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Flora von Österreich - Gesellschaft zur Erforschung der Flora ...

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zugespitzt,<br />

Basis <strong>der</strong> Blattspreite abgerundet bis<br />

herzförmig,<br />

gleichmäßig scharf und doppelt gesägt, Blätter ungleichmäßig o<strong>der</strong> doppelt gesägt,<br />

oberseits schwach behaart,<br />

je<strong>der</strong>seits mit 10–13 Seitena<strong>der</strong>n,<br />

oberseits dunkelgrün,<br />

anfangs auf Mittela<strong>der</strong> behaart,<br />

unterseits Mittela<strong>der</strong> behaart, unterseits auf den A<strong>der</strong>n behaart, später kahl,<br />

Achselbärte,<br />

Blattstiel 0,6–1,3 cm lg,<br />

Blattstiel 0,6–1,3 cm lg;<br />

behaart;<br />

Fruchtkätzchen 8 cm lg, Fruchtkätzchen 7–14 cm lg,<br />

Fruchthülle dreilappig,<br />

Fruchthülle 3lappig,<br />

Seitenlappen kleiner, ungleich,<br />

oft nur einseitig gesägt.<br />

Mittellappen 2,5–4 cm lg, ganzrandig<br />

o<strong>der</strong> schwach gesägt;<br />

Stamm deutlich spannrückig<br />

Für C. caroliniana werden 15, für C. betulus zufällig ebenfalls 15, aber z. T. an<strong>der</strong>e Merkmale<br />

angegeben: 10 Merkmale da<strong>von</strong> werden für beide Arten angegeben, <strong>von</strong> ihnen sind 3 völlig<br />

gleich (abgesehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Schreibweise: „dreilappig“ gegen „3lappig“), drei sind völlig u.<br />

zwei großteils überlappend (beide Gruppen daher diagnostisch unbrauchbar), 2 sind unvergleichbar<br />

angegeben; die restlichen Merkmale sind einseitig (d. h. nur für die eine o<strong>der</strong> die<br />

an<strong>der</strong>e Art (5 nur für C. caroliniana, 7 nur für C. betulus), daher also auch nicht vergleichbar).<br />

Es gibt kein einziges verlässliches (diakritisches), also differentialdiagnostisch brauchbares<br />

Merkmal! Aus <strong>der</strong> Nichtnennung einer Merkmalsausprägung darf hier natürlich nicht geschlossen<br />

werden, dass dieses Merkmal bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Art nicht vorhanden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s ausgebildet<br />

ist (bei beiden Arten ist die Blattspreite zugespitzt, sind Achselbärte auf <strong>der</strong> Unterseite<br />

vorhanden, ist <strong>der</strong> Blattstiel behaart und sind die Seitenlappen <strong>der</strong> Fruchthülle kleiner als <strong>der</strong><br />

Mittellappen).<br />

5 Prinzipien <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>-<strong>Flora</strong><br />

Abgesehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Behebung <strong>der</strong> im Abschnitt 3 diskutierten, traditionellen, in vielen<br />

Floren anzutreffenden kleineren und größeren Schwächen und Mängel, bemühen sich FlÖ<br />

und Exkursionsflora (EFÖLS) um eine grundsätzlich verbesserte Struktur <strong>der</strong> Schlüssel. Wir<br />

meinen nämlich, mit dieser Strukturverbesserung etliche <strong>der</strong> besprochenen Mängel vermeiden<br />

zu können und damit entscheidend <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Brauchbarkeit und auch <strong>zur</strong> „Verwissenschaftlichung“<br />

des Florenschreibens beitragen zu können.<br />

5.1 Die Struktur <strong>der</strong> <strong>Flora</strong><br />

Dichotome Schlüssel gibt es zwar schon seit dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t – die erste <strong>Flora</strong> mit<br />

durchgängig dichotomen Schlüsseln war zufolge WAGENITZ (2003: 39) die <strong>von</strong> LAMARCK<br />

(1778) –, aber erst im Lauf des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts sind sie allgemein üblich geworden.<br />

Ausführliche Bestimmungsfloren („Vollfloren“) umfassen üblicherweise neben den zu<br />

den Familien, Gattungen, Arten und Unterarten führenden Schlüsseln auch Beschreibungen <strong>der</strong><br />

einzelnen Taxa. Die Schlüssel sollen dadurch knapp und übersichtlich gehalten werden können.<br />

Die Beschreibungen nennen weitere Merkmale, wie<strong>der</strong>holen jedoch oft auch die Schlüsselmerkmale,<br />

selten bieten sie vollständige Beschreibungen. Diesen angeschlossen sind in <strong>der</strong><br />

Regel phänologische, ökomorphologische, aut- und synökologische, chorologische und an<strong>der</strong>e<br />

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