Erfrischende Bilder von stocktragenden Kindern in Studentenuniformen Wien, Jahrhundertwende 7
Wie man “auch” zum “Spazierstockliebhaber werden kann” oder “der typische Seiten- Einsteiger” Wenn man nicht schon mit der Muttermilch (oder vom Vater vererbt) die Stocksammelleidenschaft in sich aufgesogen hat, fängt der "Normalmensch" wohl so um die vierzig herum an, sich für Spazierstöcke (außer zum Wandern) zu interessieren. So erging es auch mir mit den Uhren! Die erste Großvateruhr (große Standuhr) aus England bot für mich weniger Preis- als Transportprobleme; sie funktioniert auch heute noch tadellos nach 35 Jahren ununterbrochenen Dienstes. Sie fühlt sich auch ausgesprochen wohl in der Gesellschaft von- inzwischen- an die zweihundert großen, mittleren und kleinen Uhren, die in meiner Wohnung ticken. Alle sind voll funktionsfähig- das ist aber auch der einzige Anspuch, den ich an sie stelle. weder Alter- die älteste datiert um 1500, die modernste ist aus diesen Tagen- noch Art (ich besitze Stand- Wand-Tischuhren, sowie Taschen- Armband- Sonnen und Spieluhren) noch Mechanikbei mir ist alles vertreten von Holz- oder Räderuhren über Huygensches Pendel, Chronometer, Grande Complication bis zu Quarz, Solar und Temperatur getriebenen Werken. Was ist nun also mein Auswahl- Kriterium? Fest steht, daß ich kein Sammler im wissenschaftlichen (oder finanzamtlichen!) Sinn bin, denn dazu müßte ich entweder nach Zeitperioden (Mittelalter o. ä.), technischen Details (Räderuhren o. ä.) oder aber nach Gebrauchsmerkmalen (Taschenuhren, Sonnenuhren o. ä.) sammeln. Ein Sammler bin ich nicht- also was dann? Wie schon in meiner Überschrift angedeutet bin ich Liebhaber und zwar absoluter Amateur! Wenn mir irgendeine Uhr gefällt, (aus welchem Grund auch immer, aber ein wenig aus dem Üblichen fallend sollte sie schon sein), und wenn der Preis im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt, reihe ich sie ein in meine (nein, nicht Sammlung!) Kollektion. Und was hat das Alles nun mit Spazierstöcken zu tun? Nach dieser langen Vorrede muß ich wohl eine Erklärung liefern! Im Laufe meiner Uhrenaktionen ist mir irgendwann aufgefallen, daß es auch Uhren in Spazierstöcken gibt- siehe "Der Stocksammler" Nr.26, Seite 76: Holuska-Stock-Uhr- und damit war die Querverbindung hergestellt. Außer Holuska gibt es natürlich noch andere Uhren in Spazierstöcken, zum Beispiel relativ normale, umgebaute Taschenuhren oder Sonnenuhren im Knauf, aber, alles in allem, ist die Variationsbreite von Stockuhren doch relativ begrenzt im Gegensatz zu dem Gebiet der Systemstöcke. Und so glitt ich fast unmerklich, unter der kundigen Führung von Herrn Kadri hauptsächlich, in das weite Feld dieser hochinteressanten, technisch oft verblüffend ausgetüftelten <strong>Kunst</strong>werke hinein. Und wie mit den Uhren geht es mir auch mit den Spazierstöcken: Dem Korsett eines Sammelsystems möchte ich mich nicht unterwerfen- ich kaufe, was mir gefällt! Wenn ein Stock einen besonders ausgefallenen Griff hat, sei es von der Verarbeitung oder vom Material her, dann muß es nicht einmal ein Systemstock sein, ja, es kann mich sogar, wie kürzlich geschehen, eine kunstvoll gefertigte Schneider Elle reizen! Und wo endet das alles? Irgendwo wohl am Platzbedarf der zusammengetragenen Stücke. Manchmal beneide ich, zum Beispiel, Sammler von Vogeleiern, denn sie können wirklich Tausende von Eiern in einem speziell dafür angefertigten Schrank unterbringen- aber Uhren und Spazierstöcke müssen ja irgendwie ansehnlich präsentiert werden und dafür braucht man Platz! Mit zunehmendem Alter kommt ein weiteres Problem hinzu, nämlich, daß man sich in seinen Wohnverhältnissen eher begrenzt a1s erweitert. 8
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