Eine Brücke ... - Adolf-Reichwein-Verein
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tenbaufirma wird das Schulgelände von den Schülerinnen und<br />
Schülern in der Zusammenarbeit mit Auszubildenden und<br />
Meistern in Eigenarbeit umgebaut. Die Jugendlichen lernen<br />
mauern, zimmern, pflastern, Wegebau, Auswahl von Pflanzen,<br />
Pflanztechniken, Stecklingsvermehrung, Mulchen. Lernen<br />
mit Kopf, Herz und Hand!<br />
<strong>Reichwein</strong>s Devise �Mach möglichst viel aus möglichst wenig�<br />
begleitet auch unsere Arbeit. Es gibt dabei so viele �glückliche<br />
Zufälle� und schöne Erfahrungen und wir haben überall Menschen<br />
gefunden, die uns unterstützt haben. Vom Grugapark<br />
bekommen wir Ableger, unser Bauschild ist ein ehemaliges<br />
Autobahnschild, die Spinde für unsere Bauarbeiter stammen<br />
aus der Auflösung einer Kaserne, das Tiefbauamt schenkt<br />
uns Tonnen kleiner alter Pflastersteine, sämtliche Profi-<br />
Arbeitskleidung in allen Größen auch eine Spende. Der Maurermeister<br />
vom BZB überlegt mit den Kindern, wie die bunte<br />
Sitzschlange gemauert werden muss, damit sie den Frost übersteht<br />
und und und...<br />
Freiwilliger Einsatz in den Ferien<br />
Der erste Tag der Osterferien. 07.20 Uhr. Das Telefon klingelt<br />
bei der Schulleiterin. �Hallo Frau Rasfeld. Hier ist Jens. Ich<br />
stehe hier mit Dilek, Remo und Sven und wir wollen beim<br />
Schulhof mithelfen. Wir kommen nicht an die Arbeitschutzkleidung<br />
im AGENDA-Raum. Haben sie einen Schlüssel?�<br />
Überrascht und erfreut über so große Einsatzbereitschaft fuhr<br />
die Schulleiterin natürlich gleich mit dem Schlüssel und einem<br />
großem Lob für die Kinder los. Es war in der Tat so, dass die<br />
ganzen Ferien über Kinder mitgeholfen haben.<br />
Arbeiten und Feiern mit den Rotarien<br />
Der Rotary Club hat uns ein Klettergerät mit 10.000 � gefördert.<br />
Nun sollte der Kontakt nicht so anonym bleiben. Wer von<br />
den Kindern weiß schon, wer oder was Rotarier sind. Da kamen<br />
die Kinder auf die Idee, sie könnten doch zusammen das<br />
Klettergerät aufbauen. Gesagt � getan. Die Arbeiten, die TÜV<br />
abgenommen werden mussten, waren im Vorfeld geleistet. Zu<br />
tun gab es an einem sonnigen Samstag im Mai aber noch genug<br />
für die ca. 50 Kinder und 14 Rotarier, von denen einige<br />
ihre eigenen Kinder mitgebracht hatten. Arbeiten, erzählen,<br />
Spaß haben und grillen � das war ein Arbeitsfest der besonderen<br />
Art, das nicht folgenlos blieb. Durch das Kennenlernen<br />
und den Austausch hat sich ein Kooperationsprojekt eines<br />
Computerunternehmens mit unserer Schule entwickelt.<br />
<strong>Eine</strong> Aufgabe für Tobias<br />
<strong>Eine</strong>n �Gießmeister� haben wir auch. Tobias, ein<br />
lernbehinderter, handwerklich begabter interessierter Junge.<br />
Er hat schon oft dem Hausmeister bei Reparaturen geholfen.<br />
Der Hausmeister hat ihn eingewiesen, die beiden haben<br />
zusammen die nötigen Gerätschaften eingekauft. Tobias<br />
arbeitet völlig eigenständig, kommt jeden Morgen eine halbe<br />
Stunde früher und nimmt seine Verantwortung sehr ernst. Im<br />
Jahrhundertsommer 2003 kam es für die 500 neu gepflanzten<br />
Bäume, Stauden und Sträucher wirklich auf ihn an. Tobias ist<br />
stolz auf seine Aufgabe und Eigenständigkeit und hat sich<br />
Tobias und Remo als Unterstützer angelernt.<br />
40<br />
Perspektiven<br />
Nr. 4 / April 2004<br />
Schulzoo und Schulgarten sind die nächsten großen Vorhaben.<br />
Die Kinder können die Planung des Schulzoos kaum<br />
noch abwarten. Es reift die Idee, mit einer Schülerfirma ein<br />
Backhaus zu bauen. Brot � in den Kulturen der Welt � ein<br />
wunderbares Thema, bei dem es viel zu entdecken geben<br />
wird. Und das Brot mit Kräuterquark aus dem Kräutergarten<br />
soll dann eine Spezialität im integrativen Nachbarschaftscafe<br />
werden, das wir zusammen mit dem Behindertenreferat im<br />
AGENDA-Raum der Schule einrichten wollen. Das integrative<br />
Nachbarschafts-Kultur-Cafe soll durch Schülerinnen und<br />
Schüler im Projekt:Verantwortung und durch eine Mitarbeiterin<br />
im Bürgerjahr des Behindertenreferates betreut werden. Große<br />
Pläne für ein Community-Projekt � die ersten Schritte sind<br />
getan.<br />
Verantwortung übernehmen<br />
Der junge Mensch bedarf der unmittelbaren Begegnungen<br />
mit den großen Wirklichkeiten seines Lebens.<br />
<strong>Adolf</strong> <strong>Reichwein</strong><br />
Es gibt wichtige Herausforderungen in der Welt, für die Verantwortung<br />
gebraucht wird. Wir alle müssen Verantwortung<br />
übernehmen: für uns selbst, für unsere Mitmenschen, für unsere<br />
Nachbarschaft, für unseren Planeten.<br />
Deshalb hat die Gesamtschule Holsterhausen einen Grundsatzbeschluss:<br />
Verantwortung für Kinder - Verantwortung für die Erde<br />
Deshalb nennen wir uns auch AGENDA-Schule in Anlehnung<br />
an die AGENDA 21, das Abschlussdokument der Weltkonferenz<br />
für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. In<br />
der AGENDA 21 - m. E. die größte Bildungsidee der Gegenwart<br />
- geht es um die Übernahme von Verantwortung. Es geht<br />
um die doppelte Gerechtigkeit: die Gerechtigkeit zwischen<br />
den Generationen und innerhalb derselben und die Gerechtigkeit<br />
zwischen den Regionen auf dem Globus.<br />
Was heißt das für uns?<br />
Wir gestalten die Schule als ökologischen Lernort, sparen Energie<br />
und Wasser, vermeiden und trennen Müll. <strong>Eine</strong> Solaranlage<br />
erwärmt das Wasser für die Küche und die Duschen.<br />
Im Schulgarten, den wir gerade anlegen, lernen die Kinder die<br />
Prinzipien des ökologischen Landbaus<br />
Schüler übernehmen in vielen Feldern Verantwortung, vom<br />
Kleinen zu größeren Aufgaben, als Pflicht und aus Interesse,<br />
in der Schule und im Gemeinwesen und alle im<br />
Projekt: VERANTWORTUNG<br />
Jede Schülerin und jeder Schüler übernimmt für ein Jahr<br />
eine verantwortungsvolle Aufgabe im Gemeinwesen.<br />
Kinder und Jugendliche wollen Verantwortung übernehmen,<br />
wenn sie nicht davon abgehalten werden. Die zeitgemäße<br />
Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler in der Über-