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Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

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FÖRDERUNG<br />

re Unabhängigkeit von vorher erworbenem<br />

Wissen.<br />

In diesem Instrument ist die Familie<br />

das Musterbeispiel für alle sozialen Institutionen<br />

und die Verwandtschaft ist<br />

Träger des Unterrichts in symmetrischen,<br />

asymmetrischen und hierarchischen<br />

Beziehungen. Die Bewahrung der<br />

Identität trotz Transformationen und<br />

die Fähigkeit, frühere Rollen zu bewahren<br />

bei gleichzeitiger Übernahme neuer<br />

Rollen, spiegelt sich in der Vielzahl von<br />

Rollen, die ein Familienmitglied annehmen<br />

kann. Ein Individuum kann beispielsweise<br />

gleichzeitig Sohn, Vater,<br />

Ehemann, Großvater, Onkel, Neffe, Enkel,<br />

Schwager, ein Lehrer, Mitglied einer<br />

Kirche und ein Golfspieler sein.<br />

Der relative Aspekt der Beziehungen,<br />

in denen die Rolle bestimmt wird<br />

durch den Beziehenden, wird auch illustriert<br />

durch die Vereinigung von Familien<br />

durch Heirat und durch den Zuwachs<br />

neuer Generationen. Die Fähigkeit,<br />

zu kategorisieren, und wiederholt,<br />

nach neuen Gesichtspunkten, von neuem<br />

zu kategorisieren, wird durch die<br />

Differenzierung zwischen Status und<br />

Rolle gelehrt.<br />

Der Schüler muss u.a. mehrere Informationsquellen<br />

verwenden, die räumliche<br />

und zeitliche Beziehung beachten,<br />

die Natur der Probleme definieren, nach<br />

relevanten Anhaltspunkten suchen, präzise<br />

Bezeichnungen verwenden, Hypothesen<br />

aufstellen, logisch und analogisch<br />

denken. Zusätzlich wird von dem<br />

Schüler verlangt, dass er unter Verwendung<br />

von Symbolen und Zeichen verund<br />

entschlüsselt.<br />

6. Erfassung numerischer<br />

Beziehungen<br />

Zahlenreihen haben mit der Vorhersagbarkeit<br />

von Ereignissen in einem durch<br />

Gesetzmäßigkeiten beherrschten Universum<br />

zu tun. Die stabile Beziehung,<br />

die zwischen scheinbar unverbundenen<br />

Ereignissen besteht, kann entdeckt und<br />

übersetzt werden in Regeln zur Beschreibung<br />

der Vergangenheit und Vorwegnahme<br />

und Voraussage der Zukunft<br />

Die Schüler lernen systematisch<br />

nach organisierenden Prinzipien zu forschen,<br />

indem sie die einzelnen Punkte<br />

einer Serie vergleichen und die Veränderungen,<br />

die von einem Punkt zum anderen<br />

auftreten, erkennen. Diese Aufgaben<br />

greifen auf diese Weise die episodische<br />

Wahrnehmung der Wirklichkeit<br />

26 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong>, Jan. 2002<br />

an, indem sie den Schüler zwingen,<br />

nach beständigen und sogar übergeordneten<br />

Beziehungen in den Fällen zu suchen,<br />

die scheinbar keine Verbindung<br />

besitzen. Zahlenreihen sind ein ausgezeichnetes<br />

Beispiel für die Verallgemeinerung<br />

von Prinzipien und ihre Anwendung<br />

durch „Überbrückung“. Eine feste,<br />

stabile Beziehung, die die Voraussage<br />

von zukünftigen Ereignissen erlaubt, ist<br />

in einer Zahlenreihe entdeckt worden.<br />

Die Fähigkeit, die Vergangenheit zu erklären<br />

und zukünftige Ereignisse vorwegzunehmen<br />

auf der Grundlage einer<br />

entdeckten Regel, wird dann auf nationale,<br />

historische und soziale Geschehnisse<br />

angewandt.<br />

7. Analytische Wahrnehmung<br />

Das „Analytische Wahrnehmen“ ist ein<br />

non-verbales Instrument, das die Korrektur<br />

verschwommener, unklarer Wahrnehmung,<br />

die zu einer unvollkommenen,<br />

unpräzisen Information führt, bezweckt.<br />

Der Schüler lernt, dass jedes Ganze<br />

durch eine strukturelle oder operationelle<br />

Analyse in Teile zerlegt werden<br />

kann und dass die tatsächliche Trennung<br />

willkürlich ist und von äußeren<br />

Kriterien abhängt. Er lernt, dass das<br />

Ganze aufgrund der Beziehung zwischen<br />

den Teilen größer ist als die Summe<br />

der Teile, und wird sich der Möglichkeit<br />

bewusst, den Prozess umzukehren<br />

und aus den gleichen Teilen neue<br />

Ganze zu bilden.<br />

Eine Vielfalt kognitiver Operationen<br />

sind in der erfolgreichen Meisterung<br />

dieser Aufgaben eingeschlossen. Sie<br />

umfassen Identifizierung, Differenzierung,<br />

Unterscheidung, Kategorisierung,<br />

Darstellung, hypothetisches Denken<br />

und logisches Argumentieren.<br />

8. Vergleichen<br />

Dieses Instrument lehrt den Schüler, die<br />

Übereinstimmungen und Unterschiede<br />

zwischen zwei oder mehreren Gegenständen<br />

oder Ereignissen zu finden und<br />

sie auf Grund der gleichen Dimension zu<br />

beschreiben. Während alle Menschen<br />

fähig sind, zu vergleichen, gibt es viele<br />

Leute, deren Vergleichsverhalten nur<br />

als Reaktion auf eine begrenzte Gruppe<br />

von Bedürfnissen ausgelöst wird.<br />

Selten vergleichen die Schüler spontan.<br />

In Abwesenheit eines spontanen,<br />

vergleichenden Verhaltens bleiben jeder<br />

Gegenstand und jede Erfahrung frag-<br />

mentarisch und isoliert. In Ermangelung<br />

eines reichen Wortschatzes zur<br />

Lenkung der Wahrnehmung werden<br />

viele Einzelheiten, charakteristische<br />

Merkmale und Eigenschaften vernachlässigt.<br />

Das Instrument erweckt im Schüler<br />

das Bewusstsein für die Bedeutung des<br />

vergleichenden Verhaltens, baut die<br />

Voraussetzungen und Techniken für das<br />

Vergleichen auf und enthält Aufgaben,<br />

die spezielle Übung im Auffinden von<br />

Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten<br />

der zu vergleichenden Einzelheiten bieten.<br />

Vergleichendes Verhalten erfordert<br />

die Anwendung einer Anzahl von kognitiven<br />

Funktionen: eine klare und dauerhafte<br />

Wahrnehmung der einzelnen Dinge<br />

oder Themen, die Bewahrung des Beständigen<br />

und Unveränderlichen inmitten<br />

der Transformationen, Aufmerksamkeit<br />

für relevante Details und die<br />

gleichzeitige Verwendung von mehreren<br />

Informationsquellen (vgl. Figur 3).<br />

9. Kategorisierung<br />

Dieses Instrument basiert auf Prozessen<br />

und Fertigkeiten, die durch „Vergleiche“<br />

erworben wurden, und führt zu anderen,<br />

komplizierteren logisch-verbalen<br />

Instrumenten. Es konzentriert sich auf<br />

die Organisierung von Daten zu übergeordneten<br />

Kategorien auf der Grundlage<br />

von gemeinsamen, vereinheitlichenden<br />

Prinzipien der Klassifizierung.<br />

Der Schüler lernt, dass es möglich<br />

ist, das gleiche Universum nach vielen<br />

verschiedenen Kriterien wieder und<br />

wieder zu teilen und verschiedene Attribute<br />

gleichzeitig anzuwenden, um durch<br />

logische Multiplikation Gruppen zu bilden.<br />

Gliederung des Feldes und divergentes<br />

Denken sind nur zwei der notwendigen<br />

kognitiven Operationen. Darüber<br />

hinaus vermittelt das Instrument<br />

dem Schüler die Einsicht, dass er der<br />

primär Bestimmende bei der Projektion<br />

der Beziehungen ist, durch die Objekte<br />

und Ereignisse organisiert werden.<br />

10. Syllogismen<br />

11. Transitive Beziehungen<br />

Syllogismen und transitive Beziehungen<br />

sind zwei anspruchsvolle, logisch-verbale<br />

Instrumente. Sie bilden eine fortgeschrittenere<br />

Ebene des abstrakten Denkens,<br />

basieren jedoch auf dem in früheren<br />

Instrumenten erworbenen Gelernten.

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