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<strong>LASA</strong>-Studie Nr. 50<br />
2 Bestandsaufnahme der brandenburgischen<br />
Energiewirtschaft<br />
2.1 Energiewirtschaft – Definition und Übersicht<br />
Die Eingrenzung des Untersuchungsfeldes stützt sich in der vorliegenden Studie auf die Definition des<br />
<strong>Brandenburg</strong>er Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie. Unter einem<br />
Branchenkompetenzfeld wird ein Wirtschaftszweig oder ein Teilbereich eines Wirtschaftszweigs<br />
verstanden, der sich durch eine besondere wirtschaftsstrukturelle Bedeutung und Leistungsfähigkeit<br />
auszeichnet. In <strong>Brandenburg</strong> wurde diese Leistungsfähigkeit u. a. an einer auffälligen Häufung von<br />
Unternehmen innerhalb einer Branche festgemacht – im konkreten Fall durch eine auffällige Häufung<br />
von Unternehmen der Energiewirtschaft. Das Branchenkompetenzfeld Energiewirtschaft/-technologie<br />
wird in <strong>Brandenburg</strong> wie folgt definiert: „Das Branchenkompetenzfeld Energiewirtschaft/-technologie<br />
umfasst die gesamte Energiewirtschaft sowie die Unternehmen der Energietechnologie. Ausgenommen<br />
ist die Energiegewinnung aus Biomasse.“ 2<br />
Ein Abgrenzungsproblem von Branchenkompetenzfeldern stellt die Berücksichtigung der vorgelagerten<br />
Wertschöpfungsstufen dar. Seitens des Ministeriums für Wirtschaft und Europaangelegenheiten wird<br />
hier wie folgt verfahren: „Für alle Branchenkompetenzfelder gilt, dass sie bei Vorliegen entsprechender<br />
wirtschaftlicher Verflechtungen in Wertschöpfungs- bzw. Zuliefer- und Abnehmerketten auch<br />
Unternehmen aus anderen Branchen umschließen können.“ 3 Wo dies nicht anders vermerkt wird, zählen<br />
im Folgenden zur Energiewirtschaft auch die Hersteller von Anlagen, die der Umwandlung von Energie<br />
dienen, und die vorgelagerte Wertschöpfungsstufe der Komponentenherstellung.<br />
Die Berücksichtigung der industriellen Eigenerzeugung sowie die Eigenerzeugung der Verbraucher sind<br />
im Hinblick auf eine empirisch trennscharfe Definition der Untersuchungsbranche ebenfalls<br />
problematisch. Nach landläufigem Verständnis muss man zwar beide wirtschaftlichen Segmente zur<br />
Energiewirtschaft zählen. Die Wertschöpfung und Beschäftigung des ersten Segmentes entsteht jedoch<br />
in den jeweiligen Branchen, zu denen die Unternehmen gehören, die eine industrielle Eigenerzeugung<br />
vornehmen. Direkte Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch Energieerzeugung bei privaten<br />
Verbrauchern werden nicht erfasst, weil der statistische Begriff des Haushaltes, der hier mit den privaten<br />
Verbrauchern gleichgesetzt werden kann, per definitionem keine Produktionsprozesse vorsieht. Diese Art<br />
von Wertschöpfung existiert also in der Statistik nicht. Lediglich die indirekten Effekte (Installation,<br />
Wartung) schlagen sich in den Umsatzzahlen des Handwerks nieder. Angesichts dieser Grenzen der<br />
amtlichen Statistik wurde auf eine Betrachtung beider Segmente verzichtet. Das ist im ersten Fall kaum<br />
problematisch, weil es in <strong>Brandenburg</strong> nur wenige große Unternehmen aus anderen Branchen gibt, die<br />
selbst Energie erzeugen. Im zweiten Fall erscheint die notwendige Einschränkung ebenfalls legitim, weil<br />
die direkten Arbeitsplatzeffekte in Haushalten, die durch Energieerzeugung entstehen, einstweilen noch<br />
minimal sein dürften. Private Photovoltaikanlagen laufen weitgehend automatisch. Deutlich anders sind<br />
allerdings die Tätigkeitsfelder der Installation und Produktion solcher Anlagen zu bewerten. Diese<br />
werden in den jeweiligen Segmenten der Energiewirtschaft, die weiter unten beschrieben werden,<br />
erfasst.<br />
2<br />
ZAB/TSB (Hrsg.): Berlin-<strong>Brandenburg</strong> Zukunftsfeldstrategie Energietechnik, S.7. Entsprechend der Logik der <strong>Brandenburg</strong>er<br />
Branchenkompetenzfelder ist die Mineralölindustrie also nicht Gegenstand der Untersuchung, da sie ein eigenes<br />
Branchenkompetenzfeld darstellt.<br />
3<br />
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes <strong>Brandenburg</strong>, Potsdam, Januar 2007, Neuausrichtung<br />
der Wirtschaftsförderung im Land <strong>Brandenburg</strong>, S.5<br />
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