Donaugeschichten - Danube Box
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Fischregion<br />
Die Charakterart der Tieflandflüsse, der Brachsenregion, ist die Gruppe der Karpfenfische.<br />
Die Wassertemperaturen erreichen im Sommer über 20 o C. Leitart ist der Brachsen, der mit<br />
seinem vorstülpbaren Maul den schlammigen Boden nach Würmern, Insektenlarven,<br />
Schnecken Muscheln und Kleinkrebsen durchsucht. Weitere Fischarten: Silberkarausche,<br />
Blicke, Schleie, Karpfen, Laube, Bitterling, Hecht, Zander, Flussbarsch, Wels. Als<br />
Wanderfische kommen verschiedene Arten von Stören vor.<br />
Ernährungstypen<br />
Zunehmende Trübung im Unterlauf macht für wurzelnde Unterwasserpflanzen die<br />
Lebensbedingungen schwierig. Mit ihrem Verschwinden gibt auch kaum noch ein geeignetes<br />
Substrat für den Aufwuchs aus Algen und Einzellern. Bessere Überlebensmöglichkeiten<br />
haben Pflanzen mit Schwimmblättern und frei schwimmende Wasserpflanzen.<br />
Die im Unterlauf angesammelten gelösten Nährstoffe sowie die geringen Fließgeschwindigkeiten<br />
ermöglichen die Entwicklung pflanzlichen Planktons - schwebende<br />
Kieselalgen und Grünalgen. Dieses bildet wiederum die Nahrungsgrundlage für tierisches<br />
Plankton, hauptsächlich Kleinkrebse –Wasseflöhe. Planktonfressende Fische des Freiwassers<br />
wie Sichling oder Zope sind ein neuer Ernährungstyp im Unterlauf.<br />
Im Wasser treibende Nahrungsteilchen sind die Lebensgrundlage für die Gruppe der<br />
Filtrierer. Hierzu gehören: Muscheln, Schwämme, Moostierchen, netzbauende Köcherfliegen.<br />
An günstigen Stellen sind die Böden ganzer Flussarme mit Muscheln übersät.<br />
Uferverbauungen im Bereich der Unterläufe, die gegen Abschwemmung gesicherte<br />
Lebensräume bieten, sind z. B. besonders reich von Filtrierern besiedelt.<br />
Beispiel: In der bulgarischen Donaustrecke leben, nach Gewicht gemessen, fünfmal soviele<br />
Muscheln wie Insekten.<br />
Was in ruhigen Alt- und Nebenarmen an organischen Partikeln zu Boden fällt wird zum Teil<br />
von Bakterien abgebaut. Diese, sowie der organische Schlamm, sind die Nahrungsgrundlage<br />
für die Schlammfresser: Ringelwürmer wie der Schlammröhrenwurm, und Larven<br />
verschiedener Zuckmückenarten. In Altarmen sind bei nährstoffreichem Wasser die Böden<br />
mit wenigen Arten in extremer Dichte besiedelt. Das Wasser der Altarme bietet nach<br />
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