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Auszüge zum Download - Medien Tenor

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196 Integrations-Index 2012<br />

Arbeit, soziale Beziehungen, Fürsorge/Wohlfahrt – hätten,<br />

wenn bestimmte Menschen nicht allein aufgrund ihre Namens,<br />

ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Hautfarbe in ihren<br />

Partizipationsmöglichkeiten systematisch benachteiligt wären.<br />

Den Integrationsbegriff könnten wir ad-acta legen, wenn solche<br />

Diskriminierungen bei Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

genauso wenig vorkämen wir bei denen ohne Migrationserfahrungen.<br />

In meiner mittelfristigen Utopie wäre der europäische Migrationsraum<br />

ein tatsächlich gelebter, verwirklichter Raum der geographischen<br />

und sozialen Mobilitätsangebote. Die Vielfalt der<br />

Menschen und sozialen Gruppen wäre selbst nichts statisch in<br />

Stein Gemeißeltes, sondern ein lebendiges und kreatives Fließen.<br />

Zusammenhalt würde aus der Anerkennung dieser Vielfalt<br />

als etwas Bereicherndem entstehen. Kohäsion müsste nicht<br />

über dumpfe Stereotypisierungen bestimmter Gruppen für bestimmte<br />

Gruppen erfolgen nach dem Motto ‚Wir die gute<br />

christlich-abendländische Wertegemeinschaft gegen die Anderen‘<br />

oder ‚Wir die islamische Wertegemeinschaft gegen die<br />

Ungläubigen‘ oder ‚Wir die hochqualifizierten Nützlichen gegen<br />

die unqualifizierten Unnützen‘. Zusammenhalt würde<br />

nicht durch populistische Selbstvergewisserungen auf Kosten<br />

anderer hergestellt, sondern durch die erlebte wechselseitige<br />

Wertschätzung und erfahrene Bereicherung des Zusammenlebens<br />

durch Vielfalt. Utopia ist aber nicht zu verstehen als hektische<br />

Rastlosigkeit und als Orientierungslosigkeit im Informations-<br />

und Kommunikationsflimmern, es ist vielmehr das in<br />

sich selbst ruhende und in sozialen Beziehungen aufgehobene<br />

Prozessieren der Vielfalt des Welterlebens.

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