Lebensmittel - Verpackungs-Rundschau
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durch erhöht sich die Konzentration<br />
flüchtiger Verbindungen im Headspace<br />
oberhalb der Probe und die<br />
Analytik wird empfindlicher. Der<br />
Flüchtigkeitsbereich von Substanzen<br />
wird mit steigender Probentemperatur<br />
ebenfalls größer, so dass in<br />
der Regel ein Großteil der relevanten<br />
flüchtigen Substanzen erfasst werden<br />
kann. Die auftretenden Störsubstanzen<br />
sind den <strong>Verpackungs</strong>herstellern<br />
im Allgemeinen sehr<br />
genau bekannt. Es handelt sich in<br />
den meisten Fällen nicht um Substanzen<br />
mit sehr niedriger Geruchsschwelle,<br />
bei denen die Nachweisempfindlichkeit<br />
der Sensorsysteme<br />
oftmals nicht ausreicht, sondern<br />
eher um flüchtige Substanzen wie<br />
beispielsweise Lösungsmittel aus<br />
Druckfarben oder Restmonomere.<br />
Für solche Störstoffe genügt die<br />
Empfindlichkeit von Sensorsystemen,<br />
um eine Klassifizierung der<br />
Probenmaterialien sicher vorzunehmen<br />
und damit erfolgreich die kontinuierliche<br />
Produktion zu überwachen.<br />
Die Vorgehensweise soll an folgenden<br />
Beispiel erläutert werden. Verschiedene<br />
Polypropylengranulate<br />
unterschiedlicher Hersteller und<br />
aus unterschiedlichen Polymerisationsverfahren<br />
wurden mit einem<br />
QMB-System mit sechs unterschiedlichen<br />
Sensorfeldern untersucht.<br />
Die Sensorsignale der unterschiedlichen<br />
Proben wurden in Klassen<br />
zusammengefasst und mit Hilfe<br />
der Auswertesoftware diskriminiert.<br />
Die so entstandenen Wolken<br />
repräsentieren nun jeweils die Produkte<br />
eines Polymerisationsverfahrens<br />
oder Herstellers. Ein Granulat<br />
unbekannter Identität oder Qualität<br />
kann nun zugeordnet werden, je<br />
nachdem in welcher Wolke es zugeordnet<br />
wird (Abbildungen 1 und 2).<br />
Ebenso interessant ist jedoch die<br />
kontinuierliche Überwachung der<br />
Produktion. In der Regel kommt es<br />
zu wenigen Störungen im Produktionsverlauf.<br />
Aufgrund der schnellen<br />
Analytik können sehr viele Probenmuster<br />
geprüft werden. Alle überprüften<br />
Probenmuster haben ähnliche<br />
Qualität und fallen in die jeweilige<br />
Wolke. Kommt es jedoch zu<br />
einer Abweichung der Qualität, das<br />
heißt die Probe wird nicht der eintrainierten<br />
Wolke oder dem Gut-<br />
Muster zugeordnet, können diese<br />
Chargen gesperrt werden, bis der<br />
Grund für die Abweichung bekannt<br />
Abbildung 1 Abbildung 2<br />
Unterscheidung verschiedener Polypropylen-Granulate nach<br />
Polymerisationsverfahren und Herstellern.<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage 51 N o 3 20 0 0<br />
ist. Die Qualitätssicherung mittels<br />
Sensorsystemen hilft also Abweichungen<br />
von dem Produktionsstandard<br />
schnell zu erkennen und größeren<br />
Schaden abzuwenden.<br />
Das Wasserproblem<br />
Der Einsatz von Sensorsystemen<br />
in der Qualitätssicherung wird oftmals<br />
aufgrund der hohen Wasserempfindlichkeit<br />
der Sensoren behindert.<br />
Leitfähige Polymere beispielsweise<br />
zeichnen sich durch<br />
eine sehr starke Empfindlichkeit<br />
gegenüber Luftfeuchtigkeit aus. Bei<br />
MOX-Sensoren spielt die Feuchtigkeit<br />
ebenfalls eine Rolle, so dass<br />
beim Einsatz von CP- und MOX-<br />
Sensoren eine genaue Kontrolle der<br />
Luftfeuchtigkeit stattfinden muss,<br />
um reproduzierbare Ergebnisse zu<br />
erzielen. Aber auch die relativ<br />
wasserunempfindlichen QMB- und<br />
MS-Sensoren reagieren auf unterschiedliche<br />
Feuchtegehalte in Polymerproben,<br />
so dass für eine Qualitätssicherung<br />
von Polymerproben<br />
mit unterschiedlicher Feuchtigkeit<br />
ebenso ein Feuchtigkeitsmanagement-System<br />
eingeführt werden<br />
muss.<br />
Qualitätssicherung von Polypropylen-Granulaten. Der neue<br />
Messpunkt fällt nicht in die eintrainierte Wolke des Qualitätsstandards<br />
C. Die Charge kann gesperrt werden, bis der Grund<br />
für die Abweichung geklärt ist.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 3/2000 47