Auszüge zum Download - Medien Tenor

26 Integrations-Index 2012
weder deutschen Unternehmen, in Amerika als Geschäftspartner
wahrgenommen zu werden noch den Amerikanern. Wer einen
der wichtigsten Regierungschefs in der größten Wirtschaftsmacht
der Welt nicht kennt, ist fünf Jahre vor dem Kollaps
der Wall Street ohne Hoffnung. Denn er muß – gemäß
„Faktenlage” seines eigenen TV-Providers davon ausgehen,
daß Geld allein an der Wall Street zu verdienen ist. Wem das
Leben in Frankfurt, Peking oder Tokio nicht gezeigt wird, der
reagiert und entscheidet anders als Menschen, die Alternativen
kennen. Man könnte eingewenden, daß aufgrund der besonderen
Untaten des Nazi-Terrors die Wahrnehmung der
Deutschen z.B. in Amerika auch 50 Jahre nach Ende des 2.
Weltkrieges gerechtfertigt sei. Ltztendlich haben Adolf Hitler
und seine Gefolgsleute nicht nur das eigene Volk tyrannisiert,
sondern die Dikatatur kam nur deshalb zu einem Ende, weil
Menschen anderer Länder bereit waren, gegen sie zu kämpfen
und dafür einen unfaßbar hohen Preis zahlten.
Daher soll im Folgenden anhand eher unbelasteter Länder illustriert
werden, daß eine vor allem an Stereotypen orientierte
Nachrichtenauswahl über Ereignisse im Ausland nicht nur dort
zu Folgen für Tourismus, Investments und oft auch zu schlechteren
Ergebnissen beim Aushandeln von bi- und multilateralen
Verträgen führen kann, sondern unmittelbar Einfluß auf deren
Vertreter hier im Land ausübt– egal ob besuchsweise oder als
Migranten. Beginnen wir mit Italien:
Was wir von Pisa wissen: