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Eine Brücke ... - Adolf-Reichwein-Verein

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Die Gemeinsame Schule für alle Kinder bis zum Ende der<br />

Sekundarstufe I<br />

bleibt die Herausforderung für das 21. Jahrhundert<br />

Dennoch lässt sich der Frage nachgehen, wie Elemente der<br />

schulpädagogischen Konzeption <strong>Reichwein</strong>s heute in der<br />

staatlichen Schule verwirklicht werden können. Klaus Schittko<br />

hat in seinem Beitrag die zentralen Elemente dargestellt. Ich<br />

will nicht über praktische Möglichkeiten theoretisieren, sondern<br />

vorstellen, was unsere Schule, die Gesamtschule<br />

Holsterhausen, tut und damit zugleich unser Konzept zur Diskussion<br />

stellen 78 .<br />

Fünf Angebote<br />

Das Zusammen leben lernen<br />

Versammlung<br />

Lernen ist wichtiger als Unterricht - das Leben stellt die<br />

Fragen<br />

Vorhaben<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Zivilgesellschaftliches Engagement<br />

Leistung verdient Anerkennung<br />

Lob- und Anerkennungskultur<br />

Die Welt braucht Menschen mit Civil-Courage<br />

CIVIL-COURAGE: ausgezeichnet!<br />

Das Zusammen leben lernen<br />

Entweder wir lernen zusammen zu leben oder wir gehen gemeinsam<br />

unter.<br />

78 Ein ausführliches Schulprogramm und eine detaillierte Beschreibung<br />

unserer Praxis in: AGENDA-Schule. Wege entstehen beim Gehen.<br />

Portrait der Gesamtschule Essen-Holsterhausen. NaSch 16<br />

(Nachbarschaft und Schule). Zeitschrift für community education, 116<br />

Seiten, Zu beziehen � für 10,00 � - bei der Schule: Böcklinstr. 27, D-<br />

45147 Essen. Fon: +49 (0) 201 / 8 78 49 � 30. Fax: +49 (0) 201 / 8 78<br />

49 � 31, m.rasfeld@t-online.de<br />

36<br />

Nr. 4 / April 2004<br />

Das hat der Botschafter von Nairobi bei der Weltkonferenz für<br />

Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro gesagt. Das<br />

Zusammen leben zu lernen ist eine wichtige Aufgabe von<br />

Schule, denn Schule ist der Ort in der Gesellschaft, an dem<br />

das Zusammen leben gelernt werden kann, die polis im Kleinen.<br />

Die Gesellschaft hat keinen anderen Ort für diese wichtige<br />

Aufgabe. In unserer Schule - gegründet 1997 im europäischen<br />

Jahr gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus - lernen<br />

und leben Kinder aus 33 Herkunftskulturen. Die Welt ist<br />

bei uns zu Hause. Da wir es uns schwer vorstellen können,<br />

dass das Zusammenleben in der <strong>Eine</strong>n Welt in einer gespaltenen<br />

Schullandschaft gelernt werden kann, ist unsere Schule<br />

sehr bewusst eine Gesamtschule. Bei uns sollen alle Kinder<br />

zu Hause sein. Je größer die Unterschiedlichkeit ist, umso<br />

eher kann das Zusammen leben gelernt werden. Aussonderungen<br />

durch Schulformen sind Verhinderungen des Lernens<br />

des Zusammenlebens. Deshalb gibt es bei uns �natürlich�<br />

auch behinderte Kinder. Aussondern beschämt Kinder, Aussondern<br />

ist schädlich. Indem wir keine Kinder wegschicken,<br />

müssen wir uns immer wieder überlegen, wie wir den unterschiedlichen<br />

Kindern gerecht werden. Die Gemeinsame Schule<br />

für alle stellt die höchste Anforderung: nämlich, dass jedes<br />

Kind mit Anstrengung daran arbeitet, das wirklich Beste aus<br />

seinen Möglichkeiten zu machen.<br />

Dies zu ermöglichen ist der Kernauftrag der Schule.<br />

Wenn Sie unser altes Gebäude besuchen, das uns die Stadt<br />

Essen wunderbar ästhetisch saniert hat, dann treffen Sie auf<br />

einen Wandfries mit den Gesichtern der Kinder. Darin kommt<br />

unser Grundverständnis zum Ausdruck:<br />

Jede zählt, jeder ist einzigartig.<br />

Damit wollen wir den Kindern sagen:<br />

Du zählst hier; Du bist wichtig; Auf Dich können wir nicht verzichten;<br />

Deine Fähigkeiten brauchen und auf sie vertrauen<br />

wir; Deine Möglichkeiten fördern wir; Du kannst Dich offen<br />

zeigen; Du bist einzigartig - und alle anderen auch.<br />

Die Gesichter der Kinder sind das Gesicht der Schule.<br />

Im Öffentlichen lernen � die Versammlung<br />

In der Literatur ist immer wieder zu lesen, dass die deutsche<br />

Schulkultur bestimmt ist vom Denken der Lehrerinnen und<br />

Lehrer in der Kategorie �Ich und meine Klasse�. Die angelsächsische<br />

Schulkultur weist dagegen sehr viel mehr Elemente<br />

von �Wir und unsere Schule� auf. Die Einführung der<br />

VERSAMMLUNG in der Gesamtschule Essen-Holsterhausen<br />

geht � ganz in diesem Sinne � auch zurück auf Erfahrungen

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