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ELGA: Mehr Flop als top? - PrOgiParK

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PATIENTENSICHERHEIT<br />

Intern<br />

20 5|11<br />

gesundheit und politik<br />

Länderübergreifendes Treffen der deutschsprachigen Institutionen<br />

Ettl: „Obwohl wir<br />

jetzt endlich Zahlen<br />

haben, wird derzeit<br />

immer noch mehr<br />

diskutiert <strong>als</strong> tatsächlichumgesetzt“<br />

SPITÄLER<br />

Bis zu 50 Verwechslungen von Patienten passieren jährlich in Österreich.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich nun Österreich, Deutschland und die<br />

Schweiz zusammengeschlossen, um gemeinsam die Sicherheit der Patienten<br />

zu erhöhen.<br />

� Am 11. März 2011 fand im AKH Linz Projekte und wissenschaftliche Publikati-<br />

im Zuge der Konferenz „Patientenveronen zu entwickeln und zu fördern. 90<br />

wechslung schwer gemacht“ erstm<strong>als</strong> ein Teilnehmer aus ganz Österreich besuchten<br />

Zusammentreffen der deutschsprachigen die Veranstaltung.<br />

Institutionen zur Förderung der Patienten- Entsprechend dem Veranstaltungstitel „Pasicherheit<br />

statt. Zum Treffen luden die tientenverwechslung schwer gemacht“<br />

Österreichische Plattform Patientensicher- wurden österreichweite Lösungsansätze<br />

heit unter der Leitung der ärztlichen vorgestellt und diskutiert. Als zweites<br />

Direktorin des Krankenhauses Hietzing Hauptanliegen wurde die künftige Form<br />

mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, der Vernetzung und länderübergreifenden<br />

Brigitte Ettl, sowie Maria Kletecka-Pulker Zusammenarbeit festgelegt.<br />

vom Institut für Ethik und Recht in der Me- Dabei waren sich alle drei Länder einig,<br />

dizin der Universität Wien. Die Schweiz dass dringender Handlungsbedarf besteht.<br />

war vertreten durch Dieter Conen von der „Früher gab es ständig Widerstand gegen<br />

Schweizer Stiftung Patientensicherheit und Maßnahmen zur Patientensicherheit we-<br />

Deutschland durch Günther Jonitz vom gen fehlender Zahlen. Jetzt sind die Zahlen<br />

Aktionsbündnis Patientensicherheit. Bei da, die die Wirksamkeit dieser Maßnah-<br />

allen drei teilnehmenden Institutionen men belegen. Trotzdem wird immer noch<br />

handelt es sich um nationale Plattformen mehr diskutiert <strong>als</strong> tatsächlich umgesetzt“,<br />

zur Entwicklung und Förderung der Pati- führt Ettl aus.<br />

entensicherheit, deren Ziel es ist, durch Aufgrund zahlreicher international aner-<br />

Kooperationen und Vernetzung Aktivitäten, kannter Studien muss man davon ausge-<br />

10,6 Milliarden Euro jährlich für die stationäre Versorgung<br />

Die Ausgaben für die Spitäler sind ebenso wie die gesamten Gesundheitsausgaben<br />

in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 200 laut Daten der Statistik Austria von<br />

der öffentlichen Hand 2 ,5 Milliarden Euro für die Gesundheit aufgewendet.<br />

Die stationäre Versorgung in den Krankenhäusern verschlang<br />

davon fast die Hälfte – nämlich 10,6 Milliarden Euro.<br />

� Im Jahr 2004 waren die öf- Prozent gependelt waren, sind sie 2009<br />

fentlichen Gesundheitsausgaben dann auch aufgrund der Wirtschaftskrise<br />

von Staat und Sozialversiche- auf 8,6 Prozent angewachsen. Rechnet<br />

rungen noch bei 18,3 Milliarden man auch die privaten Gesundheitsaus-<br />

Euro gelegen. Zwei Jahre später gaben hinzu, dann lagen sie bei 11,0 Pro-<br />

waren es bereits 20 Milliarden zent des BIP, während sie in den Jahren<br />

Euro und im Jahr 2009 dann 23,5 davor zwischen 10,3 und 10,4 Prozent ge-<br />

Milliarden Euro. Gemessen an der pendelt waren.<br />

Wirtschaftsleistung wird diese Stei- Für die stationäre Versorgung in den Spitägerung<br />

allerdings erst im Krisenlern haben Bund, Länder, Gemeinden und<br />

jahr 2009 wirklich signifikant. die Sozialversicherung im Jahr 2009 mit<br />

Während die öffentlichen Gesund- 10,6 Milliarden Euro fast die Hälfte der geheitsausgaben<br />

gemessen am BIP samten öffentlichen Gesundheitsausgaben<br />

seit 2001 zwischen 7,7 und 7,9 aufgewendet. Im Jahr 2004 hatten diese<br />

hen, dass es in Österreich pro Jahr zu 20<br />

bis 50 Patientenverwechslungen kommt.<br />

Hierbei handelt es sich nicht immer um so<br />

dramatische Zwischenfälle wie die Amputation<br />

des f<strong>als</strong>chen Beins, sondern um Fälle,<br />

in denen der f<strong>als</strong>che Patient ein f<strong>als</strong>ches<br />

Medikament bekommt oder Befunde verwechselt<br />

werden. So belegen auch internationale<br />

Studien, welche wirksamen Maßnahmen<br />

hierbei eingesetzt werden können,<br />

um solche Fehler zu verhindern. „Besonders<br />

wichtig wäre es, Inhalte und Methoden<br />

des klinischen Risikomanagements<br />

schon in der Ausbildung zu vermitteln. Andererseits<br />

sind ständige Schulungen und<br />

Trainings der multiprofessionellen Teams<br />

in medizinischen Simulationszentren zu<br />

forcieren“, so Kletecka-Pulker.<br />

Es sei daher notwendig, dass sich die Politik<br />

klar zur Patientensicherheit bekenne<br />

und Rahmenbedingungen für die Etablierung<br />

einer Sicherheitskultur im Gesundheitswesen<br />

geschaffen würden, ergänzt Conen.<br />

Insbesondere müssten finanzielle<br />

Mitteln dafür bereitgestellt werden, um<br />

notwendigen Maßnahmen und Projekte<br />

umsetzen zu können. �<br />

Ausgaben noch acht Milliarden Euro betragen.<br />

Die Zahlungen der Sozialversicherung für<br />

den Bereich der niedergelassenen Ärztinnen<br />

und Ärzte und die Ambulatorien sowie<br />

die Zahlungen des Staates und der Sozialversicherungen<br />

für die Spit<strong>als</strong>ambulanzen<br />

sind im gleichen Zeitraum von 4,4<br />

Milliarden Euro auf 5,5 Milliarden Euro<br />

angewachsen.<br />

Betrachtet man nicht alle Spitäler, sondern<br />

nur jene, die über die Landesgesundheitsfonds<br />

finanziert werden – das sind im Wesentlichen<br />

alle öffentlichen Krankenhäuser<br />

–, dann wurden dafür im Jahr 2008 8,8<br />

Milliarden Euro ausgegeben. Der Löwenanteil<br />

davon entfiel mit 2,6 Milliarden Euro<br />

auf Wien, gefolgt von Oberösterreich mit<br />

1,5 Milliarden Euro. Die geringsten Ausgaben<br />

verzeichnete das Burgenland mit 186<br />

Millionen Euro. �

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