ELGA: Mehr Flop als top? - PrOgiParK
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DER KOMMENTAR VON AUSSEN VON DR. JOSEF PüHRINGER<br />
Spitzenmedizin nachhaltig absichern<br />
Mit der Spit<strong>als</strong>reform II will Oberösterreich eine „Großaktion der Vorsorge“<br />
zur nachhaltigen Absicherung der Spitzenmedizin im Land durchführen. Derzeit<br />
liegt der Vorschlag der Expertenkommission auf dem Tisch. Die Politik<br />
wird in den nächsten Wochen entscheiden.<br />
� Dem Expertenvorschlag ging ein zehnmonatiger<br />
Diskussionsprozess voraus. Alle<br />
Beteiligten, aber auch die Bürger, waren<br />
eingeladen, Reformvorschläge und Ideen<br />
einzubringen. Bemerkenswert dabei: 90<br />
Prozent der Reformvorschläge kamen aus<br />
den Krankenhäusern selbst.<br />
Die Expertenkommission orientierte sich<br />
bei ihrer Arbeit an folgenden strategischen<br />
Grundsätzen:<br />
n Definition des Versorgungsauftrags je<br />
Krankenhaus und Abstimmung der Leistungsbereiche<br />
zwischen den Standorten<br />
(abgestufte Versorgungsstruktur)<br />
n Schwerpunktsetzung unter Berücksichtigung<br />
regionaler Besonderheiten<br />
n Bereinigung von Parallelstrukturen<br />
n Schaffung und Neuorganisation von<br />
Kompetenzzentren, wie zum Beispiel in<br />
den Bereichen Onkologie, Gefäßchirurgie,<br />
Thoraxchirurgie<br />
n Berücksichtigung von Qualitätskriterien,<br />
wie zum Beispiel Mindestfallzahlen<br />
n Entwicklung moderner Organisationsmodelle,<br />
wie zum Beispiel standortübergreifende<br />
Abteilungen und Wochenkliniken<br />
n verstärkte Kooperation zwischen den<br />
Krankenanstalten, auch trägerübergreifend,<br />
etwa durch Krankenhausverbünde<br />
n gemeinsame Nutzung medizinischer<br />
Supportbereiche, wie etwa im Bereich<br />
der Mikrobiologie, der Pathologie und<br />
des Labors<br />
n Effizienzsteigerung in Organisation und<br />
Verwaltung<br />
n Initiierung von Modellprojekten mit<br />
verbesserter Planung und Steuerung<br />
zwischen dem intra- und extramuralen<br />
Bereich<br />
Die Spit<strong>als</strong>reform ist so angelegt, dass keine<br />
Krankenhäuser geschlossen und keine<br />
Mitarbeiter gekündigt werden. Die Reform<br />
arbeitet lediglich mit den Instrumenten des<br />
natürlichen Abgangs durch Pensionierungen<br />
und der Versetzung. Damit soll das<br />
Kostenwachstum im Spit<strong>als</strong>bereich bis zum<br />
Jahr 2020 hochgerechnet um 362 Millionen<br />
Euro pro Jahr gedämpft werden.<br />
Wichtig ist mir dabei, dass es hier nicht um<br />
simples Sparen geht. Bei dieser Reform<br />
wird die Qualität nicht verschlechtert, sondern<br />
es wird Geld für andere Maßnahmen<br />
frei, wie etwa für eine Anschubfinanzierung<br />
für eine Medizinuniversität oder Maßnahmen<br />
in der Gesundheitsprävention.<br />
Auch nach Durchführung der Spit<strong>als</strong>reform<br />
ist eine umfassende Ausbildung für<br />
alle Ärztinnen und Ärzte in den oberösterreichischen<br />
Spitälern gesichert. Alle derzeit<br />
in Ausbildung befindlichen Ärztinnen<br />
und Ärzte werden ihre Ausbildung in Oberösterreich<br />
abschließen können, teilweise<br />
natürlich in anderen Häusern, aber in unserem<br />
Bundesland, weil die Organisationsund<br />
Reformmaßnahmen zeitlich so angesetzt<br />
werden, dass die Ausbildung derer,<br />
die sich in Ausbildung befinden, nicht gefährdet<br />
wird beziehungsweise entsprechende<br />
Ausbildungsmöglichkeiten in anderen<br />
Häusern zeitgerecht zur Verfügung<br />
stehen werden.<br />
Nach vorliegenden Informationen plant<br />
der Bund bereits jetzt eine verpflichtende<br />
Schluss<br />
punkt<br />
Dr. Josef Pühringer ist<br />
Landeshauptmann und<br />
Gesundheitsreferent des<br />
Landes Oberösterreich.<br />
Rotation in den Fächern Anästhesie, Gynäkologie/Geburtshilfe,<br />
Radiologie, Chirurgie<br />
und Innere Medizin. In Oberösterreich<br />
gibt es bereits jetzt Vollausbildungsstellen<br />
mit der Auflage der Rotation in ein anderes<br />
Krankenhaus.<br />
Kann die Ausbildung nicht zur Gänze im<br />
„Stammkrankenhaus“ erbracht werden,<br />
ist es die Aufgabe des Trägers, Ausbildungskooperationen<br />
mit anderen Krankenhäusern<br />
einzugehen. Diese standortübergreifende<br />
Form der Ausbildung hat<br />
sich auch bisher bewährt. In diesem<br />
Fall unterzeichnen beispielsweise zwei<br />
ärztliche Direktoren den Ausbildungsvertrag.<br />
Beste Ausbildungsqualität<br />
Das Land Oberösterreich plant gemeinsam<br />
mit der Oberösterreichischen Ärztekammer<br />
und den Spit<strong>als</strong>trägern die Einrichtung<br />
einer Landesausbildungskommission,<br />
die sich mit Fragen der<br />
Ärzteausbildung auseinandersetzt. In der<br />
Sicherstellung der ärztlichen Ausbildung<br />
werden dabei Themen wie Qualität und<br />
Organisation der Ausbildung im Mittelpunkt<br />
stehen. Besonderes Augenmerk<br />
wird auf die Sicherung der Ärzteausbildung<br />
in den regionalen Spitälern gelegt.<br />
Die Landesausbildungskommission soll<br />
auch Anlaufstelle für junge Ärztinnen und<br />
Ärzte sein, wenn Fragen im Zusammenhang<br />
mit der Ärzteausbildung auftreten.<br />
Weiters soll es eine Clearingstelle geben,<br />
die jene Mitarbeiter begleitet, die von<br />
Maßnahmen der Spit<strong>als</strong>reform unmittelbar<br />
betroffen sind. Für die Klärung von<br />
dienst- und besoldungsrechtlichen Fragen<br />
soll die Clearingstelle bei Bedarf auch ver-<br />
�<br />
• Die im „Schlusspunkt“<br />
getätigten Äu-<br />
ßerungen stellen ausschließlich<br />
die Meinung<br />
des Autors/der<br />
Autorin dar und müssen<br />
sich weder in rechtlicher<br />
noch in inhaltlicher<br />
Hinsicht mit der<br />
mittelnde Gespräche mit den betroffenen Meinung der Ärztekam-<br />
Rechtsträgern führen.<br />
mer für Wien decken.<br />
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