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Nr. 39, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

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INTEGRATION<br />

Integration in der Schule<br />

Vorteile und Schlüssel zum Erfolg<br />

Sue Buckley<br />

Am Symposium <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> und Sprache in Luxemburg<br />

im Oktober 2001 stellte Sue Buckley die Ergebnisse<br />

einer von ihr durchgeführten Studie vor. Das Ziel der<br />

Studie war es, zu untersuchen, ob es Unterschiede im<br />

Entwicklungsstand gab zwischen Teenagern mit <strong>Down</strong>-<br />

<strong>Syndrom</strong>, die eine Sonderschule besuchten, und denjenigen,<br />

die in einer Regelschule integriert waren.<br />

Die Untersuchung wurde von der <strong>Down</strong> <strong>Syndrom</strong>e<br />

Educational Trust in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

von Portsmouth durchgeführt. Die beiden Schülergruppen<br />

wurden 1999 miteinander verglichen. Außerdem<br />

standen dem Forscherteam die Daten einer Untersuchung<br />

über den Entwicklungsstand von Teenagern<br />

aus 1986 zur Verfügung. Die Ergebnisse sind eindeutig.<br />

Die Vorteile für eine integrative Beschulung sind unübersehbar.<br />

Ergänzt wird dieser Aufsatz mit den Ergebnissen<br />

einiger anderer neuer Studien aus England.<br />

Das Resümee lautet, dass alle Kinder mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

und mit ihnen auch alle anderen Kinder mit einer<br />

Lerneinschränkung in Regelschulen an ihrem Wohnort<br />

unterrichtet werden sollten. Es gibt kein Argument, das<br />

für eine Sonderbeschulung spricht!<br />

Zur Autorin Sue Buckley<br />

Professor of Developmental Disability,<br />

Centre for Disability Studies, Department<br />

of Psychology, University of<br />

Portsmouth, Director of Research, The<br />

<strong>Down</strong> <strong>Syndrom</strong>e Educational Trust,<br />

Portsmouth<br />

28 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong>, Jan. 2002<br />

The Hampshire Studie<br />

1986 wurden innerhalb einer Studie Daten<br />

über alle Aspekte der Entwicklung<br />

und der schulischen Leistungen von 90<br />

Teenagern mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> (zwischen<br />

elf und 19 Jahren) gesammelt.<br />

Damals besuchten diese Teenager ohne<br />

Ausnahme eine Sonderschule: 95 gingen<br />

in eine Schule für geistig Behinderte<br />

und fünf in eine Schule für Lernbehinderte.<br />

1999 nahmen 46 Familien mit Teenagerkindern<br />

mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> (zwischen<br />

elf und 20 Jahren) teil an einer<br />

ähnlichen Studie. 28 Teenager besuchten<br />

eine Sonderschule – 24 eine Schule<br />

für geistig Behinderte, vier eine Schule<br />

für Lernbehinderte –, 18 Schüler waren<br />

integriert in der Sekundarstufe der örtlichen<br />

Regelschule und hatten ihre<br />

ganze Schulzeit in einer integrativen<br />

Umgebung verbracht.<br />

Es wurden Antworten auf folgende Fragen<br />

gesucht:<br />

1. Entwickeln sich Teenager in Sonderschulen<br />

heute, bedingt durch mehr<br />

Kenntnisse über ihre spezifischen Lernprobleme<br />

und durch positive Veränderungen<br />

bezüglich sozialer Akzeptanz<br />

von Menschen mit einer Behinderung,<br />

besser als 1986?<br />

2. Entwickeln sich Teenager in Regelschulen<br />

besser als die Teenager von<br />

1986?<br />

3. Welche Vor- oder Nachteile der Integration<br />

kann man feststellen, wenn man<br />

integrierte Teenager von 1999 vergleicht<br />

mit ihren Altersgenossen, die<br />

Sonderschulen besuchen?<br />

Hier kann nur eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Ergebnisse der Studie<br />

gegeben werden.<br />

Sowohl die Studie von 1986 als auch<br />

die von 1999 untersuchten Entwicklungsfortschritte<br />

in folgenden Bereichen:<br />

lebenspraktische Fähigkeiten,<br />

Kommunikationsfähigkeit, akademische<br />

Fähigkeiten, soziale Kompetenz<br />

und Verhalten.<br />

Lebenspraktische Fertigkeiten beinhalten<br />

die persönliche Autonomie, was<br />

Kleidung, Hygiene, Toilettengang und<br />

Essen betrifft.<br />

Bei den Kommunikationsfähigkeiten<br />

geht es um das Verstehen und das Be-

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