong>er Exportwirtschaft,<br />
die sich bereits seit Mitte 1999 abzeichnete,<br />
hat im Jahr <strong>2000</strong> an Fahrt gewonnen. Die<br />
<strong>Berlin</strong>er Unternehmen konnten ihre Ausfuhren im<br />
vergangenen Jahr deutlich steigern. Einen großen<br />
Anteil an diesem Ergebnis hatten die USA, die<br />
mittlerweile Großbritannien vom Spitzenplatz<br />
verdrängt haben. Auch die Exporte in EU-Länder<br />
erholten sich. Besonders positiv stimmt jedoch<br />
die Exportbeschleunigung in die zehn mittel- und<br />
osteuropäischen Beitrittskandidaten zur EU, von<br />
denen sich <strong>Berlin</strong> im Außenhandel für die heimischen<br />
Unternehmen eine Katalysatorwirkung<br />
verspricht. Der niedrige Euro-Kurs und das weltwirtschaftlich<br />
günstige Klima stützen auch im<br />
laufenden Jahr die insgesamt positive Exportentwicklung.