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22 quadrat 11 /2011 � kultur 2 Nachdem wir bereits die Goslarer Partner- städte Beroun in Tschechien und Windsor in Groß Britannien vorgestellt haben, wid- men wir uns heute unserer polnischen Partner- stadt Brzeg, wunderschön gelegen in der mittelschlesischen Ebene. Brzeg engagiert sich seit einiger Zeit sehr stark im Tourismus und lockt so potentielle Gäste nach Polen. Wir finden, das Brzeg und seine Umgebung durchaus eine Reise wert ist. Die sprichwörtliche Lebensfreude der Polen sowie die landestypischen Spezialitäten der polnischen Küche laden ein zu einer Reise voller Entdeckungen. Gebratene schle- sische Kartoffelknödel mit Speck und Sauerkraut GOSLARS PARTNERSTÄDTE Porträt der polnischen Partnerstadt Brzeg sowie „Schlesisches Himmelreich“ oder, wer es nicht ganz so deftig mag, „Häckerle“, ein leckerer Heringssalat mit Eiern und Gewürzgurken, bringen Genießer zum Träumen. Den kursiv gedruckten Text veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmigung von Susanne Roßdeut- scher aus dem Band „Goslars Partnerstädte“. Brieg liegt in der mittelschlesischen Ebene auf dem hohen Ufer an der Grenze zwischen der Grott- kauer Ebene und dem Breslauer Urstromtal. In günstiger Lage am Oderstrom zwischen Breslau (Wroclaw) und Oppeln (Opole) spielte die Stadt im Laufe ihrer jahrhundertelangen Geschichte eine bedeutende Rolle im administrativen, gesell- schaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben Schlesiens. Brieg wurde um 1248 gegrün- det und übernahm das Neumarkter Recht. Wäh- rend ihrer Geschichte wechselten die Stadt und das spätere Herzogtum häufig ihre politische Zuge- hörigkeit. Das heutige Brzeg ist eine fast 40.000 Einwohner zählende Stadt in der Wojewodschaft Opole (Oppeln). Einen Großteil der Stadt bilden Grünan- lagen, darunter drei weitläufige Parks. Die Wallan- lagen und der Stadtpark (Julius-Peppel-Park) zei- gen einen Artenreichtum der Pflanzenwelt, wie er sonst in Städten nicht vorkommt (ca. 180 Baum- und Straucharten, darunter asiatische, amerikani- sche und südeuropäische). Ebenso vielfältig ist die Tierwelt der Stadt. Allein bei den Vögeln wurden in den letzten 20 Jahren 170 Arten innerhalb des Stadtgebiets beobachtet. Dank der mittelalterli- chen städtebaulichen Anlage der Brieger Altstadt, dank ihres Reichtums an Architekturdenkmälern sowie der in Brzeg beginnenden „Straße mittelalterlicher Polychromien (Wandmalereien)” mit dem in Polen größten Vorkommen mittelalterlicher sak- raler Malerei stellt die Stadt den attraktivsten Anziehungspunkt in der Wojewodschaft Opole (Oppeln) dar. Zu den bemerkenswertesten Bauten im Stadtge- biet zählen das Rennaissanceschloss der schlesischen Piastenherzöge, zahlreiche Kirchen, das Rathaus der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, Teile der alten Befestigungsanlagen und historische Panorama von Brzeg
FOTOS: SUSANNE ROSSDEUSCHER UND STADT BRZEG Bürgerhäuser aus verschiedenen Epochen sowie eine Reihe von Denkmälern der jüdischen Kultur Dem Betrachter eröffnen sich die Schönheiten dieser Stadt besonders von der Nordseite der Oder her. Hochgelegene Ufer erheben sich über dem breit dahinfließenden Strom. Im Hintergrund werden die Umrisse der historischen Sehenswürdig- keiten und der modernen Bauten sichtbar. 1950, fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrie- ges, übernahm die Stadt Goslar für die durch Flucht und Vertreibung weit verstreut lebenden Brieger aus Stadt und Landkreis Brieg die Paten- schaft. In der damaligen Urkunde hieß es: „Die Stadt Gos- lar äußert damit die Absicht, den Briegern in Gos- lar eine ideelle Heimat zu geben. In diesem Sinne soll alles getan werden, was geeignet ist, die Brie- ger, die bis heute auf alle vier Zonen verstreut sind, mit Goslar als einer gemeinsamen neuen Heimatstadt zu verbinden.“ Dem Engagement des Vorstandes der Bundesver- einigung der Brieger, insbesondere des Vorstands- vorsitzenden Roland Reche sowie des damaligen Oberstadtdirektors Georg Michael Primus ist es mit zu verdanken, dass im Jahr 2000 eine Städte- partnerschaft zwischen dem heutigen polnischen Brzeg und Goslar eingegangen wurde. Die Kreuzkirche innen Roland Reche, Vorsitzender der Bundesvereini- gung der Brieger erinnert sich: Goslar 2000 – Erstaunliches ist geschehen. Die Patenstadt, die den Geflohenen und Vertriebenen schnell und wirksam viele Hilfen gab, hat ungeachtet politi- scher Veränderungen ihre Sorge für die Patenkin- der ein halbes Jahrhundert hindurch aufrechter- halten und gab zugleich für Hunderte anderer Patenschaften ein Vorbild. Regelmäßig waren die Brieger Gäste der schönen Kaiserstadt, lernten sie als ein Muster der Städtebaukunst kennen, erfuh- ren Hilfe, gewannen Freundschaften und konnten sich bei den Paten bald ganz heimisch fühlen. Die 750-Jahr-Feier stand unter einem neuen Gedanken: In einer allmählich herangewachsenen Partnerschaft waren Goslarer und Brieger gemein- sam nach Schlesien aufgebrochen und hatten ein- gedenk der jüngsten Vergangenheit eine Zusam- menarbeit mit den heutigen, den polnischen Bewohnern der Stadt auf dem hohen Ufer der Oder begonnen. 50 Jahre Patenschaft heißt aus unserer Sicht: Aufbruch aus einem zu engen nationalen Denken und Handeln zu einer guten Nachbar- schaft, die dem ganzen Europa dienen kann. 2010 konnten bei einer großen Veranstaltung in der Kaiserpfalz die 60-jährige Patenschaft und das 10-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft gefeiert werden. Roland Reche wurde beim Fest- akt von Bürgermeister Wojciech Huczyński mit der Ehrenbürgerschaft von Brzeg ausgezeichnet. Reche steht damit übrigens in einer Reihe mit dem weltberühmten Dirigenten Kurt Masur. Masur wurde 1927 in dieser schlesischen Stadt geboren und 1996 zum Ehrenbürger von Brzeg ernannt. Kursivtexte: Susanne Rossdeutscher (uju) 23 Ihr Pflegedienst mit Herz �� Durch den MDK mit �� der �� Note �� 1,0 �� bewertet �� Unser Pflegedienst ist für Sie,auch an Wochenenden und Feiertagen, da, damit Sie so lange wie möglich in Ihrerliebgewordenen und vertrauten Umgebung bleiben können. UnsereLeistungen • Häusliche Krankenpflege • Pflegesachleistungen • Hilfebei Formalitäten • Hauswirtschaftliche Versorgung • Betreuung und Beratung • Pflegegutachten • Betreutes Wohnen • Dauernachtwache • Hausinterner Notruf 1,0 ��
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