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600 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönste<strong>in</strong> e. V.<br />

Bearbeitung des Gegenstandes anzunehmen, um der St.<br />

Sebastians-Schützenbruderschaft möglichst rasch e<strong>in</strong><br />

Antwortschreiben zukommen zu lassen.<br />

Dem Bericht Crombachs vom 7. April 1871 ist zu entnehmen,<br />

dass die Fürstlich Nassauische Landesregierung – nach<br />

der Auflösung des Kölner Kurstaates war die Herrschaft<br />

Schönste<strong>in</strong> 1803–1815 nassauisch – im Jahre 1805 vom<br />

Vorstand der St. Sebastians-Schützenbruderschaft e<strong>in</strong>en<br />

Rechenschaftsbericht über die Verwaltung des Bruderschaftsvermögens<br />

forderte und beabsichtigte, die F<strong>in</strong>anzmittel zu<br />

konfiszieren. Weiter berichtet Crombach von der sogenannten<br />

Langenbach’ schen Stiftung aus dem Jahre 1725, der elf<br />

Jahre zuvor erfolgten Gründung der Heisterkapelle sowie<br />

dem Schönste<strong>in</strong>er Amtmann Busch, der 1805 auf Weisung<br />

des Fürsten Franz Ludwig von Hatzfeldt-Schönste<strong>in</strong> (1756-<br />

1827) gegen die drohende E<strong>in</strong>ziehung des Bruderschafts-<br />

Vermögens <strong>in</strong>tervenierte und e<strong>in</strong>en Prozess vor dem<br />

Reichskammergericht zu Wetzlar anstrengte.<br />

Zu den Ereignissen des Jahres 1714 erfahren wir aus den<br />

von Crombach herangezogenen Akten, dass die beiden<br />

Brüder Hermann Werner (+1742) und Wilhelm Franz von<br />

Hatzfeldt-Schönste<strong>in</strong> (1683–1733) das Material zum Bau<br />

der St. Sebastianskapelle bei Schönste<strong>in</strong> gestiftet hatten. Der<br />

entscheidende Anstoß zu der sich am 14. November 1714<br />

neu formierenden St. Sebastians-Schützenbruderschaft war –<br />

wie der Domänen-Direktor nach erfolgter Aktene<strong>in</strong>sicht versichert<br />

– von Hermann Werner ausgegangen. Elf Jahre später,<br />

1725, überzeugte der jüngere Bruder des Freiherrn<br />

Wilhelm Franz Johann Adolph, schließlich Lucia Kathar<strong>in</strong>a<br />

Langenbach, ihr Erbe der Schönste<strong>in</strong>er St. Sebastians-<br />

Schützenbruderschaft zukommen zu lassen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit verdient Hermann Werners<br />

Bemühen um die Förderung der Schönste<strong>in</strong>er St. Sebastians-<br />

42<br />

Schützenbruderschaft im Zusammenhang mit der 1725<br />

erfolgten Stiftung der Lucia Kathar<strong>in</strong>a Langenbach. Die näheren<br />

Umstände der Stiftung werden <strong>in</strong> dem im Wissener<br />

Pfarrarchiv aufbewahrten Stiftungsbrief vom 24. September<br />

1724 geschildert. Angesichts des bevorstehenden Todes entschloß<br />

sich die aus Kappenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Herrschaft<br />

Wildenburg gebürtige und <strong>in</strong> der spanischen Haupt- und<br />

Residenzstadt Madrid lebende Lucia Kathar<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>en Teil<br />

ihres Vermögens für den Bau e<strong>in</strong>er Kapelle <strong>in</strong> ihrem<br />

Geburtsort bereitzustellen. Da es h<strong>in</strong>sichtlich des projektierten<br />

Kapellenbaus zwischen der Familie von Hatzfeldt und<br />

der für das Kirchspiel Friesenhagen zuständigen kirchlichen<br />

Oberbehörde <strong>in</strong> Köln zu grossen Mißverständnissen gekommen<br />

war, scheiterte das Vorhaben. Stattdessen überzeugte<br />

Hermann Werner von Hatzfeldt Lucia Kathar<strong>in</strong>a das bereitgestellte<br />

Kapital <strong>in</strong> Höhe von 1.200 Reichstalem der am 14.<br />

November 1714 wieder gegründeten St. Sebastians<br />

Schützenbruderschaft zu überlassen.<br />

Zwei Jahre vor der Ausstellung des Langenbach’schen<br />

Stiftungsbriefes hatte der Freiherr Hermann Werner von<br />

Hatzfeldt – wie e<strong>in</strong>gangs erwähnt – der Heisterkapelle zu<br />

Schönste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk<br />

überlassen. Die 1723 <strong>in</strong> das Eigentum der St. Sebastians-<br />

Schützenbruderschaft übergegangene Holzfigur weist auf den<br />

Seitenwänden des Holzsockels das Wappen der Familie von<br />

Hatzfeldt auf. An der Vorderseite bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Inschrift<br />

mit dem Verweis auf den Stifter aus dem Hause Hatzfeldt-<br />

Schönste<strong>in</strong>: DER DU BIST ZUR HEILIGEN SCHAR IM<br />

HIMMEL AUFGEFAHREN FÜR WASSER, EHR (statt<br />

FUEHR) UND TODS GEFAHR UNS GNADIGST<br />

WOLST BEWAHREN; HERMANN GREGORIUS LIBEROB<br />

[ARo] DE HATZFELDT HVC ME POSUTT’ 1723.

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