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<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

wichtig wahrgenommen wird. Insbesondere das „Abenteuer große Stadt“ ist hier ein bedeutsames<br />

Kriterium, das den Berlin nahen Standorten des Landes zugutekommt.<br />

Den Hochschulen in der Peripherie des Landes nützt es unter diesen Bedingungen nicht viel, wenn sie<br />

mit guten Ausbildungsbedingungen in den MINT-Fächern aufwarten können. Das Gesamtpaket von<br />

Studien- und Freizeitangebot muss stimmen. Auch wenn seitens der Hochschulen zu Recht darauf<br />

hingewiesen wird, dass die Organisation von Freizeitangeboten nicht ihr Kerngeschäft ist, lässt sich<br />

kaum leugnen, dass das universitäre Umfeld (Kultur, Sport, Feste etc.) die Wanderungsbewegungen der<br />

Studierenden mehr beeinflusst als die Qualität des Studiums. Zugespitzt: Ein<br />

Hochschulsportbeauftragter wird vermutlich mehr für die Attraktivität eines Standortes bewirken als<br />

eine zusätzliche Professorenstelle, die das Angebot an Wahlpflichtfächern in einem MINT-Studiengang<br />

erweitert.<br />

Für prospektive ausländische Studienanfänger sind Studienkollegs ein wichtiges Mittel der Wahl. Hierbei<br />

handelt es sich im Prinzip um ein Bündel von Vorbereitungskursen, mit deren Hilfe die Studierfähigkeit<br />

an einer deutschen Hochschule hergestellt wird. Sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines solches<br />

Studienkollegs erst einmal vor Ort in das Hochschulleben integriert, ist auch eine Aufnahme des<br />

Studiums an diesem Ort nahe liegend.<br />

Ganz wesentlich für den Verbleib von Studienabgängern in <strong>Brandenburg</strong> ist deren frühzeitige<br />

Einbindung in die regionale Wirtschaft. Dafür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten: Sie reichen von<br />

Praktika in den Unternehmen der Region, der Durchführung studienbegleitender Facharbeiten in den<br />

Betrieben der Region, die Vergabe von Themen für Bachelor- und Masterarbeiten durch<br />

Betriebsangehörige bis hin zu Betriebsstipendien, mit denen der akademische Nachwuchs, insbesondere<br />

wieder die Ingenieure, an die Unternehmen der Region gebunden werden können. Eine derartige<br />

Einbeziehung regionaler Unternehmen in die universitäre Ausbildung dürfte eines der leistungsstärksten<br />

Instrumente der Fachkräftebindung darstellen. Entsprechend ist zu prüfen, inwieweit die Universitäten<br />

die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten weiter ausbauen können, solche Formen der<br />

Zusammenarbeit zu befördern. Im Hinblick auf das Ziel, nicht nur hochqualifizierte Fachkräfte für die<br />

Energiewirtschaft sondern für den <strong>Brandenburg</strong>er Arbeitsmarkt insgesamt zu gewinnen, könnte eine<br />

Aufgabe von Praktikumsbörsen darin bestehen, alternative Themen- und Einsatzfelder für Studierende<br />

aufzubereiten, um so die vielfältigen Möglichkeiten in <strong>Brandenburg</strong> aktiv zu vermarkten.<br />

6.2.2 Fachkräftegewinnung durch überbetriebliche Kooperation<br />

In der laufenden Auseinandersetzung werden vielzählige Möglichkeiten benannt, mit denen dem<br />

Fachkräftemangel begegnet werden soll. Diskussionspunkte sind u. a. folgende:<br />

1. Erhöhung der Bildungsbeteiligung (z. B. durch Senkung der Schulabbrecherquote),<br />

2. Erhöhung der Erwerbsarbeitsbeteiligung (z. B. durch Erhöhung der Frauenerwerbsquote oder<br />

durch Reintegration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt),<br />

3. Verlängerung der Lebensarbeitszeit (z. B. durch Verkürzung der Ausbildung und/oder Erhöhung<br />

des Renteneintrittsalters),<br />

4. Verringerung der Teilzeitarbeitsplätze (bzw. Ausweitung der Arbeitszeit),<br />

5. Einwanderung aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland.<br />

Unter den benannten Punkten wird eine Reihe von Maßnahmen subsumiert, die teilweise nicht<br />

spezifisch für die Energiewirtschaft sind, teilweise auch schon anderenorts detailliert beschrieben

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