Donaugeschichten - Danube Box
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Bis zum zweiten Weltkrieg wurde in den städtischen Zentren des Donauraumes von Millionen<br />
Menschen im Alltag neben der Landessprache Jiddisch gesprochen. Jiddisch enthält Wörter<br />
aus dem Hebräischen, aus slawischen Sprachen und aus dem Deutschen. Geschrieben wird es<br />
unter Verwendung eines Alphabetes des Hebräischen. Im Wiener Dialekt leben bis heute<br />
viele jiddische beziehungsweise hebräische Wörter weiter.<br />
Die Donau verbindet uns<br />
Neben unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, gibt es im Donauraum noch viele andere<br />
Gemeinsamkeiten. Seit jeher wird hier das Leben vieler Menschen von der Donau und ihren<br />
Zuflüssen geprägt.<br />
Schon früh führten durch den Donauraum Handelsstrassen zur Verbindung von Nordeuropa<br />
mit dem Mittelmeerraum. Bernstein, Erze, Salz und Felle wurden in den Süden transportiert<br />
und dort unter anderem gegen Schmuck und Metallwaffen getauscht. Einige dieser Wege<br />
werden entsprechend eines damals wichtigen Handelsgutes Bernsteinstraßen genannt.<br />
Mehrere Bernsteinstrassen befanden sich auf den oberen und mittleren Donauabschnitten. Die<br />
bedeutendste Bernsteinstrasse querte zwischen Wien und Bratislava die Donau und führte<br />
über Sopron, Szombathely, Maribor, Ljubljana oder Zagreb in den Mittelmeerraum. Wie das<br />
Beispiel zeigt, sind viele bekannte Orte und Städte entlang der frühen Handelswege<br />
entstanden.<br />
Ein anderer Weg führte über Donau und Inn in den Süden. Gold und Kupfer aus<br />
Transsilvanien wurden damals über Maros und Theiss, dann die Donau und den Inn<br />
flussaufwärts und auf Wegen über die Alpen in den Mittelmeerraum exportiert. Dieser frühe<br />
internationale Handel hat den ersten überregionalen Schiffsverkehr entstehen lassen.<br />
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