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HD 16 - Städtisches Klinikum Magdeburg

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Studienkonzeption für frühe Stadien - Wahl der Strahlentherapiedosis<br />

GHSG-Studienzentrale in Köln die Einrichtung einer zentralen Referenzbegut-<br />

achtung. Hierdurch erhalten alle Patienten den gleichen Bewertungsstandard,<br />

unabhängig vom Rekrutierungsumfang und Erfahrungsstand der primär unter-<br />

suchenden PET-Einrichtung. Etwaige Unterschiede in der PET-Interpretation<br />

zwischen dem Primärbefunder und dem Referenzpanel werden registriert. Es erfolgt<br />

stets eine abschließende Bewertung der FDG-PET in Kenntnis der morphologischen<br />

Informationen aus der CT, da eine Referenzbeurteilung der PET-2 erst in Kenntnis<br />

der initialen CTs und der CT-2 unter Vorlage der Studienbögen vorgenommen wird.<br />

Hierdurch wird die Tatsache ausgeglichen, dass in Deutschland in einer Umbruchphase<br />

weniger integrierte PET/CT-Geräte in Relation zu PET-Geräten installiert sind.<br />

Internationaler Standard ist inzwischen die korrelierende Befundung von PET und<br />

CT, zumindest durch eine visuelle Bildfusion. Würde umgekehrt die Entscheidung für<br />

oder gegen die IF-Strahlentherapie aufgrund der PET-Interpretation der primär<br />

untersuchenden PET-Einrichtung erfolgen, so müsste nach dem intend-to-treat<br />

Prinzip die weitere Behandlung unabhängig von der Interpretation des<br />

Referenzpanels fortgesetzt werden. Es müssten dann auch solche PET-Interpretationen<br />

akzeptiert werden, die in Unkenntnis der CT bzw. bei unterschiedlichen<br />

Interpretationsschwellen für eine pathologische FDG-Anreicherung vorgenommen<br />

worden sind. In <strong>HD</strong>15 hätte die PET ohne Korrelation mit der CT bei bis zu 15% der<br />

Patienten zu unklaren positiven PET-Befunden geführt. Die Einrichtung einer<br />

zentralen Referenzbegutachtung stellt zwar einen erheblichen logistischen Aufwand<br />

dar, führt aber für den Patienten nicht zu einer Verzögerung der IF-Strahlentherapie.<br />

1.4 Wahl der Strahlentherapiedosis<br />

In der Behandlung früher und intermediärer Stadien des Hodgkin Lymphoms wurde<br />

die Extended Field (EF)-Radiotherapie in den letzten 10-15 Jahren weltweit von den<br />

repräsentativen Studiengruppen zu Gunsten der IF-Radiotherapie nach effektiver<br />

Chemotherapie verlassen. Die GHSG stützt sich hierbei insbesondere auf die Ergebnisse<br />

der <strong>HD</strong>8-Studie (Engert et al., JCO 2003). Die IF-Radiotherapie wurde in den<br />

abgeschlossenen Studien <strong>HD</strong>10 und <strong>HD</strong>11 (1998-2002) sowie in den derzeit rekrutierenden<br />

Studien <strong>HD</strong>13 und <strong>HD</strong>14 (seit 2003) erfolgreich im Rahmen der kombinierten<br />

Therapie eingesetzt und stellt heute den internationalen Standard in der<br />

Behandlung früher und intermediärer Stadien des HL dar.<br />

Eine IF-Radiotherapie bedeutet für die Patienten eine erhebliche Strahlendosisreduktion<br />

im Bereich vieler Normalgewebe (wie Lunge, Mamma, Darm und Nieren) im<br />

Vergleich zu einer EF-Radiotherapie. Die Erfahrungen aus <strong>HD</strong>10 und <strong>HD</strong>11 zeigen,<br />

dass bei dem häufigsten Befallsmuster mit zervikaler und/oder mediastinaler Beteiligung<br />

in den Stadien I-II für die Mehrzahl der Patienten eine supradiaphragmale Ra-<br />

- GHSG - <strong>HD</strong><strong>16</strong>-Studienprotokoll (10/2009 – V3.0) - 24

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