D E R S T O C K S A M M L E R - Injuka Kunst

Der Schmied und Seine Lebensgeschichte
Ein zweiter, datierter, ungewöhnlicher deutscher Volkskunststock
sprühenden Feuer
und den in der
Werkstatt herumfliegenden
Metallteilchen.
Dieser Stock ist aus zweierlei Gründen ungewöhnlich:
Er erzählt die Lebensgeschichte seines Besitzers in
einer Fülle von Bildern und trägt die Jahreszahl 1865,
vermutlich das Enstehungsjahr.
Er ist aus einem Buchsbaumast gearbeitet und hat einen
Hornabsatz. Zwei Drittel seiner Länge sind beschnitzt
mit verschiedenen Höhepunkten aus dem Leben seines
Besitzers. Das Ende des oberen, als Griff geschnitzten
Teiles trägt den Kopf eines älteren Mannes mit langen
Haaren, Schnauzer und spitzem Backenbart. Sein Gesicht
ist flach, sein linkes Auge mit einer Binde bedeckt.
Über dem Kopf befindet sich, neben einem langhaarigen, liegenden
Hund, ein sich liebendes Paar.Des weiteren zeigt der Griff eine
Schmiede in einem von Blättern umgebenen, stilisierten Haus.
Der Schmied steht vor dem Feuer, den Amboß hinter sich; seine
Frau, bereit ihm zu helfen, hält Werkzeug in ihren Händen.
Es ist anzunehmen, daß der Besitzer des Stockes von Beruf
Schmied war und daß sein Kopf das Griffende bildet. Auf einem
Auge blind zu sein spricht für die Gefahren, die dieser Beruf mit
sich bringt-
tatsächlich
leiden
Schmiede
allgemein
unter
dem
Unser
Mann lebt mit seiner
Frau, die ihm gelegentlich bei der
Arbeit hilft, in einem im Wald gelegenen
Haus. Die Darstellung der Liebenden
ist als Symbol für ihre Ehe, der Hund
Mitglied der Familie.
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