Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter
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FREIZEIT<br />
Kursabschnitt<br />
1. – 4. Std.<br />
5. – 7. Std.<br />
8. – 10. Std.<br />
11. – 12. Std.<br />
.<br />
13. – 14. Std.<br />
15. Std.<br />
Ziele bei Bewegungsgrundformen<br />
Spielerische Vertrautheit<br />
mit dem Element Wasser<br />
Wassergewöhnung; schwimmerische<br />
Grundfertigkeiten<br />
Wasserbewältigung<br />
Beinbewegung<br />
(Schwunggrätsche)<br />
Armbewegung,<br />
Baderegeln<br />
Koordination Arm- und Beinbewegung<br />
(Kopplung)<br />
Atmung,<br />
Tauchen<br />
Prüfung „Seepferdchen“<br />
tur. Nach dem Schwimmen sind ein<br />
gründliches Abwaschen mit chlorfreiem<br />
Wasser, sofortiges Abtrocknen, besonders<br />
der Ohren, und Einölen oder -cremen<br />
für die zarte Babyhaut wichtig.<br />
Vorschulschwimmen (Kleinkinderschwimmen,<br />
3 bis 6 Jahre)<br />
Im Alter von vier bis sechs Jahren kann<br />
man von „Schwimmunterricht“ sprechen,<br />
da hier die ersten Gleit- und<br />
Schwimmübungen und -bewegungen<br />
gemacht werden können.<br />
Sind Kinder, übrigens auch Erwachsene,<br />
im Wasser und sollen schwimmen<br />
lernen, führen sie „instinktive Reflexschwimmbewegungen“<br />
(Bauermeiser)<br />
durch. Diese Bewegungen ähneln in der<br />
Armbewegung dem „Hundepaddeln“<br />
und dem Brustschwimmen, im Beinschlag<br />
dem Kraulschwimmen. Kinder<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> zeigen diese „instinktiven<br />
Reflexschwimmbewegungen<br />
gen genauso wie nicht behinderte Kinder.<br />
Sie unterscheiden sich lediglich in<br />
der Stärke und dem Zeitpunkt. Oft ist ei-<br />
40 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong>, Jan. 2002<br />
Ziele bei den koordinativen<br />
Fähigkeiten<br />
Springen, laufen, hüpfen im<br />
Wasser, tauchen, ausatmen ins<br />
Wasser, auftreiben, gleiten<br />
Gleiten, „Toter Mann“<br />
Grobform der Beinbewegung<br />
Gesicht ins Wasser,<br />
Grobform der Armbewegung,<br />
Festigung der Beinbewegung<br />
Körperstreckung,<br />
gerade Lage im Wasser,<br />
Springen<br />
Ausdauerndes Schwimmen<br />
Sprung vom Beckenrand und<br />
25 m schwimmen<br />
Heraufholen eines Gegenstandes<br />
mit den Händen aus schultertiefem<br />
Wasser<br />
ne Umkehrung der Arm- und Beinbewegung<br />
zu sehen, d.h. die Arme schlagen<br />
auf und ab, während die Beine<br />
gleichzeitig angehockt werden. Letztendlich<br />
stellen diese Bewegungen eine<br />
Fortsetzung des Krabbelns im Babyalter<br />
dar. Bei nicht behinderten Kindern erfolgt<br />
dabei die Atmung nach vorn über<br />
eine starke Nackenhaltung des Kopfes.<br />
Kinder mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> haben hier,<br />
genauso wie schon beim Babyschwimmen,<br />
große Probleme, diese Nackenhaltung<br />
zu bewerkstelligen.<br />
Es ist wichtig, diese Reflexschwimmbewegungen<br />
zu fördern, da sie nicht nur<br />
Voraussetzungen für die eigentliche<br />
Schwimmbewegung sind, sondern auch<br />
einen gewissen Selbstschutz bedeuten.<br />
Haben Kinder, ob mit oder ohne <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong>, eine besonders gute Wassergewöhnung,<br />
kann man oft ein „Tauchschwimmen“<br />
beobachten, bei dem sie<br />
nur zum Luftholen auftauchen. Bei Kindern<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> ist ganz besondere<br />
Vorsicht geboten, da Kraft und<br />
Koordination am Anfang dafür nicht<br />
Mittel<br />
Entchen, Ringe,<br />
Klammern<br />
Bank, Treppe,<br />
Brett, Nudel<br />
Nudel,<br />
Baderegeln<br />
Brett,<br />
Nudel<br />
Ringe<br />
Ring<br />
Hier das Beispiel eines<br />
möglichen Kursplans.<br />
Die Kursabschnitte für<br />
Kinder mit <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong> können und<br />
sollen bewusst nicht<br />
definiert werden.<br />
ausreichend sind. Ständige Beobachtung<br />
und Begleitung sind unerlässlich.<br />
Kinder mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> können<br />
wie jedes andere auch Schwimmen lernen.<br />
Jedoch nehmen die einzelnen Bereiche<br />
Wassergewöhnung und Wasserbewältigung<br />
einen sehr viel größeren<br />
Stellenwert in Bezug auf das Schwimmenlernen<br />
ein. Erst wenn diese beiden<br />
Bereiche weitestgehend abgeschlossen<br />
sind, ist mit den einzelnen Bewegungen<br />
zu beginnen. Die Schwimmbewegungen<br />
selbst müssen in kleinen Schritten eingeführt<br />
und oft wiederholt werden. Wie<br />
sonst auch brauchen die Kinder durch<br />
die geistige Entwicklungsverzögerung<br />
viele Wiederholungen und Anregungen,<br />
um die neuen Bewegungsabläufe und<br />
Impulse aufzunehmen.<br />
Das gesamte Vorgehen entspricht<br />
aber vom Grundsatz her den Regeln eines<br />
normalen Schwimmkurses.<br />
Schulschwimmen Grundschule<br />
(7 Jahre und älter)<br />
Spätestens jetzt stellen vor allen Dingen