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600 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönste<strong>in</strong> e. V.<br />

Zum Protektorat des Hauses Hatzfeldt<br />

von Jens Friedhoff<br />

Die Verb<strong>in</strong>dungen des Hauses Hatzfeldt zu der St.<br />

Sebastians Schützenbruderschaft vom Heister zu<br />

Schönste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d aus dem zweiten Jahrzehnt des 18.<br />

Jahrhunderts dokumentiert. Das Protektorat der sich am 14.<br />

November 1714 neu formierenden St. Sebastians-Schützenbruderschaft<br />

oblag dem Freiherrn Wilhelm Franz Johann<br />

Adolph von Hatzfeldt, Herr zu Wildenburg, Werther,<br />

Schönste<strong>in</strong>, Merten und Allner (1683–1733), während dessen<br />

jüngerer Bruder, Hermann Werner Ferd<strong>in</strong>and Georg<br />

(gest. 1742) das Direktorat der Schützengilde übernahm.<br />

Anlass zur Neugründung der Schützenbruderschaft war die<br />

1714 erfolgte Errichtung der St. Sebastianskapelle zum<br />

Heister. Als Mitstifter und fürnehmster Urheber der Kapellen<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er im Landeshauptarchiv Koblenz aufbewahrten<br />

Akte Hermann Werner von Hatzfeldt aufgeführt, der 1723<br />

dem neuen Gotteshaus e<strong>in</strong>e Statue des hl. Johannes von<br />

Nepomuk überließ.<br />

Zum Zeitpunkt der Erneuerung der Schönste<strong>in</strong>er St.<br />

Sebastians-Schützenbruderschaft zu Beg<strong>in</strong>n des 18. Jahrhunderts,<br />

erfüllten die Schützenkorporationen vornehmlich<br />

gesellschaftliche Funktionen, während die ursprüngliche<br />

Aufgabe der Schützengilden auf dem Gebiet der Landesverteidigung<br />

<strong>in</strong> nachmittelalterlicher Zeit <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund<br />

getreten war. Die Anfänge der Schützengesellschaften, die eng<br />

mit dem Wehrwesen der Städte verzahnt s<strong>in</strong>d, liegen <strong>in</strong><br />

Flandern (13. Jahrhundert), von wo aus sich das Schützenwesen<br />

an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert <strong>in</strong>s<br />

Rhe<strong>in</strong>land und nach Westfalen ausbreitete. Zu den<br />

Schützengilden, die <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, durch überlieferte<br />

Statuten ihre Existenz im 14. und 15. Jahrhundert zu bele-<br />

41<br />

gen, zählen unter anderem Dortmund (1378), He<strong>in</strong>sberg<br />

(1400), Neuss (1415) und Brilon (1417). Für die nassauische<br />

Stadt Siegen ist die Existenz e<strong>in</strong>er bruderschaff des getrewen<br />

noit helffers sent Sebastian und [...] schutz<strong>in</strong> gesellschaft<br />

bynnen Sieghen für das Jahr 1490 belegt. Im saynischen<br />

Hachenburg wird die St. Sebastians-Schützenbruderschaft<br />

erstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadtrechnung des Jahres 1489 erwähnt. Es<br />

liegen archivalische Aufzeichnungen vor, die deutlich die<br />

enge Verbundenheit der Familie mit der St. Sebastians-<br />

Schützenbruderschaft erkennen lassen. Am 26. Februar<br />

1871 richtete z.B. der Vorstand der Schönste<strong>in</strong>er Schützengilde<br />

e<strong>in</strong> Schreiben an den Fürsten Alfred von Hatzfeldt-<br />

Wildenburg (1825–1911), um den zu diesem Zeitpunkt <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> weilenden Fürsten ehrerbietigtst […] <strong>in</strong> Anlage die<br />

[neuen] Statuten, welche die Bruderschaft sich jüngst gegeben<br />

hat, mit der Bitte zu unterbreiten, auch durch gnädige<br />

Annahme des Protektorats die Bruderschaft beehren,<br />

beglücken und fördern zu wollen. Die bisherigen, aus dem<br />

vorherigen Jahrhundert (1714) datierenden Statuten hatten<br />

sich als veraltet und nicht mehr zeitgemäß erwiesen.<br />

Abschließend verweisen die Verfasser der E<strong>in</strong>gabe auf die<br />

Verdienste des Hauses Hatzfeldt h<strong>in</strong>sichtlich Gründung und<br />

Bestand der Bruderschaft.<br />

Fürst Alfred leitete das Schreiben am 1. April 1871 an die<br />

Hatzfeldt’ sche Domänen Direktion <strong>in</strong> Schloss Kalkum bei<br />

Düsseldorf weiter und ersuchte den Domänen Direktor<br />

Crombach, ihm e<strong>in</strong>e gutachterliche Berichterstattung zu den<br />

geschichtlichen Verhältnissen vorzulegen. Ferner hob Fürst<br />

Alfred hervor, er werde das ihm angetragene Protektorat<br />

gerne übernehmen und bat Crombach sich unverzüglich der

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