Jahresbericht 2010 - Raiffeisenverband Südtirol

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften
haben im Jahr 2010 je nach Sparte unterschiedliche
aber insgesamt zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt. Südtirols
Obstbauern verbuchten im Geschäftsjahr
2009/2010 in der Erntemenge ein Rekordergebnis.
Die Obstgenossenschaften haben
insgesamt über 1 Mio. Tonnen Obst und
Gemüse eingelagert und vermarktet, allein
an Tafelobst wurden 952.000 Tonnen angeliefert.
Das Überangebot in Europa hat aber
zu Schwierigkeiten bei der Vermarktung
der Äpfel geführt und der durchschnittliche
Auszahlungspreis erreichte rund 30 Cent/
kg auf die Gesamtlieferung und knapp 33
Cent/kg auf das Tafelobst, was im Vergleich
zum Vorjahr einen Preisrückgang von 12,7
Prozent bedeutete.
Die Kellereigenossenschaften vermarkteten
im Berichtsjahr rund 254.000 Hektoliter
Wein. Der Anteil der Weißweinsorten nahm
gegenüber den Rotweinsorten weiter zu
und kam auf 54 Prozent mit weiterhin
steigender Tendenz. Auch nahm der Anteil
an 0,75 l-Flaschen am Gesamtverkauf um
5,5 Prozent auf 52,6 Prozent zu, sodass
eine höhere Wertschöpfung erzielt werden
konnte. Die seit Jahren vorangebrachte
Strategie zur Qualitätssteigerung im Sinne
der Herstellung von Spitzenweinen hat sich
auch im vergangenen Jahr bezahlt gemacht.
So konnten Südtirols Kellereigenossenschaften
bei internationalen Wettbewerben
erneut Achtungserfolge erzielen.
Im Jahr 2010 wurden 380.000 Tonnen
Milch der genossenschaftlichen Verwertung
und Vermarktung zugeführt, was gegenüber
dem Vorjahr einem Zuwachs von 3,6
Prozent gleichkommt. Bemerkenswert ist,
dass sowohl die Bio-Milch mit knapp 6.000
Tonnen als auch die Ziegenmilch mit knapp
600 Tonnen eine Steigerung erfahren
haben. Den Mitgliedern konnte mit knapp
44 Cent/kg angelieferter Milch ein Preis
ausgezahlt werden, der lediglich um 0,6
Prozent unter jenem des Vorjahres lag.
Im internationalen Vergleich ist dies ein
absolutes Spitzenergebnis.
Nach der Katastrophe im Reaktorkomplex
Fukushima steht die Energiepolitik weltweit
vor neuen Herausforderungen. Das
fossile und atomare Zeitalter neigt sich
dem Ende zu. Erneuerbare Energieformen
gewinnen verstärkt an Bedeutung. Südtirol
ist darauf gut vorbereitet. Es setzt bereits
seit geraumer Zeit auf erneuerbare Energiequellen.
An vorderster Front steht
der Raiffeisen Energieverband mit 154
Mitgliedern. Dem Raiffeisenverband gehören
62 Energiegenossenschaften an,
davon sind 28 E-Werke, 25 Fernheizwerke
und neun Biogasgenossenschaften. Diese
erzeugten im vergangenen Jahr 255,2 GWh
elektrische und 335,3 GWh thermische
Energie.
Von wachsender Bedeutung sind die Konsumgenossenschaften,
deren Ziel es ist,
den eigenen Mitgliedern gesunde Nahrungsmittel
zu marktgerechten Preisen anzubieten
und die Nahversorgung langfristig
sicher zu stellen. Zu dieser Thematik hat
der Raiffeisenverband im Berichtsjahr eine
Studie in Angriff genommen, die im Jahr
2011 in der Gründung einer landesweiten
Konsumgenossenschaft mündete.
In Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs
stellen beim Bau eines Eigenheims die
9