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600 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönste<strong>in</strong> e. V.<br />

Der heilige Sebastian, wer war das ?<br />

P. Sebastian Kreit, Praemonstratenser-Stift Geras, Österreich<br />

Wenn Menschen heute an Heilige denken, kennen<br />

die e<strong>in</strong>en überhaupt ? Andere bewerten sie als<br />

weltfremd und für unsere konkrete Lebensgestaltung<br />

als unbedeutend. Wenn wir jedoch e<strong>in</strong>em von<br />

ihnen begegnen würden, dann würde man sich wundern,<br />

wie wenig er unserer Vorstellung entspricht.<br />

E<strong>in</strong>leitend soll damit gesagt se<strong>in</strong>, dass allzu oft versucht wird,<br />

die Heiligen und ihre Rolle als Patrone auf bestimmte<br />

Modelle h<strong>in</strong> zu stilisieren, entsprechend den Bedürfnissen<br />

und den herrschenden Me<strong>in</strong>ungen der Zeit. Und doch ist<br />

jeder Heilige, der e<strong>in</strong>e bestimmte Sendung hat, mit klarem<br />

Bewusstse<strong>in</strong> für diese begabt: er weiß, was er zu tun hat. Das<br />

ist es eigentlich, was wir an den Heiligen so schätzen, nämlich<br />

die Konsequenz <strong>in</strong> ihren Taten und ihrer vernünftigen<br />

Verantwortung.<br />

Vielleicht können Ihnen die folgenden Zeilen helfen, den heiligen<br />

Sebastian kennen zulernen oder ihn neu zu entdecken<br />

– gerade <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Lebensbedeutung für uns heute.<br />

Der Name Sebastian ist griechischen Ursprungs. Er ist e<strong>in</strong>e<br />

Weiterbildung des Wortes „sebastos“, das heißt soviel wie<br />

„ehrwürdig, erhaben, verehrungswürdig“. E<strong>in</strong> Mann, der se<strong>in</strong>em<br />

Namen Ehre macht, tritt uns <strong>in</strong> der Gestalt des heiligen<br />

Sebastian entgegen. Auf diesen römischen Heiligen der diokletianischen<br />

Zeit (284–305 n.Chr. ) geht die Verbreitung<br />

des Namens im late<strong>in</strong>ischen Westen vor allem zurück. Unter<br />

den zahlreichen Märtyrern der Christenverfolgung unter Kaiser<br />

Diokletian nimmt der heilige Sebastian durch se<strong>in</strong>e wahrhaft<br />

überlegene Haltung e<strong>in</strong>e besondere Stellung e<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e<br />

Verehrung setzte <strong>in</strong> der gesamten Kirche bereits sehr früh e<strong>in</strong>.<br />

14<br />

Sebastian wird <strong>in</strong> der Kunst<br />

zuerst als junger Römer ohne<br />

Attribut dargestellt, unter dem<br />

E<strong>in</strong>fluss se<strong>in</strong>es Martyriums<br />

dann als Krieger (etwa ab dem<br />

7. Jahrhundert), später, ( ab dem<br />

13. Jahrhundert ) der Zeit entsprechend<br />

als Ritter <strong>in</strong><br />

Kettenrüstung und dann (etwa<br />

ab Mitte des 15. Jahrhunderts)<br />

als halb- oder bis auf den<br />

Lendenschurz entblößter junger<br />

Mann, der an e<strong>in</strong>en<br />

Baumstumpf gebunden und<br />

von Pfeilen durchbohrt ist. Den<br />

heiligen Sebastian f<strong>in</strong>den wir im<br />

berühmten „Isenheimer Altar“<br />

von Matthias Grünewald<br />

(1513/15). Die bekanntesten Gemälde stammen von<br />

Sandro Botticelli (1484), Peter Paul Rubens (erste Hälfte des<br />

17. Jh.) und Andrea Mantegna ( 1479).<br />

Die Aufzeichnungen des Kirchenvaters Ambrosius von<br />

Mailand, fast e<strong>in</strong>es Zeitzeugen, der über Sebastian berichtet,<br />

s<strong>in</strong>d leider zum größten Teil verloren gegangen. Was jetzt<br />

noch vorhanden ist, s<strong>in</strong>d Überarbeitungen, die aus dem 5.<br />

Jahrhundert stammen und stark von Legenden durchsetzt<br />

s<strong>in</strong>d. Angeblich wurde Sebastian <strong>in</strong> Narbonne (im heutigen<br />

Frankreich) geboren und <strong>in</strong> Mailand erzogen. Er entstammte<br />

e<strong>in</strong>er vornehmen Familie, die über Verb<strong>in</strong>dungen zum<br />

Kaiserhof <strong>in</strong> Rom verfügte. Für Sebastian war es deshalb e<strong>in</strong><br />

leichtes, se<strong>in</strong>e Neigung zum Soldatenberuf <strong>in</strong> die Tat umzu-

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