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600 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönste<strong>in</strong> e. V.<br />
Das Geschlecht der Arenberger und der Streit um Schloß Schönste<strong>in</strong><br />
Sebastian Kreit<br />
Die Burg Schönste<strong>in</strong> geht <strong>in</strong> ihren Anfängen weit <strong>in</strong><br />
das frühere Mittelalter zurück. Dies beweisen Baumaterial<br />
und Bauweise. Als Erbauer der Festungsanlage<br />
nennt man das Grafengeschlecht der Arenberger deren<br />
Stammsitz die Arburg (heute e<strong>in</strong>e Ru<strong>in</strong>e zwischen Neuenahr<br />
und Altenahr) war und die als Burggrafen <strong>in</strong> Köln schon e<strong>in</strong><br />
mächtiges Herrschergeschlecht waren. 1255 wird<br />
„Sconensteyn“ erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Als das Geschlecht der Arenberger 1281 erlosch, nahm Erzbischof<br />
Siegfried von Westerburg Schönste<strong>in</strong> als Stützpunkt,<br />
<strong>in</strong> der Nähe der damals mit Nassau strittigen Stadt Siegen,<br />
für das Erzstift Köln mit den zugehörigen Gehöften <strong>in</strong> Besitz.<br />
Die Burg war seitdem Sitz e<strong>in</strong>es kurkölnischen Amtes. Burg<br />
Schönste<strong>in</strong>, das dazugehörige Gebiet und Amt, wurde als<br />
Lehen verpfändet.<br />
Nach dem Tod des letzten Grafen der Arenberger (Johanns v.<br />
Arenberg), der nur se<strong>in</strong>e Tochter Mechthild h<strong>in</strong>terließ, hatte<br />
Siegfried das Schloß mit dem Rottzehnten (Waldbesitzungen)<br />
e<strong>in</strong>gezogen. Die Mutter Johanns, Mechthildis,<br />
Herr<strong>in</strong> von Holte <strong>in</strong> Westfalen, erhob h<strong>in</strong>gegen E<strong>in</strong>spruch.<br />
Sie behauptete, daß ihr der lebenslängliche Nießbrauch<br />
(Recht) am Schlosse Schönste<strong>in</strong> zustehe und die Güter <strong>in</strong><br />
Wissen mit den Dienst- und Lehensmannen, Gehöften u.s.w.<br />
Eigentum von Arenberg seien. Da ihre Bemühungen fruchtlos<br />
waren, ersche<strong>in</strong>t die Witwe Johanns von Arberg,<br />
Kathar<strong>in</strong>a geb. Gräf<strong>in</strong> von Julich, mit ihrer Tochter Mechthild<br />
im September 1282 vor König Rudolf <strong>in</strong> Boppard um gegen<br />
Erzbischof Siegfried von Köln, der auch anwesend ist, Klage<br />
darüber zu führen, daß er sie aus ihren Eigentümern <strong>in</strong><br />
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Wissen verdrängt habe. Ihre Klage wird jedoch vom König<br />
abgewiesen.<br />
Da schien der für den Erzbischof unglückliche Ausgang der<br />
Worr<strong>in</strong>ger Schlacht und des Erzbischofs Gefangennahme für<br />
Mechthildis der richtige Augenblick zu se<strong>in</strong>, sich an Siegfried<br />
zu rächen.<br />
Bei Worr<strong>in</strong>gen (<strong>in</strong> der Nähe von Köln) auf der Fühl<strong>in</strong>ger<br />
Heide kam es am 5. Juni 1288 zu e<strong>in</strong>er der größten und blutigsten<br />
Schlachten des Mittelalters. Die Auswirkungen dieser<br />
Schlacht standen <strong>in</strong> naher Beziehung zu den Vorgängen <strong>in</strong><br />
Schönste<strong>in</strong> und Wissen. Es war unter anderem der Streit<br />
zwischen Wildenburg und Kurköln um Schönste<strong>in</strong>. Der<br />
streitsüchtige Erzbischof Siegfried unterlag <strong>in</strong> dem schweren<br />
Kampf gegen König Rudolf, der endlich gegen den<br />
„Landfriedensbrecher“ e<strong>in</strong>geschritten war. Mechthildis vertreibt<br />
die Dienstmannen Siegfrieds aus ihrer Burg Holte,<br />
deren Obergeschoß sie auf Lebenszeit vom Erzbischof als<br />
Wahrung zugestanden erhalten hatte. Zwar wird sie deshalb<br />
von Siegfried nach dessen Entlassung aus dem Gefängnis auf<br />
e<strong>in</strong>er Synode vor dem gesamten Klerus der Erzdiözese aus<br />
der Kirche ausgeschlossen, aber damit war der Streit um die<br />
arbergischen Güter <strong>in</strong> Wissen noch nicht zu Ende.<br />
Erzbischof Siegfried war am 7. April 1297 gestorben. Diese<br />
Gelegenheit benutzten die Familien Holte und von der Mark,<br />
als Erben der von Arberg, um ihre Ansprüche auf Schönste<strong>in</strong><br />
und die Güter <strong>in</strong> Wissen wiederum geltend zu machen.<br />
Erzbischof Wikbold, Nachfolger von Siegfried, beauftragte<br />
daher den Grafen Wilhelm von Neuenahr, der zu diesen<br />
Zeiten noch Schloß und Amt Altenkirchen im Besitz hatte,<br />
die Bewachung des Schlosses und Amtes Schönste<strong>in</strong> bis zur