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<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

Unternehmen sichern sollen. 26 Hohe Bindungskraft wird insbesondere Maßnahmen zur Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern und Aktivitäten der Unternehmen zur Studentenbindung zugesprochen. Da die<br />

Neugewinnung von Fachkräften oder Rückholaktionen von ehemaligen Mitarbeitern oder von Pendlern<br />

mit erheblich höheren Kosten verbunden sind, werden Maßnahmen der Fachkräfteentwicklung zukünftig<br />

vermutlich weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Eine besondere Herausforderung der Fachkräftesicherung könnte sich im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien abzeichnen. Wenn die Annahme zutrifft, dass sich dieser Sektor in <strong>Brandenburg</strong> zukünftig<br />

wesentlich stärker innovativen Produkten zuwenden muss, um im internationalen Wettbewerb bestehen<br />

zu können, stellt der relativ geringe Besatz an Akademikern ein ernst zu nehmendes Problem dar. Hier<br />

besteht durchaus die Gefahr, dass der anstehende Strukturwandel auf Basis der gegebenen<br />

Beschäftigtenstrukturen nicht zu bewältigen ist. Ob dieses primär qualitative Fachkräfteproblem von den<br />

Betrieben der Erneuerbaren Energien zeitnah behoben werden kann, muss zumindest als offen gelten.<br />

Der wachsende Fachkräftebedarf der Energieunternehmen wird mit großer Wahrscheinlichkeit die<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Wirtschaft insgesamt treffen, weil der Energiesektor auf Fachkräfte zugreift, die auch in<br />

anderen Branchen stark nachgefragt werden. Hohe Ersatz- und Erweiterungsbedarfe können von vielen<br />

Betrieben der Energiewirtschaft vermutlich erfolgreich befriedigt werden, was allerdings die<br />

Fachkräfteproblematik in anderen Wirtschaftsbereichen nachhaltig vergrößern dürfte. Auch innerhalb<br />

der Energiewirtschaft dürften solche Verdrängungseffekte an Bedeutung gewinnen. Vor allem kleineren<br />

Betrieben fällt es schwer, sich im Konkurrenzkampf um kluge Köpfe gegen Großbetriebe durchzusetzen.<br />

Gleiches gilt für Unternehmen in der <strong>Brandenburg</strong>er Peripherie. Auch diese würden einen steigenden<br />

Fachkräftebedarf der Unternehmen im Berlin nahen Raum vermutlich direkt zu spüren bekommen.<br />

Dieser Unterschied zwischen Peripherie und Zentrum wurde durch die mündliche Befragung bestätigt.<br />

Die Unternehmen nennen diverse Standortnachteile, die sich aus ihrer Sicht negativ auf die<br />

Fachkräfteakquise auswirken (u. a. Unattraktivität des Standortes, Fehlen einer technischen Hochschule,<br />

hoher Mietspiegel trotz geringer Attraktivität). Die erschwerten Standortbedingungen wurden fast<br />

ausschließlich von den Betrieben der Peripherie genannt. Demgegenüber wirkt sich der sog. Speckgürtel<br />

von Berlin positiv auf die ansässigen Unternehmen aus. Während im direkten Umland von Berlin kaum<br />

Standortnachteile bei der Fachkräftegewinnung gesehen werden, führt die demografische Entwicklung<br />

in den peripheren Regionen und die mit ihr verbundene Ausdünnung der öffentlichen Angebote zu<br />

Problemen bei der Fachkräftebeschaffung und -bindung.<br />

Zu klären wäre die Möglichkeit, derartig vermittelte Effekte der Fachkräftesituation in ihrer<br />

Wirkungsrichtung so umzukehren, dass die Energiewirtschaft nicht die Problemlagen anderer<br />

Wirtschaftsbereiche verstärkt, sondern bei deren Lösung eine wesentliche Rolle übernimmt. Auch wenn<br />

sich diese Frage zum aktuellen Zeitpunkt nicht beantworten lässt, werden im Fazit der vorliegenden<br />

Studie erste Überlegungen dahingehend angestellt, wie die hohe Attraktivität der Energiewirtschaft<br />

dafür genutzt werden kann, die Herausforderungen der Fachkräftesicherung in <strong>Brandenburg</strong> insgesamt<br />

zu lösen.<br />

26 Genannt werden u. a.: Ausbau des Personal-Marketings, Aktienbeteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen, Betriebliche<br />

Altersvorsorge, überregional rekrutierte Mitarbeiter werden hinsichtlich Wohnungssuche unterstützt, zusätzlich wird<br />

versucht für den Ehegatten einen Arbeitsplatz über das Netzwerk zu organisieren, freiwillige soziale Leistungen.

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