123-ET Okt-016.indd - EstrichTechnik
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█ Fachwissen | Anwendung<br />
Um eine schädliche Alkali-<br />
Kieselsäure-Reaktion zu vermeiden,<br />
kann es erforderlich<br />
sein, in bestimmten, durch<br />
Richtlinien des DAfStb geregelten<br />
Anwendungsfällen bei<br />
der Betonherstellung Zemente<br />
mit einem niedrigen wirksamen<br />
Alkaligehalt - NA-Zemente<br />
- zu verwenden.<br />
Neben den in der Norm definierten<br />
NA-Zementen werden<br />
CEM II/B-S-Zemente mit<br />
bauaufsichtlicher Zulassung<br />
als NA-Zemente produziert.<br />
Zemente mit verkürztem Erstarren:<br />
Zemente mit frühem Erstarren<br />
- FE-Zemente - ermöglichen<br />
bei entsprechend kurzen<br />
Herstellungs- und Verarbeitungszeiten<br />
die effektive Gestaltung<br />
der technologischen<br />
Prozesse, z.B. bei der Herstellung<br />
von Betonbauteilen.<br />
10<br />
<strong>123</strong><br />
ESTRICHTECHNIK<br />
& FUSSBODENBAU<br />
Die schnell erstarrenden Zemente<br />
- SE-Zemente - ermöglichen<br />
eine sachgerechte Herstellung<br />
von Beton nur mit<br />
besonderen Herstellungsverfahren,<br />
wie z.B. dem Trockenspritzverfahren<br />
oder bei der<br />
Verwendung von Zusatzmitteln<br />
zum Einstellen der Verarbeitbarkeit(Trockenmörtelbereich).<br />
Für Zemente nach DIN<br />
1164-12 - Zemente mit erhöhtem<br />
Anteil an organischen<br />
Zusätzen - HO-Zemente - darf<br />
die Menge an organischen Zusatzmitteln<br />
im Trockenzustand<br />
einen Wert von 1 M.-% nicht<br />
überschreiten. Ab 0,5 M.-%<br />
sind die Höchstwerte auf den<br />
Lieferdokumenten anzugeben.<br />
|<br />
Brandschutz im<br />
Fußbodenbau<br />
Die nachfolgenden Hinweise<br />
sind lediglich als Vorschlagsliste<br />
zu verstehen und<br />
müssen im Detail auf das entsprechende<br />
Objekt gemäß den<br />
neuesten Erfahrungen und gesetzlichen<br />
Vorschriften abgestimmt<br />
werden. Dies kann<br />
im Einzelfall weitaus strengere<br />
Maßstäbe mit sich bringen,<br />
die hochwertigere Materialien<br />
erfordern als die in der<br />
Folge genannten. Da momentan<br />
viele nationale Normen<br />
durch europäische abgelöst<br />
werden, befindet sich vieles im<br />
Umbruch. Deshalb ist es sehr<br />
schwer, den aktuellen Stand<br />
der technischen Regeln völlig<br />
zutreffend und objektiv darzustellen.<br />
Ich habe bestmöglich<br />
recherchiert, kann aber nicht<br />
ausschließen, etwas übersehen<br />
zu haben. Bei der europäischen<br />
Brandklassifizierung<br />
ist die Behandlung einiger<br />
Gruppen von Bauprodukten<br />
noch nicht abgeschlossen und<br />
es kann noch zu Ergänzungen<br />
der diesbezüglichen Normen<br />
kommen. (Stand des Beitrags:<br />
01/2004).<br />
1. Euroklassen ersetzen<br />
zukünftig Baustoffklassen<br />
Die nationalen Baustoffklassen<br />
werden im Rahmen<br />
der europäischen Harmonisierung<br />
nach einer Übergangszeit<br />
in allen Mitgliedsstaaten<br />
der europäischen Union durch<br />
verbindliche Euroklassen ersetzt.<br />
Baustoffklassen ordnen<br />
Produkte hinsichtlich ihres<br />
Brandverhaltens generell in<br />
• nicht brennbare Materialien<br />
(Klasse A) und<br />
• brennbare Materialien<br />
(Klasse B)<br />
ein, wobei es folgende Abstufungen<br />
gibt:<br />
A1 = nicht brennbar (alle<br />
Komponenten des Baustoffs<br />
sind nicht brennbar)<br />
A2 = nicht brennbar (Teilkomponenten<br />
sind evtl. brennbar,<br />
jedoch nicht das Ensemble;<br />
eine Prüfung muss<br />
vorliegen)<br />
B1 = schwer entflammbar<br />
B2 = normal entflammbar<br />
B3 = leicht entflammbar.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
ist darauf hinzuweisen, dass<br />
B3-Baustoffe im Bauwesen<br />
nicht eingesetzt werden dürfen,<br />
außer wenn sie im Verbund<br />
mit anderen Baustoffen<br />
mindestens B2 erreichen. Bei<br />
B1-Baustoffen wird häufig gefordert,<br />
dass keine toxikologischen<br />
Rauchgase austreten. In<br />
diesem Fall muss bei der Prüfung<br />
auch dieses Kriterium<br />
bewertet werden.<br />
Die zukünftige Zuordnung<br />
der europäischen Klassifizierung<br />
zu den bauaufsichtlichen<br />
Anforderungen zeigt Tabelle<br />
1.<br />
Die Hauptklassen wurden<br />
festgelegt durch Prüfung<br />
im “room corner test” gemäß<br />
DIN EN ISO 9705 nach<br />
der Zeit bis zum “flash over”<br />
(Feuerüberschlag). Es handelt<br />
sich beim “flash over” um den<br />
Übergang zu der Brandphase,<br />
in welcher sich alle in einem<br />
Raum befindlichen brennbaren<br />
Stoffe am Brand beteiligen.<br />
Man spricht vom so ge-<br />
E S T R I C H<br />
W E I L<br />
W I R<br />
A L L E<br />
D A R A U F<br />
S T E H N<br />
©