KammerNachrichten - Kammer der ZiviltechnikerInnen für ...
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Vizepräsident Dr. Josef PAUL<br />
Liebe ZT-Kollegen!<br />
Nunmehr sind die Wahlen in <strong>der</strong> Grazer <strong>Kammer</strong><br />
vorbei und ich wurde zum Vizepräsidenten<br />
vorgeschlagen und gewählt. Dies ist eine<br />
große Ehre aber auch eine enorme Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Gibt es doch sehr viele Kollegen, die<br />
von <strong>der</strong> <strong>Kammer</strong> und den Funktionären nicht<br />
viel halten und nur über die zugegebenermaßen<br />
relativ hohen <strong>Kammer</strong>kosten schimpfen.<br />
Nun, es ist wirklich viel zu tun. Zuerst will<br />
ich gemeinsam mit unserem Präsidenten und<br />
den Kollegen in den Sektionen sowie den<br />
Kärntner Kollegen die Struktur unserer steirisch-Kärntner<br />
Regionalkammer Österreich<br />
Süd/Ost untersuchen und eine sparsame<br />
effektive <strong>Kammer</strong>struktur erarbeiten, die das,<br />
was die Kollegenschaft wirklich benötigt, bietet,<br />
aber keine Leistungsreserven vorhält, die<br />
nur wenige in Anspruch nehmen. Gleichzeitig<br />
wollen wir aber gerne als Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> alle Län<strong>der</strong>kammern und sogar <strong>der</strong><br />
Bundeskammer dienen.<br />
Als Vizepräsident bin ich im Wesentlichen<br />
Vertreter des Präsidenten bei dessen Verhinde-<br />
rung. Darüber hinaus möchte ich auch den<br />
weitgehend unterschiedlichen Strukturen<br />
gegenüber <strong>der</strong> Steiermark in Kärnten Rechnung<br />
tragen und mich beson<strong>der</strong>s um eine<br />
effektive Interessensvertretung unserer Kärntner<br />
ZT-Kollegen bemühen. Hier sei den ZT<br />
Architekt Heppner und ZI Ertl gedankt, die<br />
diese Funktion jahrelang erfüllt haben.<br />
In <strong>der</strong> heutigen Zeit mit immer mehr IT sind<br />
die persönlichen Kontakte noch wichtiger<br />
geworden und gerade hier ist viel persönlicher<br />
Einsatz gefragt, um in Kärnten unsere Interessen<br />
besser vertreten zu können. Dabei ist<br />
natürlich ein laufen<strong>der</strong> Kontakt mit an<strong>der</strong>en<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>kammern<br />
erfor<strong>der</strong>lich, um diese Aufgabe effektiv zu<br />
realisieren.<br />
So wie auch an<strong>der</strong>e Berufsgruppen sich regelmäßig<br />
zu technischen und regionalen Erfahrungsaustausch<br />
treffen, möchte ich mich<br />
darum bemühen, dass Architekten und Ingenieurkonsulenten<br />
sich regelmäßig auch in<br />
Kärnten treffen und sich dabei besser kennen<br />
lernen. Das Angebot ergeht hiezu nicht nur an<br />
die gewählten Kollegen in den beiden Sektionsvorständen,<br />
son<strong>der</strong>n an alle, die wir da<strong>für</strong><br />
begeistern können. Wie sollen lineare Partnernetzwerke<br />
funktionieren, wenn die Kollegen<br />
sich nicht kennen?<br />
So wie auch in an<strong>der</strong>en Freiberuflerkammern<br />
sollte auch in Kärnten ein aktives Team versuchen,<br />
ZT-Ziele im Bundesland umzusetzen.<br />
Ziel ist es, dass in einer eigenen unbürokratischen,<br />
aber effizienten personellen Struktur<br />
die bestmögliche Interessensvertretung in<br />
Kärnten ermöglicht wird.<br />
Insgesamt soll das steirisch/Kärntner ZT-<br />
<strong>Kammer</strong>modell zeigen, dass Architekten und<br />
Ingenieurkonsulenten gut zusammen arbeiten<br />
Kommentar<br />
Kärntner ZT wollen in Kärnten und in<br />
<strong>der</strong> Steiermark verstärkt mitarbeiten<br />
können und dadurch ein Modell gelebt werden<br />
kann, das Vorbildcharakter <strong>für</strong> ganz<br />
Österreich hat.<br />
Ein wichtiger Punkt ist auch die Anpassung<br />
des ZT-Gesetzes an die gegenwärtige Situation.<br />
Einerseits muss <strong>der</strong> Zugang zu uns ZTs<br />
erleichtert werden, ohne die hohe Qualität<br />
und Kompetenz zu beeinträchtigen. An<strong>der</strong>erseits<br />
müssen auch FH-Absolventen sowie<br />
Bakkalaureat-Absolventen über geeignete<br />
Zusatzausbildungen die Chance haben, ZT zu<br />
werden. Ebenfalls sollte die Substitutenregelung<br />
nach dem Vorbild an<strong>der</strong>er Freiberuflerkammern<br />
im Fall <strong>der</strong> krankheitsbedingten<br />
Abwesenheit des ZT o<strong>der</strong> im Ablebensfall<br />
besser geregelt sein. Grundsätzlich ist die<br />
Beschlussfassung über das ZTG-2002 im Parlament<br />
ein wichtiger Schritt zur Existenzsicherung<br />
unseres Berufsstandes auch im Hinblick<br />
auf bessere Zusammenarbeit mit den<br />
Technischen Büros.<br />
Wie Sie sehen, ist eine Menge Arbeit im<br />
Interesse jedes ZT nötig und wir wollen<br />
gemeinsam etwas <strong>für</strong> unsere Zukunft tun.<br />
Und – Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> mithelfen und mitarbeiten<br />
möchte, ist gerne gesehen. ■<br />
(DR. JOSEF PAUL)<br />
Ziv.Ing. f. Techn. Chemie<br />
<strong><strong>Kammer</strong>Nachrichten</strong> 4/02 5