Eine Brücke ... - Adolf-Reichwein-Verein

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- Briefwechsel mit Freunden und Freundinnen (im Inund Ausland) - etc. Die Schülerinnen und Schüler fertigen Steckbriefe im Din A3 Format an � Deutsch- und Kunstunterricht -, die einlaminiert ausgehängt werden und für den Jahrgang 7, der sich in der Vorbereitungsphase befindet, als Anregung dienen. In den Klassenratsstunden berichten die Schülerinnen und Schüler über ihre Arbeit und reflektieren Schwierigkeiten. Eine systematische Verankerung im Kerncurriculum verschiedener Fächer ist geplant. 3. Die Abschlussphase - Reflexion und Evaluation - Vorbereitung des Verantwortungsfestes - Anerkennung durch Zertifikate von den Partnern und Lehrerinnen und Lehrern - Verantwortungsfest mit den Partnern, Eltern und allen Klassensprecherinnen und Klassensprechern Ende Januar o Besondere Leistungen werden öffentlich gewürdigt o Festrede durch eine Person aus dem öffentlichen Leben o Übergabe an den neuen Jahrgang Projekt: VERANTWORTUNG eine Auswahl Im Kindergarten, Flüchtlingsheim, Altersheim, Jugendheim, Sportverein, in Behinderten-Einrichtungen, bei der Diakonie helfen alte Menschen betreuen, blinde Menschen betreuen im Tierheim, auf der Jugendfarm, dem Pferdehof, der Naturschutzjugend mitarbeiten Kindern vorlesen 42 Nr. 4 / April 2004 Als ausgebildeter Konfliktlotse (KLIB) in Bus und Bahn bei Konflikten eingreifen Städtische Grünflächen betreuen Medikamenten- Fahrradkurier für ältere Menschen sein In der Stadt- oder Kirchenbibliothek mitarbeiten den Computerführerschein �Mädchen und Mütter� machen und dann einem anderen Kind den Computer �beibringen� einem Kind Partner sein, bei den Hausaufgaben helfen in Grundschulen im Ganztag mithelfen als Fußballtrainer oder Schwimmtrainer eine Gruppe für Jüngere im Verein anleiten ein offenes Angebot für die Jüngeren in der Mittagspause leiten Eine Breakdancegruppe aufbauen und öffentlich auftreten Streit-Schlichterin oder Streit-Schlichter sein Materialbetreuer/in im Freizeitraum oder der Sporthalle sein die Ausbildung zum Schulsanitäter machen für den technischen Bühnendienst verantwortlich sein Bei einem Designer lernen und den Klassenraum gestalten Im Blumenladen lernen und die Mensa dekorieren Spielplatzpate sein mit der Bewegungsbaustelle für Kinder unterwegs sein die Schulgeländepflege übernehmen im Nachbarschaftscafe helfen Turniere für Jüngere organisieren Spiel der Woche, Spruch der Woche organisieren Wir führen diese Jugend nicht in eine wohl bereitete Heimat, sondern in das offenen Gelände einer Zukunft, die sie selbst mitbauen muss. Adolf Reichwein
Leistung verdient Anerkennung Die Selbstkraft, schon im Kind erkannt und entfaltet, schlägt nicht ins Selbst zurück, sondern zündet hinaus in die Gemeinschaft. Adolf Reichwein Findet Lernen auf individuellen Wegen statt, liegt es auf der Hand, dass Alles, was Einzelne Besonderes können und leisten, gesehen und anerkannt wird. Die Qualität der Modernen Schule zeigt sich darin, dass sie in allen Potentiale entdeckt und entwickelt und Gelegenheiten sucht oder schafft, jeweilige Qualitäten in sinnvolle Kontexte einzubringen. Vom Computerführerschein bis zum Mauerbau auf dem Schulhof, vom Bau eines Modells einer Regenwassernutzungsanlage bis zum Engagement im Projekt VERANTWORTUNG. Das alles wird dokumentiert und gesammelt. Eine Kultur von Lob, Anerkennung ist auch deshalb besonders wichtig, weil unser Schulsystem ein strukturell demütigendes ist. Über 30 % der Kinder in Deutschland erfährt durch die Schule Demütigungserfahrungen � Sitzenbleiben und Schulformwechsel. Dabei sind herablassende Bemerkungen noch gar nicht gezählt. Dass ein Jugendlicher nach 9 oder 10 Jahren eine Schule verlässt �ohne Abschluss�, ist ein Skandal. Dass Deutschland, ein reiches Land, das Land ist, in dem weltweit der größte Zusammenhang besteht zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg, ist ein Skandal. Es gibt niemanden, der nichts kann. Eine Schule, die eine Kultur des Lobs bewusst pflegt, weiß jede Woche zu loben. „Gelobt wird jeder, der was Tolles vollbracht hat“, Jens, Gesamtschule Holsterhausen,13 Jahre Eine Schule, die nicht jede Woche Gutes zu loben weiß, hat eine Woche falsch gelebt! Orte und Zeiten des Öffentlichen Lobes an der Gesamtschule Holsterhausen sind: Die wöchentlichen Versammlungen: Die Versammlung beginnt immer mit dem Lob. Die Schulleiterin lobt; Kinder loben Mitschülerinnen und Mitschüler; Kinder loben Lehrerinnen und Lehrer. Der kleine große Mut im Alltag wird mit Mutkarten belohnt oder bestärkt. Der Tag der Zeugnisausgabe: Besonderes Lob in Form von Auszeichnungsurkunden gibt es auf den Versammlungen am Tage der Zeugnisausgabe. Der �Aufsteiger des Jahres� erfährt hier gleichwertige öffentliche Anerkennung wie die Jahrgangsbeste. 43 Nr. 4 / April 2004 Das Fest CIVIL-COURAGE: ausgezeichnet! Jährlich werden Schülerinnen und Schüler für gezeigte CIVIL-COURAGE bei einer öffentlichen Feier ausgezeichnet. Das Verantwortungsfest. Auf dem Abschlussfest vom Projekt: VERANTWORTUNG wird gezeigte Verantwortung gefeiert, besondere Leistungen werden öffentlich gewürdigt. Gastredner war u. a. der Oberbürgermeister von Essen, Dr. Wolfgang Reiniger. Die Welt braucht Menschen mit Civil-Courage CIVIL-COURAGE ist die wichtigste, aber immer auch die am meisten gefährdetste Bürgerinnen- und Bürgertugend. Auf CIVIL-COURAGE ist jede entwicklungsoffene Gesellschaft angewiesen. Sie wird uns Menschen nicht angeboren. Wir alle haben aber die Möglichkeit � mehr oder weniger � civilcouragiert zu sein. In welchem Maße sich unsere Möglichkeit, Civil-Courage zu zeigen, entwickelt, das hängt von den Erfahrungen ab, die wir Menschen von klein auf machen. Die Schule ist ein wichtiger Ort, an dem Civil-Courage gestützt und gestärkt, gefördert und gefordert werden kann. Deshalb zeichnen wir in jedem Jahr aus für CIVIL-COURAGE ausgezeichnet, in würdevoller Weise mit einer großen öffentlicher Feier. Zwei Beispiele für Auszeichnungen: Marcel, 7b:„Ich schlage vor, dass Marcel aus der Klasse 7c ausgezeichnet wird, da er mir in der Straßenbahn geholfen hat, als ich von einem älteren Jungen wegen meiner Hautfarbe beleidigt und bedroht wurde. Er stellte sich zwischen uns und verhinderte, dass ich geschlagen wurde.“ Marie, 7c: „Ich schlage vor, dass Marie ausgezeichnet wird. Sie hat mich oft unterstützt und verteidigt, wenn ich wegen meines Körpergewichtes beleidigt oder geärgert wurde“. Es geht um den kleinen großen Mut im Alltag, der täglich bewiesen werden kann � oder auch nicht. Am 11. September 2000 fasste die Schulkonferenz der Gesamtschule Holsterhausen folgenden Beschluss: CIVIL-COURAGE: ausgezeichnet! Beschluss der Schulkonferenz vom 11. 09. 2000 - Geburtstag von Theodor Wiesengrund Adorno: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“ –
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