Flora von Österreich - Gesellschaft zur Erforschung der Flora ...
Flora von Österreich - Gesellschaft zur Erforschung der Flora ...
Flora von Österreich - Gesellschaft zur Erforschung der Flora ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 (1) ♀ Blüstd knospenförmig, aufrecht, nur die roten Narben<br />
herausragend; Blüten lange vor den LaubB erscheinend; FrHülle<br />
becherförmig, zerschlitzt; junge Zweigachsen u. LaubBStiele<br />
mit rötlichen Drüsenhaaren besetzt. → Corylus<br />
– ♀ Blüstd walzenförmige, hängende Kätzchen; Blüten etwa<br />
gleichzeitig mit den LaubB erscheinend; FrHülle sackförmig od.<br />
3-lappig-flügelförmig, nicht zerschlitzt; junge Zweigachsen u.<br />
LaubBStiele ohne rötliche Drüsenhaare. → 4<br />
4 FrHülle flach u. 3-lappig; Stamm mit glatter Borke (die nur im<br />
hohen Alter aufreißt), im ∅ mit unregelmäßigen Längsrippen;<br />
LaubBSpreite oberseits auf dem Mittelnerv mit 1–2 mm lg Haaren,<br />
zwischen den Seitennerven meist kahl (slt ein sehr lockerer<br />
Mittelstreifen aus wenigen (1–)1,5–2,5 mm lg Haaren); unterseits<br />
drüsenlos; ♂ Kätzchen im Winter noch nicht sichtbar (son<strong>der</strong>n<br />
in Winterknospen eingeschlossen); DeckB <strong>der</strong> ♂ Blüten<br />
(3–)4–6(–7) mm lg. → Carpinus<br />
– FrHülle sackförmig, unzerteilt, die Fr vollständig einhüllend;<br />
Stamm nur anfangs mit fast glatter Borke, bald mit dunkler, rissiger<br />
Borke, im ∅ meist regelmäßig rundlich bis eiförmig, ohne<br />
Längsrippen; LaubBSpreite oberseits auf dem Mittelnerv mit<br />
0,5–1 mm lg Haaren, zwischen den Seitennerven je ein Mittelstreifen<br />
aus 0,5–1,3(–1,6) mm lg Haaren, dazwischen kahl od.<br />
fast kahl; unterseits (beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Jugend) ± reichlich mit sitzenden<br />
Drüsen; ♂ Kätzchen im Winter bereits als solche sichtbar;<br />
DeckB <strong>der</strong> ♂ Blüten (2–)3(–4) mm lg. → Ostrya<br />
6.3.2 Gattungscharakteristik und Artenschlüssel für Betula<br />
Betula — Birke<br />
Bearbeitet <strong>von</strong> Wolfgang WILLNER<br />
Etym.: Betula: lat. betulla, aus dem Keltischen, zB gall. betu- (=<br />
Birke). In <strong>der</strong> Botanik hat sich die falsche (mittelalterliche u. noch<br />
in den Plinius-Ausgaben des 16. Jh. übliche) Schreibung mit nur<br />
einem L durchgesetzt (Linnaeus 1751: Philosophia Botanica: 175).<br />
– Birke: germ. Baumname; ahd. birka, birihha, mhd. birke, birche;<br />
zu ie. *bherəĝā-, zu *bherəĝ-/bhrēĝ- = glänzen, weiß; wegen <strong>der</strong><br />
weißen Borke. – Sln.: breza; bgldkroat.: briza.<br />
Baum od. Strauch; ♂ Kätzchen im Herbst an den Spitzen <strong>der</strong><br />
Jahrestriebe erscheinend, nackt überwinternd; ♂ Blüten 3 je Teil-<br />
Blüstd, sitzend, Mittelblüte mit 2, seitliche Blüten ohne VorB; PerigonB<br />
(1–)2–4, schuppenartig, StaubB (1–)2(–3), fast bis zum<br />
Grund geteilt; ♀ Kätzchen als Knospen überwinternd, an <strong>der</strong> Spitze<br />
<strong>von</strong> Kurztrieben; ♀ Blüten (1–)3 je TeilBlüstd, sitzend, Perigon<br />
fehlend; das TragB u. die 2 VorB <strong>der</strong> Mittelblüte zu einer ledrigen<br />
„FrSchuppe“ verwachsen, die <strong>zur</strong> FrReife abfällt; Fr abgeflacht, ±<br />
breit geflügelt. — Windbestäubung; Windausbreitung — x = 14 —<br />
35(–52?) Arten, nordhem. temp.-bor; in Eur. 4(–9?) Arten —<br />
GARDINER (1972), NATHO (1959, 1993), SCHMIEDER (2000).<br />
Taxon. Anm.: Alle heimischen Birkenarten bilden untereinan<strong>der</strong><br />
gelegentlich Hybriden. Durch hybridogene Introgression können<br />
aber auch ausgedehnte Populationen mit intermediären Merkmalsausprägungen<br />
entstehen, <strong>der</strong>en taxonomischer Wert umstritten ist<br />
1 – entsprechend (vorläufig) dem System in FISCHER et al. (2008) = EFÖLS<br />
Betula<br />
39