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Griechische Schrift für den Computer - Siebener Kurier

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Hanna-Chris Gast "<strong>Griechische</strong> <strong>Schrift</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Computer</strong>" 2. Auflage, Berlin 2011, http://www.siebener-kurier.de/chris-aufsaetze<br />

2.1 Begriffe zum Thema Transkription/Umschrift/Transliteration<br />

Vor einer Auflistung verschie<strong>den</strong>er Regeln halte ich es sinnvoll, erst einmal Klarheit<br />

über die unterschiedlichen Begriffe zu schaffen:<br />

2.1.1 Umschrift<br />

Umschrift ist die Wiedergabe von Zeichen eines <strong>Schrift</strong>systems durch Zeichen eines<br />

anderen <strong>Schrift</strong>systems;<br />

ANMERKUNG 1 Die Wiedergabe mit <strong>den</strong> Zeichen des lateinischen Alphabets heißt im<br />

Englischen "Romanization" und im Französischen "Romanisation". Umgekehrt heißt es zum<br />

Beispiel en: "Cyrillization" und fr. "Cyrillisation", wenn ein Wort ins kyrillische Alphabet<br />

übertragen wird. Für die Übertragung ins <strong>Griechische</strong> habe ich leider keinen Ausdruck<br />

gefun<strong>den</strong>.<br />

ANMERKUNG 2 In der Praxis wer<strong>den</strong> fast nur Umschriften verwendet, die weder reine<br />

Transliterationen noch exakte Transkriptionen sind, sondern Kompromisse darstellen.<br />

ANMERKUNG 3 Das Wort "Umschrift" ist weniger geläufig als der Ausdruck<br />

"Transkription", der vielfach auch als Oberbegriff anstelle des Begriffs "Umschrift"<br />

verwendet wird.<br />

2.1.2 Transliteration<br />

wissenschaftliche Transliteration<br />

(wissenschaftliche Umschrift)<br />

Transliteration ist eine zielsprachenneutrale, eindeutig rückübertragbare<br />

("eineindeutige") Umschrift.<br />

ANMERKUNG 1 Hier<strong>für</strong> ist es nicht nötig, dass <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Buchstaben des Quellalphabets<br />

ein und nur ein Buchstabe des Zielalphabets geschaffen wer<strong>den</strong> muss. Eine eindeutige<br />

Rückübertragbarkeit ist gegeben, wenn<br />

a) eine Buchstabenkombination wie "ch" und "ph" im Zielalphabet in dieser Reihenfolge<br />

mit anderer Bedeutung sonst nicht vorkommt;<br />

b) wenn in allen Fällen, in <strong>den</strong>en diese Buchstaben aufeinander folgen, ohne eine<br />

Buchstabenkombination <strong>für</strong> einen Laut darzustellen, ein Strich dazwischengesetzt<br />

wird, wie in DIN 1460 <strong>für</strong> die kyrillische <strong>Schrift</strong>, z. B. "я" ergibt dort "ja", aber "йа"<br />

dagegen "j-a";<br />

c) Ligaturbogen verwendet wer<strong>den</strong> wie bei ALA-LC, z. B. "͡ts" <strong>für</strong> kyrillisch "ц";<br />

d) wenn kombinierende Unterstriche oder Überstriche (Makron) zur Unterscheidung<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong> (griechisches Omikron wird "o", Omega wird "ō");<br />

e) wenn bei der Rückübertragung durch klare Regeln ersichtlich ist, welches Zeichen zu<br />

wählen ist:<br />

– im <strong>Griechische</strong>n können Sigma und Schluss-Sigma bei der Retransliteration in einer<br />

Software folgendermaßen unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>: Wenn nach Sigma ein Buchstabe<br />

oder ein Apostroph folgt, muss es das normale Sigma (σ) sein, ansonsten Schluss-<br />

Sigma (ς);<br />

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