D E R S T O C K S A M M L E R - Injuka Kunst
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Dipl. Ing. Hans Lersch<br />
Über die silbernen Anfänge des Stocksammelns<br />
Erlenstegenstr. 31b<br />
90491 Nürnberg<br />
Telefon/Fax 0911/593680<br />
Fax 0911/5980668<br />
Mobiltelefon 0171/2390098<br />
Der Spazierstock fand seit Mitte des 19. Jahrhundert verbreitete Benutzung im Bürgertum. Es brach<br />
eine Zeit an, in der ein Mann von Stand nicht das Haus ohne Stock verließ. Adel und Großbürgertum trugen<br />
den Stock schon lange Zeit zuvor.<br />
Die Griffe waren aus Edelmetall, Elfenbein oder anderen exotischen Materialien gefertigt. Der Mann<br />
der Gründerjahre hatte meist einen Silbergriff an seinem Stock. Eine ganze Industrie beschäftigte<br />
Silberschmiede, um Stockgriffe in künstlerischer Vielfalt herzustellen. So kam es, dass das Angebot auch<br />
nach dem Stockzeitalter, bis etwa 1930, noch relativ groß war.<br />
Hier beginnt meine Geschichte des Stocksammelns.<br />
Von Jugend an ein Freund schöner, alter Dinge, durchstöberte ich überall auf meinen Geschäftsreisen<br />
die Angebote von Trödlern und Antiquitätenhändlern und ging zu Auktionen. Ein altes ehemaliges Vogteihaus<br />
aus dem Jahre 1779 in der fränkischen Schweiz, von mir und meiner Familie als Wochenenddomizil genutzt,<br />
bot dafür reichlich Platz. Hier hat auch im Mai 1990 das erste kleine Stocksammlertreffen statt gefunden.<br />
1965 lag auf der Theke eines Trödlers in Nürnberg ein Stock mit einem gänzlich<br />
zugeschwärzten Metallgriff. Bei genauem Hinschauen waren<br />
Verzierungen zu erkennen. "Vielleicht ist es Silber", dachte ich mir<br />
und erwarb den Stock für 15,- DM. Das mir aus meiner Kindheit<br />
als Putzmittel geläufige SIDOL benutzte ich zur Reinigung des<br />
Stockgriffes. Ein gutes Stück Arbeit war notwendig gewesen,<br />
um den Griff in seinem Silberglanz mit wunderschöner<br />
Jugendstilmusterung erscheinen zu lassen. Eine Gravur<br />
wies sogar den früheren Besitzer aus. Es handelt sich<br />
hierbei wohl um einen Lebkuchenfabrikanten aus<br />
Nürnberg. Diese bescheidene Entdeckung war wohl<br />
der Anfang für meine Stocksammelleidenschaft, ähnlich<br />
vieler anderer Sammler. Griffe aus Elfenbein und<br />
anderen wertvollen Materialien hatte ich zuvor noch<br />
nie wahrgenommen. Bei einem ersten Besuch des<br />
Dr. Böhlen 1979 in meinem Hause in Nürnberg,<br />
meinte dieser: "Sie sammeln wohl in der<br />
Hauptsache Stöcke mit Silbergriffen?" Nach dem<br />
Kontakt zu Herrn Klever, dem Besuch in Genf bei<br />
Frau Dike und in Heilbronn bei Herrn Dr. Banzhaf<br />
hatte ich jetzt erstmals auch Griffe, noch schöner<br />
und wertvoller als meine Silbergriffe, gesehen.<br />
Bei Herrn Kadri erwarb ich vor ca. 18 Jahren<br />
einen Stock, dessen Elfenbeingriff aus zwei ineinandergelegten,<br />
linken Händen besteht. Die Symbolik für<br />
den Griff: Freundschaft, Erkennungszeichen ist nicht<br />
endgültig geklärt. Meist ist bei den Handgriffen eine<br />
linke und eine rechte Hand ausgeformt.<br />
Nun stieß ich bei der Lektüre eines<br />
<strong>Kunst</strong>buches auf ein Gemälde des Malers Jan van Eyck,<br />
welches er in Brügge gemalt hat. Selbstbewußt präsentiert<br />
sich ein Brautpaar. Es soll sich um den Bankier Arnolfini und<br />
seine junge Frau handeln. Interessant ist die Geste, dass der<br />
Bankier seine linke Hand geöffnet reicht und diese ihre linke<br />
Die Stöcke mit Silbergriffen in einer Vitrine<br />
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