ELGA: Mehr Flop als top? - PrOgiParK
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4 5|11<br />
melange<br />
WEBTIPP: Fragen Patienten zuerst Google, oder doch eher den Arzt?<br />
Von Eva Hribernig,<br />
Webdesignerin in<br />
Wien 3.<br />
Wir wissen, die Zeit des Arztes ist sehr kostbar, und die Zeit, die er dem Patienten<br />
widmen kann, ist limitiert. Die Qualität der im Web zur Verfügung gestellten<br />
Information nimmt zu. So setzen immer mehr Menschen auf Informationen<br />
im Web. Dass Klicks im Web den Arztbesuch nicht ersetzen, ist klar:<br />
Tendenz ist <strong>als</strong>o kein „entweder oder“, sondern es wird immer häufiger sowohl<br />
der Arzt <strong>als</strong> auch das Web konsultiert.<br />
� Wenn ein Patient seine Therapie ver- im Internet nach medizinischer Informatisteht,<br />
ist er auch bereit, die Anweisungen on. Es ist davon auszugehen, dass im Jahr<br />
und Ratschläge des Arztes zu befolgen. 2011 noch mehr Menschen im Internet<br />
Seit ungefähr 20 Jahren gibt es das Inter- klicken werden, bevor sie einen Arzt aufnet.<br />
Doch in den ersten Jahren waren es suchen – Tendenz steigend.<br />
nur Wissenschafter, die sich via elektronische<br />
Netze Informationen austauschten. Wichtige Marketingmaßnahme<br />
Seit 1993 ist das Internet der Öffentlichkeit Der Informationsbedarf ist groß. Wer<br />
zugänglich, und man kann sagen, dass es Symptome bei sich, bei Angehörigen und/<br />
seit Anfang 2000 einen sehr großen Auf- oder Kollegen entdeckt oder mehr über<br />
schwung erlebt – mit exponentiell stei- eine bereits erstellte Diagnose wissen will,<br />
gender Tendenz. Die Potenziale scheinen konsultiert das Web. Gesucht wird nach<br />
aber noch lange nicht ausgeschöpft zu Informationen wie auch nach einem medi-<br />
sein.<br />
zinischen Spezialisten.<br />
Das Web hat den Austausch von Informati- Die Ärzte verschließen sich diesem Trend<br />
onen revolutioniert. Die Zahlen sprechen nicht: Gemäß einer Untersuchung der<br />
für sich: Laut Pressetext Austria haben 7 deutschen Stiftung Gesundheit geben mehr<br />
Prozent aller Österreicher im Jahr 2001 <strong>als</strong> 68 Prozent der deutschen Ärztinnen<br />
eine medizinische Information im Web und Ärzte an, dass die Internetpräsenz für<br />
eingeholt. Das Netdoktor-Portal beispiels- sie die wichtigste Marketingmaßnahme<br />
weise gibt es seit dem Jahr 2000. Binnen darstellt. Es ist davon auszugehen, dass<br />
kürzester Zeit hat sich dieses Portal <strong>als</strong> sich in Österreich diese Größenordnung<br />
wichtiger Online-Anbieter in Fragen der in einer ähnlichen Höhe bewegt.<br />
Gesundheit etabliert. Gemäß einer Unter- Auch die sozialen Netzwerke wie Facebook<br />
suchung von Fessel GfK im Auftrag der und Twitter sowie einschlägige Foren tra-<br />
Merkur Versicherung suchten im Jahr gen zum Informationsaustausch über<br />
2009 bereits 41 Prozent der Österreicher Symptome und/oder Diagnosen bei. Virtu-<br />
Stellenplattform für Ärzte www.arztjobs.at seit Kurzem online<br />
Die erste österreichische Stellenplattform für Ärzte, www.arztjobs.at, ist seit Kurzem online. Der Jobmarkt ist ein<br />
Service der Österreichischen Ärztekammer in Kooperation mit dem Verlagshaus der Ärzte und der Österreichischen<br />
Ärztezeitung. Aktuelle Stellenausschreibungen sind direkt über die Startseite zugänglich, weiterführende<br />
Links sollen bei der Stellensuche behilflich sein. Die Plattform informiert aber auch über Themen wie „Arbeiten im<br />
Ausland“, gibt Tipps zu Behördenwegen und stellt Erfahrungsberichte von Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung.<br />
Die Suche nach dem perfekten Job wird durch ein ausgeklügeltes, einfach zu bedienendes Suchsystem erleichtert,<br />
das, je nach Eingabe, passende Stellenangebote filtert. Vielfältige Angebote aus Krankenhäusern, für die<br />
Niederlassung und aus der Industrie werden zusammengetragen, um für jeden eine passende Stelle zu<br />
finden. Auch verfügbare Lehrpraxisstellen werden über die Plattform zugänglich gemacht.<br />
Zusätzlich soll mit der Website eine Wissensdatenbank mit rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen<br />
gebildet werden. Auch werden Informationen über Stipendien und sonstige Förderungen aufgelistet. Außerdem<br />
findet man auf der neuen Homepage aktuelle Veranstaltungen, wie internationale Jobmessen, Alumni-Club-Treffen<br />
oder Symposien.<br />
Ziel der Homepage ist, für jeden eine passende Stelle zu finden. Natürlich kann die Jobbörse nur das anbieten,<br />
was gerade ausgeschrieben ist, aber mit etwas Geduld findet sicher jeder irgendwann seinen perfekten Arbeitsplatz.<br />
Mit www.arztjobs.at sollte das nun deutlich einfacher und rascher gehen.<br />
Für Jobsuchende ist die Nutzung der Plattform übrigens kostenlos.<br />
ell ist die Austauschplattform viel größer<br />
<strong>als</strong> früher, <strong>als</strong> es „nur“ die Möglichkeit des<br />
persönlichen und telefonischen Austausches<br />
im eigenen sozialen Umfeld gab. Die<br />
mittlerweile sehr handlichen und leichten<br />
Netbooks sowie das iPad von Apple sind<br />
derzeit voll auf Erfolgskurs und tragen gemeinsam<br />
mit den relativ kostengünstigen<br />
Tarifen fürs Surfen zu einer rasanten Entwicklung<br />
des Webs bei. Zudem nimmt die<br />
Qualität der im Web zur Verfügung gestellten<br />
Information zu. Die Menschen tauschen<br />
Informationen nicht nur aus, sondern bewerten<br />
sie auch, was sich natürlich positiv<br />
auf die Qualität und das Angebot auswirkt.<br />
Seit 2001 gibt es Wikipedia. Viele Millionen<br />
Menschen nutzen Wikipedia, stellen<br />
Informationen hinein und korrigieren beziehungsweise<br />
ergänzen bestehende Beiträge.<br />
Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
f<strong>als</strong>chen Informationen aufzusitzen,<br />
relativ klein geworden.<br />
Der heutige Patient denkt mit, er ist interessiert<br />
an konkreten Antworten zu seinen<br />
persönlichen Symptomen und Beschwerden.<br />
Das Wissen nützt ihm, seine Symptome<br />
und Beschwerden zu verstehen, damit<br />
besser umzugehen und zu therapieren.<br />
Nicht alle Webinformationen sind seriös,<br />
aber der kritische und mündige User besucht<br />
nicht nur eine Website, sondern viele<br />
und vergleicht die Informationen, insbesondere<br />
dann, wenn der Leidensdruck<br />
groß ist.<br />
Dass Klicks im Web den Arztbesuch nicht<br />
ersetzen, ist klar. Die Tendenz ist <strong>als</strong>o kein<br />
„entweder oder“, sondern es werden immer<br />
häufiger sowohl der Arzt <strong>als</strong> auch das<br />
Web konsultiert.<br />
Kompetente Internetpräsenz<br />
Ärztinnen und Ärzte erwirtschaften mittlerweile<br />
einen wichtigen Teil ihres Einkommens<br />
außerhalb der von den Krankenkassen<br />
finanzierten Leistungen. Daher nimmt<br />
die Bedeutung für Investitionen in Marketingmaßnahmen<br />
zu. Diese Investitionen betreffen<br />
einerseits Maßnahmen rund um die<br />
Praxis und die Mitarbeiter, andererseits die<br />
Präsenz im Internet. Auch hier ist immer<br />
mehr kein „entweder oder“ zu beobachten,<br />
sondern aus betriebswirtschaftlichem<br />
Interesse wird sowohl in Marketingmaßnahmen<br />
für die Praxis und Mitarbeiter <strong>als</strong><br />
auch in eine kompetente, ansprechende<br />
Internetpräsenz investiert. �