22.01.2013 Aufrufe

Download - LASA Brandenburg GmbH

Download - LASA Brandenburg GmbH

Download - LASA Brandenburg GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

76<br />

<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />

Dementsprechend sind auch die aggregierten Zahlen ohne und mit indirekten<br />

Beschäftigungseffekten der Braunkohleproduktion ausgewiesen.<br />

• Um nicht eine Exaktheit vorzutäuschen, die bei solchen Szenarien nicht existiert und auch<br />

nicht existieren kann, wurden die aggregierten Ergebnisse auf 100 Beschäftigte gerundet.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen zeigen die Berechnungen, dass die Energiewirtschaft in<br />

Zukunft einen ganz erheblichen Beschäftigungseffekt haben kann, vorausgesetzt der Fachkräftebedarf,<br />

der bis 2020 zwischen 6.600 und 7.400 Personen liegen wird, lässt sich befriedigen.<br />

Dieser Fachkräftebedarf manifestiert sich vor allem in den Bereichen Photovoltaik und Windkraft,<br />

allerdings unter der einschränkenden Voraussetzung, dass sich die weltwirtschaftliche und<br />

innerdeutsche Arbeitsteilung nicht wesentlich ändert. Bei der hier angenommenen positiven<br />

Entwicklung trägt auch die Braunkohleverstromung in erheblichem Umfang zum Fachkräftebedarf in<br />

<strong>Brandenburg</strong> bei.<br />

Kaum ein wirtschaftlicher Bereich ist allerdings so stark von politischen Rahmenbedingungen abhängig<br />

wie die Energiewirtschaft. Politische Weichenstellungen sind oft entscheidend dafür, welche Bereiche<br />

der Branche florieren und welche nicht. Das gilt natürlich auch für die <strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Energiewirtschaft. Deshalb soll zum Abschluss dieses Kapitels kurz beleuchtet werden, wie<br />

wahrscheinlich die Trendextrapolationen sind, die mit den vorliegenden Szenarien vorgenommen worden<br />

sind.<br />

4.3.1 EVU<br />

Der Übergang zu den erneuerbaren Energieträgern stellt auch die EVU vor neue Herausforderungen.<br />

Dazu zählen die Gestaltung des zukünftigen Kraftwerksparks, der Ausbau der Übertragungsnetze und die<br />

Verbesserung der Effizienz bei den industriellen und privaten Nutzern. Begleitet wird dieser Prozess von<br />

einer Rekommunalisierungsbewegung, bei der Städte und Gemeinden versuchen, Stadtwerke<br />

zurückzukaufen oder sogar neue zu gründen, um selbst wieder oder erneut in die Erzeugung von Strom<br />

und den Netzausbau einzusteigen 30 . Solche Geschäftsmodelle stehen in direkter Konkurrenz zu<br />

zentralisierten Lösungsansätzen wie beispielsweise das Projekt Desertec 31 . Erstere können für sich die<br />

Nähe zum Bürger und mögliche zusätzliche Erträge für die Kommunalhaushalte verbuchen. Konzepte<br />

wie Desertec haben hingegen vermutlich das Argument der economies of scale auf ihrer Seite. Sie haben<br />

Größenordnungsvorteile, die sich dann in geringeren Stromgestehungskosten niederschlagen werden.<br />

Sollte es auch in <strong>Brandenburg</strong> tatsächlich zu einer spürbaren Neuaufteilung der Märkte kommen und<br />

sollten dann Vattenfall und die regionalen Versorger Marktanteile einbüssen, dürfte auf der anderen<br />

Seite bei den Stadtwerken des Landes in ähnlichen Umfang ein Stellenaufbau stattfinden. Vermutlich<br />

tendiert der beschäftigungspolitische Nettoeffekt dieses Wettbewerbs für <strong>Brandenburg</strong> gegen Null.<br />

30<br />

Wübbels, M. (2010): Rekommunalisierung der Energieversorgung - Ein Konzept mit Zukunft! Vortag auf der Tagung:<br />

Energie & Kommune. Am 30.06.2010. Zugriff 3.11.2010. http://www.pvmuechen.de/aktuell/diskuss/energie2/Wuebbels_Praesentation_Rekommunalisierung_2010_06_30.<br />

pdf<br />

31<br />

Desertec 2010: http://www.desertec.org/en, Zugriff 3.11.2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!