Auszüge zum Download - Medien Tenor
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278 Integrations-Index 2012<br />
Veränderung war immer: Es müssen mehr Frauen und Männer<br />
in die Redaktionen, die selbst aus Einwandererfamilien kommen.<br />
„Farbe in die <strong>Medien</strong>” war eine Kampagne der BBC betitelt.<br />
In Deutschland sind leider nur wenige <strong>Medien</strong> diesem<br />
Vorbild gefolgt. In der Verlegerpresse arbeiten bis heute kaum<br />
Redakteurinnen und Redakteure mit Migrationshintergrund,<br />
und im Öffentlich-Rechtlichen Bereich hat bisher nur der WDR<br />
strategische Anstrengungen unternommen, die allerdings wohl<br />
zurzeit eher ruhen. Besonders katastrophal ist es beim Hauptstadtsender<br />
rbb, wo von den nach der Abschaffung von radio<br />
multi-kulti angekündigten strukturellen Veränderungen bisher<br />
nichts zu erkennen ist.<br />
9. Stellen Sie sich vor, die Integrationspolitik auf Bundesebene<br />
bleibt keine Querschnittsaufgabe auf Staatssekretärsebene,<br />
sondern wird zu einer Ressortaufgabe mit Ihnen als Chef.<br />
Welche Aufgaben würden Sie als Bundesintegrationsminister<br />
zuerst und wie angehen?<br />
Ich würde eine grundlegende Reform des Aufenthalts-, Wahl-<br />
und Staatsbürgerrechts einleiten unter der Devise: Wer hier<br />
lebt, soll hier bleiben und von Anfang an mitentscheiden können.<br />
10. Wenn Sie aus Ihrer Berliner Zeit EINEN positiven Aspekt,<br />
ein positives Erlebnis, eine Erfolgsgeschichte hervorheben<br />
dürften – was wäre das?<br />
Für mich waren immer dann besonders bewegende Momente,<br />
wenn es gelungen ist, junge Leute in eine gute Ausbildung zu<br />
bringen. Etwa 2006, als beim Klinikkonzern Vivantes die ersten<br />
Ausbildungsverträge mit jungen bosnischen und palästinensischen<br />
Flüchtlingsfrauen unterzeichnet wurden. Oder die vielen<br />
Ausbildungsverträge im Öffentlichen Dienst. Wenn ich jetzt<br />
durch Berlin gehe und auf den Straßen Polizistinnen und Polizisten<br />
aus Einwandererfamilien treffe und auf den Ämtern von<br />
türkisch- oder arabischstämmigen Sachbearbeiterinnen bedient<br />
werde, dann habe ich doch das Gefühl, dass wir einen<br />
Schritt voran gekommen sind.