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<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

4.3.3 Photovoltaik<br />

Die Photovoltaik ist eine der teuersten technologischen Varianten, CO 2 zu vermeiden, und verursacht bei<br />

den Verbrauchern durch die Umlage der garantierten Einspeisevergütung Kosten in Milliardenhöhe 35 .<br />

Gerechtfertigt wird diese Strategie mit der Tatsache, dass mit der zunehmenden Verbreitung der<br />

Photovoltaik auch die Kosten der Erzeugung und Montage von Photovoltaikmodulen fallen – bislang von<br />

40 bis 50 Cent/kWH auf um die 20 Cent/KWH – was jüngst zu einer Reduzierung der Einspeisevergütung<br />

für Strom aus Photovoltaik geführt hat.<br />

Allerdings ist der Mengeneffekt (immer mehr Photovoltaikmodule werden installiert) deutlich größer als<br />

der Effekt der Kostendegression mit dem bekannten Ergebnis, dass die Kosten für den Stromverbraucher<br />

immer noch steigen werden. Niemand kann prognostizieren, wo hier die politische Schmerzgrenze liegt,<br />

aber die Annahme ist plausibel, dass weitere Reduktionen der Einspeisevergütung nur eine Frage der Zeit<br />

sind. Das wird das Wachstum des Marktes verlangsamen.<br />

Die Produktion von Photovoltaikzellen ist in den letzten Jahren auf industrielles Niveau gehoben und<br />

stark standardisiert worden. Das macht den Herstellungsprozess einerseits kostengünstiger, andererseits<br />

ist es auch leichter geworden, die Produktion in das Ausland zu verlagern. Dazu gibt es vermehrt<br />

Anreize, weil mit der weltweiten Verbreitung einer Gesetzgebung nach bundesrepublikanischem Vorbild<br />

(Stichwort: Erneuerbare Energien Gesetz) nun international Märkte entstehen, die auch vor Ort bedient<br />

werden können.<br />

Der Photovoltaikindustrie steht in Deutschland deshalb auf mittlere Sicht vermutlich ein Strukturwandel<br />

bevor. Das Mengenwachstum wird gebremst, möglicherweise werden auch Fabriken in Billiglohnländer<br />

verlagert und es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Umstellung von der Massenproduktion zu einer<br />

hochwertigen Qualitätsproduktion und eine Schwerpunktverlagerung auf besondere Anwendungen<br />

stattfinden.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es eher unwahrscheinlich, dass das entworfene Szenario wie oben<br />

geschildert eintritt. Ein weiteres Wachstum ist zwar wahrscheinlich, aber wohl nicht mehr so stark wie<br />

in der Vergangenheit. Die Boomphase der Branche ist vermutlich vorüber. Deshalb wird hier von einer<br />

Halbierung des zukünftigen Facharbeiter- und Akademikerbedarfes 2020 und 2030 gegenüber dem<br />

Szenario ausgegangen.<br />

4.3.4 Windenergie<br />

Die Flächen, die für den wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanlagen onshore geeignet sind, werden<br />

deutschlandweit knapp. Daher steigt auch der politische Druck, Flächen für den Betrieb von<br />

Windkraftanlagen auszuweisen, die bislang dafür nicht oder noch nicht vorgesehen waren. Auch in<br />

<strong>Brandenburg</strong> gibt es hier einen Konflikt innerhalb der Landesregierung. Während der Naturschutz sich<br />

gegen einen weiteren Ausbau der Windkraft stemmt, befürworten die Energie- und Klimapolitiker diesen<br />

eher. Selbst wenn sich hier der Klimaschutz durchsetzen kann, ist das noch zu erschließende Potenzial<br />

begrenzt.<br />

Vielfach wird im so genannten Repowering, also dem Ersatz von alten Windkraftanlagen durch neue und<br />

vor allem leistungsfähigere, ein möglicher neuer Wachstumsschub gesehen. Das ist zwar im Prinzip<br />

richtig, aber kein Anlagenbetreiber wird eine alte Anlage gegen eine neue austauschen, bevor die alte<br />

35 Fritsche, U. R. (März 2007): Treibhausgasemissionen und Vermeidungskosten der nuklearen, fossilen und erneuerbaren<br />

Strombereitstellung. Arbeitspapier. Unter Mitarbeit von L. Rausch und K. Schmidt. Arbeitspapier des Öko-Institutes für das<br />

Bundesministerium für Umwelt

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