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Vorwort<br />

<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

Die Energiewirtschaft hat sich in <strong>Brandenburg</strong> nach der Wiedervereinigung zu einem stabilen<br />

Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die industriellen Strukturen der Wertschöpfungskette Braunkohle sind<br />

trotz Beschäftigungsabbau weitgehend intakt geblieben bzw. konnten revitalisiert werden. Die<br />

Erneuerbaren Energien sind vor allem in den Bereichen Windenergie und Photovoltaik mit international<br />

bedeutsamen Produktionsbetrieben ein relevanter Arbeitgeber im Land. Besonders in diesen<br />

Zukunftsfeldern ist auch zukünftig mit einem starken Beschäftigungswachstum zu rechnen.<br />

Mit insgesamt fast 24.000 Beschäftigten gehört die Energiewirtschaft in <strong>Brandenburg</strong> zu einem der<br />

mittelgroßen Wirtschaftsbereiche. Fachkräftebedarfe werden in der traditionellen Energiewirtschaft –<br />

bei der Braunkohle und bei den Energieversorgungsunternehmen – vor allem Folge altersbedingter<br />

Ersatzbedarfe sein. Selbst wenn der leichte Beschäftigungsabbau sich in diesen Wirtschaftsfeldern<br />

weiter fortsetzen sollte, werden in den nächsten Jahren allein aufgrund der Altersstrukturen der<br />

Belegschaften eine relevante Zahl an Stellen neu zu besetzen sein. Auch in der Energiewirtschaft wird es<br />

einen großen Bedarf an hoch Qualifizierten geben. Im Bereich Braunkohle hat jeder vierte Beschäftigte<br />

der bis 2020 altersbedingt aus den Unternehmen ausscheidenden Beschäftigten einen<br />

Hochschulabschluss.<br />

Mindestens so bedeutsam wie die Höhe des zu erwartenden Fachkräftebedarfs sind die zu<br />

bewältigenden qualifikatorischen Herausforderungen infolge struktureller Veränderungen in der<br />

Energiewirtschaft. Mit voranschreitender Standardisierung der Produktionsabläufe im Bereich der<br />

Erneuerbaren Energien steigt der internationale Konkurrenzdruck um Produktionsstandorte. Nur wenn es<br />

den <strong>Brandenburg</strong>er Unternehmen gelingt, technisch anspruchsvolle Produkte und Entwicklungsleistung<br />

zu erbringen, werden sie auch längerfristig auf dem internationalen Markt bestehen können.<br />

Die Energieversorgungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Kraftwerkparks zukunftssicher zu<br />

gestalten und in diesem Zusammenhang die Übertragungsnetze zu modernisieren. Gleichzeitig ist eine<br />

Rekommunalisierung der Energieversorgung zu beobachten. Das stellt neue Anforderungen an die<br />

Unternehmen und verlangt nach adäquaten Ansätzen der Personalentwicklung.<br />

Langfristig werden sich die zu bewältigenden Herausforderungen primär aus den politischen<br />

Rahmenbedingungen des nationalen und regionalen Energiemarktes ergeben. Für die Erneuerbaren<br />

Energien werden Fragen nach der Höhe der Einspeisevergütung sowie nach Nutzungsflächen – etwa für<br />

Windkraftanlagen – entwicklungsbestimmend sein. Die Zukunft der Braunkohleverstromung wird im<br />

Wesentlichen von der Weiterentwicklung und den Regelungen zur CO2-Abscheidung abhängen.<br />

Aufgrund verhältnismäßig hoher Löhne, guter Beschäftigungsbedingungen und oftmals technologisch<br />

interessanter Tätigkeitsfelder wird es der <strong>Brandenburg</strong>er Energiewirtschaft vermutlich nicht schwer<br />

fallen, mittelfristig entstehende Fachkräftebedarfe zu befriedigen. Da die Energiewirtschaft auf<br />

Qualifikationen zugreift, die auch in anderen Branchen nachgefragt werden, wird dieses allerdings in<br />

Teilen auf Kosten anderer Wirtschaftsbereiche gehen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sollte<br />

der gute Ruf der Energiebranche dazu genutzt werden, den <strong>Brandenburg</strong>er Arbeitsmarkt in Deutschland<br />

und Europa noch aktiver als bisher zu vermarkten. Hier bietet sich die Chance, innerhalb eines sehr<br />

konkreten Handlungsfeldes auf angestrebte Zu- und Rückwanderung einzuwirken und so einen<br />

relevanten Beitrag zur Bewältigung sich abzeichnender Fachkräfteengpässe zu leisten.<br />

Wie solche Ansätze in die Tat umgesetzt werden können, muss mit Betrieben, Branchenvertretern und<br />

den entsprechenden Ressorts der Landespolitik diskutiert werden. Die Entwicklung und Initiierung von<br />

konkreten Maßnahmen der Fachkräftesicherung für die Energiewirtschaft wie auch für <strong>Brandenburg</strong><br />

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