Donaugeschichten - Danube Box
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1.2. Stationen im Wasserkreislauf<br />
Wälder zum Schutz von Quellen: die Stadt Wien als Beispiel für<br />
nachhaltige Fortswirtschaft<br />
Wäldern im Einzugsbereich von Quellen kommt eine besondere Bedeutung zu. Und um<br />
bestmögliche Wasserqualität und ausgeglichene Mengen an Quellwasser sicher zu stellen,<br />
werden sie mit besonderer Sorgfalt bewirtschaftet.<br />
Die Stadt Wien bezieht beispielsweise den Großteil ihres Wassers aus den Alpen. Die Wälder<br />
im Bereich der Quellen, die zur Versorgung Wiens genutzt werden, sind ebenfalls im<br />
Eigentum der Stadt. Das erklärte Ziel der Waldbewirtschaftung ist, einen optimalen<br />
Bodenzustand zu erreichen. Der Waldboden sollte wassersaugend, wasserhaltend und<br />
filtrierend sein. Um dies zu erreichen, müssen die natürlich ablaufenden Prozesse bewusst<br />
wahrgenommen und gefördert werden.<br />
Die einzelnen Bäume eines Waldes mildern die Wucht des Regens ab, und schützen so den<br />
Boden vor Auswaschung (Erosion). Vom Blätterdach tropft das Regenwasser auf den<br />
Waldboden. Wald und Boden, mit Pflanzen, Moosen, Humus und Erde sind Filter und<br />
Wasserspeicher. Der Waldboden filtert Staub und mögliche Verschmutzungen aus dem<br />
Regenwasser. In den Hohlräumen des Bodens wird das Wasser zurückgehalten, nur langsam<br />
sickert es tiefer und kommt, beispielsweise in Form von Quellen, wieder an die Oberfläche.<br />
Hohlräume im Boden werden unter anderem von Lebewesen, wie Pilzen und Würmern<br />
geschaffen. Ihnen bietet langsam verrottendes Laub die beste Lebensgrundlage.<br />
In den Quellenschutzwäldern der Stadt Wien erfolgen nur kleinflächige Eingriffe zur<br />
Gewinnung von Holz. Die gefällten Bäume werden mit Seilkränen, manchmal sogar mit<br />
Pferden, aus dem Wald gebracht. Diese Verfahren sind für den Waldboden schonender als der<br />
Einsatz schwerer Maschinen. Die Baumarten der Wälder entsprechen dem Boden und dem<br />
Klima. Ziel ist auch eine Naturverjüngung des Waldbestandes zu erzielen. Die Samen älterer<br />
Bäume fallen zu Boden und keimen. Ist jedoch der Wildbestand zu hoch, wird diese Art der<br />
Vermehrung unmöglich. Die jungen Bäume werden frühzeitig angebissen und können sich<br />
nicht entwickeln. Der Wildbestand wird deshalb reguliert, und so die Naturverjüngung<br />
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