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Donaugeschichten - Danube Box

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Wanderhindernisse<br />

Obwohl wir das Wanderverhalten der Störe noch nicht bis ins letzte Detail kennen und<br />

verstehen, ist es klar, dass die beiden Kraftwerke „Eisernes Tor I und II“ die Störwanderung<br />

von der Unteren in die Mittlere Donau völlig unterbrechen. Das wurde besonders nach dem<br />

Bau deutlich, wo sich für einige Jahre die aufwanderungswilligen Tiere ansammelten und<br />

entsprechend leicht abgefischt werden konnten. Heute, bei den dezimierten Beständen, findet<br />

man nur noch vereinzelte Störe unterhalb des Damms. Zwar können gelegentlich<br />

Einzelexemplare durch die Schiffsschleusen ins Reservoir und die Mittlere Donau gelangen,<br />

aber das reicht nicht, um die Fortpflanzung der Population zu gewährleisten.<br />

Damit spielt sich heute der Lebenszyklus aller anadromen Wanderstöre nur noch in der<br />

Unteren Donau ab. Oberhalb des “Eisernen Tors” existieren nur noch Restbestände früherer<br />

Störpopulationen oder Populationen der Süsswasserart Sterlet (Acipenser ruthenus), die<br />

allerdings teilweise durch Besatzprogramme von Störzuchtanstalten unterstützt werden.<br />

Die Gewässerverbauungen durch Kraftwerksbau, Schifffahrt und Hochwasserschutz umfassen<br />

Begradigungen des Laufes (Abtrennen von Mäandern), Querwerke (Dämme, Schleusen,<br />

Aufstau) und Längswerke (harter Uferverbau, Blockwurf, Betonwände), zum Teil auch<br />

Sohlveränderungen (Ausbaggerungen). Das hat Veränderungen des Fluss-Ökosystems zur<br />

Folge: Verändertes hydrologisches Regime (Abfluss, Strömung), Geschiebesortierungen und<br />

Kolmatierung der Sohle (Verstopfung der Lückenräume durch Feinstoffe), morphologische<br />

Monotonisierung (Verzahnung Land-Wasser geht verloren). Diese Veränderungen wiederum<br />

haben Auswirkungen auf Flora und Fauna, und viele ökologische Funktionen werden massiv<br />

beeinträchtigt bzw. gehen verloren.<br />

In der Donau und ihren Nebenflüssen wurden viele Störhabitate beeinträchtigt oder zerstört.<br />

Störe brauchen aber zur Wanderung und Fortpflanzung taugliche und erreichbare<br />

Laichhabitate (gut mit Sauerstoff versorgte Kiesbette), angepasstes Fliessregime<br />

(Strömungen, welche die Laichwanderungen auslösen), Temperatur und Wasserqualität.<br />

Verschmutzung<br />

Die komplexen chemischen „Stoffcocktails“, die durch die Industriegesellschaften in die<br />

Gewässer gelangen, stellen ein heute noch weitgehendes ungelöstes Problem dar.<br />

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