Donaugeschichten - Danube Box
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3.2. Vom Wert der Wasserwelten<br />
Fischerfang im Donauraum<br />
Weltweit ist Fisch eine der wichtigsten Quellen unseres tierischen Eiweißbedarfs. Historische<br />
Belege für eine ausgefeilte Fischfang-Kultur an der Donau reichen 5000 Jahre zurück. In der<br />
Donau leben cirka 100 verschiedene Fischarten.<br />
Im Oberlauf der Donau war die Fischerei noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von<br />
Bedeutung. Vom jährlichen Ertrag von 30.000 kg im Fischrevier Orth bei Wien sind aber<br />
heute nur noch klägliche 3000 kg übrig geblieben. Im Oberlauf der Donau gibt es heute nur<br />
noch Freizeitfischerei. Von ursprünglich mehr als 80 Fischarten im Oberlauf der Donau ist<br />
heute ein Drittel verschwunden. Mehr als 80% der Arten sind sehr selten geworden. Bereits<br />
im 19. Jahrhundert gingen die Fischbestände aufgrund von Übernutzung zurück. Dazu<br />
kommen noch die Errichtung von unpassierbaren Kraftwerken, Wasserverschmutzung und die<br />
Verbauung der Flüsse. Zum Beispiel sanken die Fangzahlen von Barbe und Nase durch den<br />
Bau des Innkraftwerks Jettenbach von 6000 Stück vor dem Bau auf fast 0 nach dem Bau.<br />
Im Unterlauf der Donau hat die Fischerei auch heute noch große Bedeutung. Bis 1983 wurden<br />
in Rumänien durchschnittlich 20.000t und in der Ukraine 3000t Fische gefangen. In<br />
Rumänien leben heute noch 10.000 Menschen von der Fischerei. Wichtige Fischarten sind der<br />
Donauhering, der Karpfen, Hecht und die Störarten.<br />
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahmen die Fischbestände auch im Unterlauf der<br />
Donau stark ab. Frühere "Brotfischarten" aus der Störfamilie können heute nur noch im<br />
Unterlauf und stark reglementiert gefangen werden.<br />
Hauptgründe für den qualitativen und quantitativen Rückgang in der Fischerei sind:<br />
� Überfischung<br />
� Verschlechterung der Wasserqualität<br />
� Kraftwerke<br />
� Flussverbauungen<br />
� Verlust an Flussauen und Feuchtgebieten<br />
Es ist festzustellen, dass der Fischreichtum besonders abhängig ist von naturnahen Gewässer,<br />
die eng mit dem Umland vernetzt sind.<br />
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