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<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

das spannungsvolle Verhältnis von Kooperationsnutzen und Konkurrenz gefunden werden. Bei der<br />

Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen stoßen häufig unterschiedliche<br />

Arbeitsweisen und verschiedene Problemlösungskulturen aufeinander. Vermittelnde Institutionen können<br />

einen Beitrag zur Überwindung von Kooperationsbarrieren leisten, wenn sie in der Lage sind, die Inhalte<br />

der geplanten Zusammenarbeit hinreichend differenziert zu überblicken (technisches Know-how) und<br />

zwischen unterschiedlichen Institutionen zu vermitteln (soziales Know-how) (hierzu etwa Kampe 2008).<br />

Es wäre zu prüfen, inwieweit derartig kompetente Vermittlungseinrichtungen im Land vorhanden sind<br />

bzw. welcher Maßnahmen es bedarf, um auf Basis der gegebenen Strukturen aktiv auf das<br />

Kooperationsgeschehen einwirken zu können. 56 Aufbauend auf einer solchen Unterstützungsstruktur<br />

können betriebliche Initiativen nicht nur begleitet werden, sondern darüber hinaus bestünde die<br />

Möglichkeit, Kooperationen anzubahnen und damit einen aktiven Beitrag zur weiteren Vernetzung der<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Energiewirtschaft zu leisten.<br />

Konkretes Handlungsfeld eines gestaltenden Netzwerkmanagements wäre etwa die Förderung<br />

betrieblicher Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen (im Verbund). Obwohl dieses Thema von<br />

den brandenburgischen Betrieben der Energiewirtschaft nicht in der erwarteten Form in die Diskussion<br />

gebracht worden ist, wird Weiterbildung ein zentraler Punkt der künftigen Wettbewerbsfähigkeit der<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Wirtschaft insgesamt und der Energiebranche im Besonderen sein. Um das<br />

Weiterbildungsgeschehen aktiv befördern zu können, müssen sowohl nachfrage- als auch<br />

angebotsorientierte Aspekte in den Blick genommen werden. Die Weiterbildungs- und<br />

Qualifizierungsangebote der Bildungsträger sind noch konsequenter als bisher an den Anforderungen der<br />

energiewirtschaftlichen Betriebe auszurichten. In diesem Zusammenhang wäre zu prüfen, inwieweit es<br />

einer branchenspezifischen Bildungsbörse bedarf, um Unternehmensanfragen zur beruflichen<br />

Weiterbildung zu koordinieren und entsprechenden Angebote zu vermitteln. Auf Basis einer solchen<br />

Börse ließen sich bspw. brandenburgische Bildungsträger mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien<br />

identifizieren, die bereit sind, ihr Angebot in Abstimmung mit Betrieben der Energiewirtschaft weiter zu<br />

schärfen. Denkbar wäre auch, dass im Rahmen einer solchen Bildungsbörse branchenspezifische<br />

Qualifizierungsangebote zur Bindung und Integration älterer Arbeitskräfte entwickelt oder auch der<br />

Aufbau bzw. die Gründung von Initiativen zur Verbundausbildung befördert werden. Wiederum gilt, dass<br />

der Bezug zur <strong>Brandenburg</strong>er Energiewirtschaft empfehlenswert und notwendig ist, jedoch nicht<br />

überstrapaziert werden sollte. Es wird im Wesentlichen von den Möglichkeiten der Weiterbildung und<br />

Qualifizierung abhängen, ob von der anvisierten Sog-Wirkung der <strong>Brandenburg</strong>er Energiewirtschaft auch<br />

andere Branchen profitieren können. Ohne leistungsstarke Struktur der beruflichen Weiterbildung wird<br />

es nur in Ansätzen gelingen, Fachkräfte, die aus betrieblichen oder persönlichen Gründen aus der<br />

Energiewirtschaft ausscheiden, entsprechend ihrer Fähigkeiten in den <strong>Brandenburg</strong>er Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren.<br />

Neben den benannten direkten Effekten der vorgeschlagenen Maßnahmen dürfte vor allem der<br />

Ausstrahlungseffekt einer gut aufgestellten Energiewirtschaft ein Pfund sein, mit dem die<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Wirtschaft insgesamt wuchern kann. Standorte, die in der Außenwahrnehmung positiv<br />

besetzt sind, haben gute Chancen, Fachkräfte aus anderen Bundesländern und dem (europäischen)<br />

Ausland zu gewinnen. Hier ist vor allem die Landesverwaltung gefragt, der es gelingen muss, eine<br />

zukunftssichere, auf innovativen Lösungen basierende Entwicklung der <strong>Brandenburg</strong>er Energiewirtschaft<br />

zu gewährleisten und zu befördern. Nicht zuletzt vom positiven Image der Branche wird abhängen, ob<br />

<strong>Brandenburg</strong> als „ostdeutsches Entwicklungsland“ zwischen aussterbenden Regionen und Tagebau-<br />

Wüste oder als innovative (Energie-)Region wahrgenommen wird.<br />

56<br />

Die institutionelle Anbindung einer solchen Koordinationsstelle könnte über die bereits vorhandenen Netzwerke (etwa<br />

CeBRa e.V., Netzwerk Solarregion Berlin-<strong>Brandenburg</strong>) erfolgen.

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