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André walkowiak: Sie haben zwar recht, jedoch ist<br />
es sehr schwer, jedem seinen individuellen „Spaß“<br />
zu verschaffen, erst recht, wenn viele der Bewegungsfaulen<br />
an sportlicher Betätigung in erster<br />
Linie grundsätzlich keinen Spaß haben. Training<br />
bleibt Training. Der eine mag es mit individueller Betreuung,<br />
der eine in der gruppe, mal langsam, mal<br />
schnell, mal mit geräten oder doch lieber draußen<br />
usw.. Manchmal müssen die Betroffenen einfach<br />
auch verstehen, dass es notwendig ist, auch wenn<br />
es keinen Spaß macht.<br />
Christoph Eißing: Für viele Menschen fängt der Spaß<br />
damit an, zuhause zu sein, sich hinzusetzen und zu<br />
essen. essen macht auch Spaß. Für mich ist die entscheidende<br />
Frage: Wie motiviere ich einen Untrainierten<br />
dazu, überhaupt zum Training zu gehen und<br />
sein ernährungsverhalten umzustellen?<br />
Christoph Eißing,<br />
Leitender Physiotherapeut<br />
RuhrSportReha<br />
Bochum GmbH<br />
98 | Gesund in Bochum<br />
André Walkowiak,<br />
Geschäftsführer<br />
Novotergum Bochum<br />
haben Sie eine idee?<br />
Christoph Eißing: Meiner Meinung funktioniert es<br />
bei dem großteil der Menschen nur über zwang und<br />
geld. Denken sie beispielsweise an die Sicherheitsgurt<br />
Debatte 1974. erst als der gurt Pflicht war und<br />
ein Bußgeld erhoben wurde, hörte die Diskussion<br />
auf. Wenn beispielsweise Diabetes Typ 2 Patienten<br />
die Teilnahme an bestimmten ernährungs- und Bewegungsprogrammen<br />
zur gewichtsabnahme ablehnen<br />
oder erfolglos an den Kursen teilnehmen, werden sie<br />
stärker durch ihre Kasse an den Behandlungskosten<br />
beteiligt. Dagegen werden Bonusleistungen gewährt,<br />
wenn der Versicherte regelmäßige Kontrolltermine<br />
beim Arzt und/oder erfolge durch Teilnahme an ernährungs-<br />
und Bewegungsprogrammen nachweisen<br />
kann. Das ist bares geld wert. 50 Prozent der Menschen<br />
in Deutschland sind übergewichtig und dies<br />
mit ansteigender Tendenz. Folge ist eine zunahme an<br />
Diabetes Typ2. Die steigenden Behandlungskosten<br />
für die Allgemeinheit werden unseren gesundheitsetat<br />
extrem belasten.<br />
Dr. Angela Moewes: ich finde die idee mit dem Bonusheft,<br />
ähnlich wie beim zahnarzt, ganz charmant.<br />
Damit kann jeder selbst überprüfen, zu welchem<br />
zeitpunkt eine Vorsorgeuntersuchung wichtig und<br />
richtig ist.<br />
Sind denn die Menschen, die sich wenig oder<br />
gar nicht bewegen, zwangsläufig kränker?<br />
Anette wiegand: nein, auch nicht jeder, der übergewichtig<br />
ist, ist krank.<br />
Katrin Krinke,<br />
Geschäftsführerin<br />
Ortho-Mobile