29.01.2013 Aufrufe

Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FAMILIE<br />

sen. Nur schon das Wissen um diese Unterstützung<br />

kann die Situation für die<br />

neuen Eltern etwas entspannen und<br />

festigt die Familienbande.<br />

Sie könnten anbieten, regelmäßig zu<br />

Besuch zu kommen, im Haushalt zu helfen<br />

oder auf das Kind aufzupassen.<br />

Manchmal kann es für alle Beteiligten<br />

angenehm sein, wenn Großeltern in einem<br />

z.B. nahe gelegenen Hotel unterkommen.<br />

Versuchen Sie herauszufinden, was<br />

die beste Zeit für einen Besuch oder ein<br />

Telefonat ist. Die Familie möchte bestimmt<br />

auch ihre Privatsphäre behalten<br />

und ab und zu kommen Besuche einfach<br />

nicht gelegen.<br />

Unstimmigkeiten zwischen Ihnen und<br />

Ihren Kindern sollten die Beziehung mit<br />

dem Enkelkind nicht beeinflussen. Das<br />

Band zwischen Großeltern und Enkelkindern<br />

kann etwas Einmaliges, Schönes<br />

sein. Diese Beziehung kann dem<br />

Kind bei seiner Entwicklung in vielen<br />

Bereichen helfen.<br />

Bedenken Sie, dass es immer wieder<br />

emotionale Tiefs geben kann, sowohl<br />

bei Ihnen als auch bei den Eltern des<br />

Kindes. Gefühle von Trauer, von Wut<br />

und das Nicht-akzeptieren-Wollen kommen<br />

bei speziellen Anlässen wieder<br />

hoch, z.B. bei Geburtstagen, beim Schuleintritt<br />

oder später, wenn das Enkelkind<br />

den Führerschein machen möchte<br />

oder heiraten will. Wenn Sie dies im<br />

Vorfeld wissen, fällt es leichter, mit diesen<br />

Reaktionen umzugehen.<br />

Denken Sie daran, dass die Liebe zwischen<br />

Großeltern und Enkelkind einmalig<br />

ist. Ihr Enkel ist in erster Linie ein<br />

Kind wie alle anderen. Vielleicht muss<br />

man sich mit diesem Kind mehr beschäftigen<br />

als mit anderen, aber die Bedürfnisse<br />

unterscheiden sich nicht in<br />

der Art. Ihr Enkel mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

wird Ihre Liebe, Ihre Witze und Spiele,<br />

Ihre Geschichten und Lieder genauso<br />

dankbar annehmen wie das die anderen<br />

Enkelkinder tun.<br />

Dieser Artikel erschien im Newsletter<br />

des DS Centre of Western Pennsylvania<br />

Pittsburgh, USA.<br />

36 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong>, Jan. 2002<br />

Schau Oma, so geht das<br />

mit dem Laptop!<br />

Eine Großmutter berichtet<br />

Als unser erstes Enkelkind 1982 zur<br />

Welt kam, freuten wir uns sehr und<br />

wollten, wie wohl die meisten Großeltern,<br />

möglichst viel von seinem Leben<br />

mitbekommen. Durch die räumliche<br />

Entfernung – wir lebten damals in Erlangen,<br />

unsere Tochter mit Familie in<br />

Erlenbach am Main – sahen wir den<br />

kleinen Uli immer in Abständen und<br />

konnten so seine Entwicklung gut verfolgen.<br />

Er war ein aufgewecktes Baby<br />

und es machte Spaß, ihn zu beobachten<br />

und mit ihm zu spielen. Von seiner Behinderung<br />

– Uli hat <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> – erfuhren<br />

wir erst, als er fast ein Jahr alt<br />

war. Mein Mann, Ulis Opa, war wohl<br />

mehr betroffen oder erschrocken als<br />

ich, aber für uns beide war klar, dass<br />

dieser Junge gefördert werden kann<br />

und wir uns alle Mühe geben würden,<br />

dies zu tun.<br />

Da wir beide zu diesem Zeitpunkt<br />

schon in Rente waren, konnten wir uns<br />

Zeit nehmen und unsere Tochter bei Besuchen<br />

entlasten. Uli entwickelte sich<br />

gut und erfreulicherweise konnte ich<br />

dabei sein, als er mit 17 Monaten seine<br />

ersten freien Schritte machte. Es war<br />

immer schön, seine Fortschritte zu erleben.<br />

Als er elf Monate alt war, bekam er<br />

einen Bruder und so konnten die beiden<br />

miteinander aufwachsen.<br />

Wenn meine Tochter „Heimaturlaub“<br />

machte, übernahmen wir die Kinder<br />

und spielten und plauderten den ganzen<br />

Tag mit ihnen. Mein Mann, ein ganz leidenschaftlicher<br />

Lego-Baumeister, baute<br />

ihnen Türme und Häuser und ließ sie damit<br />

spielen. Uli begann sich schon früh<br />

für Bücher zu interessieren, so las ich<br />

ihm vor und wir blätterten sie gemeinsam<br />

durch. Er „erzählte“ mir dann<br />

auch, nur noch nicht für mich verständlich,<br />

aus den Büchern.<br />

Zwei Urlaube verbrachten wir mit<br />

den Enkelkindern und unserer Tochter<br />

an der Ostsee, was sicher dazu beitrug,<br />

dass die Kinder zu Oma und Opa ein<br />

gutes Verhältnis entwickelten. Diese Urlaube<br />

waren zwar nicht nur erholsam,<br />

Bücher hat Uli (4 Jahre) am<br />

liebsten. Und Oma liest und<br />

liest.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!