Flora von Österreich - Gesellschaft zur Erforschung der Flora ...
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6 Die Exkursionsflora (EFÖLS) und die „<strong>Flora</strong> <strong>von</strong> <strong>Österreich</strong>“ (FlÖ) sowie<br />
<strong>der</strong>en Teilprojekt einer Online-<strong>Flora</strong> <strong>von</strong> <strong>Österreich</strong><br />
6.1 Unterschiede <strong>der</strong> „FlÖ“ gegenüber <strong>der</strong> „EFÖLS“<br />
Gegenüber <strong>der</strong> Exkursionsflora (damit ist primär die 3. Auflage: FISCHER & al. 2008 gemeint)<br />
ist die „<strong>Flora</strong> <strong>von</strong> <strong>Österreich</strong>“ – kurz „FlÖ“ o<strong>der</strong> auch „Große <strong>Flora</strong>“ genannt (dies<br />
bloß aus österreichischer Sicht, da wir lange Zeit nicht einmal eine kleine Exkursionsflora <strong>zur</strong><br />
Verfügung hatten) – insbeson<strong>der</strong>e durch folgende Unterschiede charakterisiert:<br />
• Im Einleitungsteil ausführlichere allgemeine Kapitel über Prinzipien <strong>der</strong> Taxonomie und<br />
Biosystematik, über Phytographie und Morphologie, über Chorologie und floristischen Status,<br />
über Autökologie und Synökologie (über die Vegetationstypen <strong>Österreich</strong>s), über die<br />
österreichischen Naturräume, über Naturschutz (Arten- und Biotopschutz) und Florenwandel<br />
sowie über die Geschichte <strong>der</strong> <strong>Flora</strong> und <strong>der</strong>en <strong>Erforschung</strong>.<br />
• Erweiterte Datenbasis. Die Exkursionsflora, die ohne großen Zeitverzug fertiggestellt werden<br />
musste und auch weiterhin aktualisiert wird, muss notgedrungen die notwendigen Daten,<br />
sowohl die phytographischen Angaben (Merkmale) wie die „Weiteren Angaben“ aus verschiedenen<br />
Quellen übernehmen, darunter auch an<strong>der</strong>en Florenwerken. Kritische Überprüfung<br />
<strong>der</strong> Daten war meist nur beschränkt möglich. Fehler werden dadurch nicht selten über<br />
größere geographische und zeitliche Räume verschleppt, sie breiten sich epidemisch aus. Die<br />
FlÖ macht es sich <strong>zur</strong> Aufgabe, diesem Übel dadurch abzuhelfen, dass nicht nur in möglichst<br />
umfassen<strong>der</strong> Weise die aktuelle taxonomische, morphologische, floristische, biogeographische<br />
(chorologische), vegetationsökologische usw. Spezialliteratur sorgfältig ausgewertet<br />
wird, son<strong>der</strong>n vor allem auch durch Autopsie in möglichst großem Umfang, um die<br />
gesamtösterreichische Variationsbreite zu erfassen: Herbarmaterial womöglich und soweit<br />
nötig aus allen großen österreichischen Herbarien (W, WU, GZU, GJO, LI, KL, IB, IBF,<br />
SZB, SZU) und aus wichtigen Privatherbarien und nicht zuletzt lebende Pflanzen im Gelände,<br />
und zwar im gesamten österreichischen Areal, werden untersucht und überprüft und <strong>der</strong><br />
Anfertigung <strong>der</strong> Schlüssel und Beschreibungen zugrunde gelegt.<br />
• Weniger Abkürzungen, damit einem verbreiteten (wenn auch nicht wirklich verständlichen)<br />
Wunsch <strong>der</strong> Benützer entgegenkommend. Das Vermeiden <strong>von</strong> Abkürzungen geht einsichtigerweise<br />
zu Lasten <strong>der</strong> Übersichtlichkeit, da häufige und dem Benützer vertraute Begriffe<br />
durch umständlich lange Buchstabenreihen nicht nur Platz fressen, son<strong>der</strong>n den Blick aufs<br />
Wesentliche stören. Aus diesem Grund sind in wissenschaftlichen Werken Abkürzungen<br />
generell selbstverständlich. Die FlÖ bemüht sich zwar um Wissenschaftlichkeit, versucht in<br />
diesem Fall jedoch einen Kompromiss mit einem weit verbreiteten Publikumswunsch (vgl.<br />
3.9 und 6.1 [3]!), indem sie nur wenige Wörter, wie z. B. Stängel (Stg), Blütenstand<br />
(Blüstd), Frucht (Fr) abkürzt, an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> EFÖLS gekürzte Wörter jedoch ausschreibt, wie<br />
z. B. Blüte, eiförmig, ganzrandig, lanzettlich. „Kronblatt“ und „Laubblatt“ werden „KronB“<br />
bzw. „LaubB“ geschrieben.<br />
• Beschreibungen <strong>der</strong> Familien und Gattungen auch weltweit (nicht nur als „Gemeinsame<br />
Merkmale“ <strong>der</strong> in <strong>Österreich</strong> vorhandenen Taxa wie in <strong>der</strong> EFÖLS). Die für die Taxa des<br />
Gebiets (die österreichischen Taxa) nicht zutreffenden Merkmale werden zwar genannt, aber<br />
als solche gekennzeichnet, und zwar durch Verbannung zwischen eckige Klammern.<br />
• Konsequente Anwendung <strong>der</strong> Diakritisch-komparativen Schlüsselmethode. (In <strong>der</strong> EFÖLS<br />
sind die komplettierenden Merkmale gekürzt.)<br />
• Die diakritischen Merkmale werden im Schlüssel <strong>von</strong> den komplettierenden Merkmalen <strong>der</strong><br />
besseren Übersichtlichkeit halber deutlicher getrennt: nicht durch den überlangen Gedankenstrich,<br />
son<strong>der</strong>n durch einen neuen Absatz.<br />
• Ausführlichere Beschreibungen <strong>der</strong> Arten und Unterarten, insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>der</strong> vegetativen<br />
Organe, im Rahmen <strong>der</strong> „komplettierenden“ Merkmale, sodass <strong>der</strong>en Kombination mit<br />
den im Schlüsselverlauf angegebenen Merkmalen sowie mit den Gattungs- und Familien-<br />
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